Erfahrung siegt
Start-Ziel-Sieg beim Auftakt: Matteo Chinosi
(26.04.2008) Spannender hätte das erste Rennen des ATS Formel-3-Cup auf dem Hockenheimring nicht sein können. Nachdem die beiden HS Technik Motorsport-Piloten Sebastian Saavedra und Philipp Eng (beide Dallara F307 Mercedes) ihre Autos abgewürgt hatten, übernahm der Italiener Matteo Chinosi (Dallara F307 Mugen-Honda) die Führung und brachte sie 16 Runden später erfolgreich ins Ziel. Ein tolles Rennen fuhr auch Saavedra. Nachdem er sich nach dem Start im Mittelfeld wiederfand, hatte der Kolumbianer eine gehörige Portion Wut im Bauch. Doch er bewies sein Können, machte Platz um Platz gut und freute sich am Ende über den zweiten Platz. Große Freude auch bei Frédéric Vervisch (Dallara F307 OPC-Challenge), der auf dem dritten Rang ins Ziel kam.
Schon beim Start in die Einführungsrunde wurde es hektisch in der Startaufstelllung. Sebastian Saavedra und weitere Piloten hatten ihren Motor abgewürgt. Zu Saavedras Glück fuhr er vor dem Safety Car wieder los und durfte so seinen angestammten Startplatz wieder einnehmen. Für Al Fardan lief es nicht so gut. Bei ihm war die Antriebswelle gebrochen und er musste aufgeben. Dann der Start: Die rote Lampe erlosch und beide Piloten der ersten Startreihe kamen nicht von ihren Plätzen los. Zum Glück behielten die folgenden Fahrer eine kühlen Kopf und kamen unbeschadet durch. Pech hatte allerdings Laurens Vanthoor (Dallara F307 Volkswagen). Der Belgier kam hinter Eng zum Stehen und würgte ebenfalls seinen Motor ab. Da er ihn nicht gleich zum Laufen bekam, musste er von der Boxengasse aus dem Feld hinterherfahren. Noch nie waren in der Formel 3 so viele Fahrzeuge stehen geblieben!
Inzwischen hatte sich Chinosi an der Spitze von Vervisch absetzen können, der von Rang sechs einen tollen Start hatte. Auch der Brasilianer Rafael Suzuki (Dallara F307 OPC-Challenge) nutzte die Gunst des Startchaos und fuhr auf Rang drei. Aber die Sensation passierte weiter hinten im Feld. Saavedra holte alles aus seinem Boliden heraus, was nur möglich war und war zeitweise über eine Sekunde schneller als die Spitze. So pflügte der Brasilianer durch das Feld und lag in der sechsten Runde schon auf dem fünften Rang. Nur zwei Runden später war der Ukrainer Sergey Chukanov an der Reihe überholt zu werden. Eine Runde später war Saavedra schon dritter, nur um wenig später auch noch Vervisch zu kassieren. Doch das war ihm nicht genug und er startete den Angriff auf Platz eins. In der letzten Runde klebte er schon im Heck des blauen Ombra von Chinosi. Doch der ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und sah als Erster die Zielflagge.
Matteo Chinosi: Ich bin sehr glücklich. Das ist mein erster Sieg in einem Formelfahrzeug. Ich konnte am Start von den Fehlern der HS Technik Fahrer profitieren. Erst gegen Ende kam mit Saavedra gefährlich nahe. Ich musste ein paar mal die Tür zumachen, konnte ihn aber hinter mir halten.
Sebastian Saavedra: Wir hatten beide Probleme am Start. Aber danach war es ein geniales Rennen für mich. Kaum hatte ich mein Tempo gefunden, ging es wie von selbst. Auch das Auto war toll vorbereitet.
Frédéric Vervisch: Ich freue mich sehr über den Podiumsplatz. Damit hatte ich im Vorfeld nicht gerechnet, da wir noch einige Probleme mit dem Auto haben. Ich hatte einen guten Start und habe anschließend versucht zu pushen, aber die Geschwindigkeit ist noch nicht da.