Erfahrung siegt
Saisonhöhepunkt: Die Rennen am Ring
(26.05.2008) Auf dem Nürburgring stand am Fronleichnams-Wochenende für den ATS Formel-3-Cup das erste Highlight der Saison an: das 36. ADAC Zurich 24h-Rennen. Rund 200.000 Zuschauer, eine einzigartige Atmosphäre und der Ausnahmezustand rund um den Ring machen die Veranstaltung zu etwas ganz Besonderem. Die Formel 3 gehört beim Ring-Marathon einfach dazu: bereits zum dritten Mal war die schnellste deutsche Formel-Rennserie fester Bestandteil des Rahmenprogramms.
Da war es auch selbstverständlich, dass sich der ATS Formel-3-Cup am Adenauer Race Day am Donnerstagabend beteiligt. Dieses Jahr brachten Rahel Frey und Laurens Vanthoor mit ihren Dallara F307 Volkswagen die Formel-Nachwuchsklasse den Zuschauern näher. Die waren zahlreich gekommen und erlebten die beiden jungen Piloten auch bei Interviews auf der Bühne. Der Belgier Vanthoor konnte seine Fragen sogar auf Deutsch beantworten. ″Dabei habe ich in der Schule kein Deutsch gelernt, doch wenn man in Deutschland Rennen fährt, dann sollte man auch die Sprache beherrschen – ich übe fleißig″, so der erst 16-Jährig.
Außergewöhnliche Veranstaltungen erfordern auch außergewöhnliche Regeln. So standen den Formel-3-Fahrern nur 15 Minuten freies Training zur Verfügung – nicht leicht für die Rookies. Zumal schon zehn Minuten später das erste Qualifying wartete. Matteo Chinosi nutzte seine Erfahrungen aus dem letzten Jahr und holte sich beide Pole-Positionen. Das zweite Zeittraining war auf Grund des sehr engen Zeitplanes von 25 auf 30 Minuten verkürzt worden.
In den beiden Rennen spielten dann die Etablierten ihre ganze Erfahrung aus: am Freitag gewann Frédéric Vervisch den fünften Saisonlauf, am Samstag siegte Matteo Chinosi. Damit stehen die Beiden auch in der Tabelle ganz vorn: Chinosi mit 44 Punkten auf Platz eins, Vervisch mit 34 Punkten dahinter. Der schnellste Rookie folgt mit 29 Punkten auf Platz drei und heißt Sebastian Saavedra.
Die größte Neuerung für den Cup im Rahmenprogramm des 24h-Rennens war das Fahrerlager. In den letzten Jahren genoss man den Charme des historischen Fahrerlagers am Nürburgring. Durch die umfangreichen Baumassnahmen, die derzeit rund um den Grand Prix Kurs nahezu rund um die Uhr ablaufen, war ein Umzug unumgänglich. Direkt neben der Mercedes-Arena fand der Formel-3-Troß unterhalb des Hubschrauberlandeplatzes eine neue Bleibe. Vorteil: man genoss einem traumhaften Blick auf die erste Kurve. Dort passierten auch in der Formel 3 die meisten Überholmanöver.
Nur Addelay Fong erlebte das alles nicht. Wie schon in Oschersleben nahm er auch nicht an den Läufen fünf und sechs des ATS Formel-3-Cup teil. Der junge Chinese studiert und hat im Moment mehre Prüfungen zu absolvieren. Das geht vor dem Motorsport und das ist bei den jungen Fahrern auch die richtige Philosophie. So professionell der Formel-3-Sport auch ist, so wichtig ist dennoch die schulische Ausbildung.