Cecotto gewann Rennen 1 in Assen
(02.08.2008) Johnny Cecotto (Dallara F307 Mercedes) und das niederländische Assen bilden eine Erfolgsgeschichte: hier holte der Venezolaner seinen ersten Formel-3-Sieg und hier macht er derzeit in der Tabelle mächtig Boden gut. Im neunten Saisonlauf des ATS Formel-3-Cup siegte der 18-Jährige souverän. Mit über sieben Sekunden Vorsprung überquerte Cecotto nach 16 Runden die Ziellinie.
Großer Jubel auch bei dem Deutschen Kevin Mirocha (Dallara F307 OPC-Challenge). Von Platz fünf aus ins Rennen gegangen, übernahm er in der zehnten Runde Rang zwei, den er sicher nach Hause brachte. Richtig eng war der Kampf um den dritten Platz zwischen dem Brasilianer Rafael Suzuki (Dallara F307 OPC-Challenge) und dem Kolumbianer Sebastian Saavedra (Dallara F307 Mercedes). Saavedra klebte ihm Heck des Performance-Racing-Piloten. Beide berührten sich sogar leicht – nur wenige Meter vor der Ziellinie. Doch Suzuki behielt die Nase vorne und schaffte damit erstmals in der deutschen Formel-3-Szene den Sprung aufs Podest.
Am Start sah es überhaupt nicht nach diesem souveränen Cecotto-Sieg aus. Der HS-Technik-Fahrer vermurkste den Start gehörig und fuhr nur als Drittplatzierter auf die erste Kurve zu. Dort kassierte er mutig über die Außenbahn Platz zwei. Auf der Gegengerade war dann auch die Führung von Suzuki dahin und Cecotto machte sich fortan auf, seinen Vorsprung immer weiter auszubauen. Suzuki lag zwar auf einem relativ sicheren zweiten Rang, scheiterte aber dann am überrundenten Luca Iannaccone. Der Brasilianer musste dem langsamer Fahrenden ausweichen: die Chance für Kevin Mirocha, der die Situation ausnutzen und auf Platz zwei vorstechen konnte.
Der Kampf um die Spitze in der Tabelle, ist nach der ersten Saisonhäfte an Spannung kaum mehr zu überbieten. Frédéric Vervisch kam nur auf Rang fünf ins Ziel, der momentane Tabellenführer Matteo Chinosi sogar nur auf sieben. Der Italiener hat somit nur noch einen Punkt Vorsprung auf Vervisch, den Vizemeister aus der Saison 2007. Cecotto machte hingegen einen großen Sprung nach vorne und hat nur noch acht Punkte Rückstand auf Chinosi – der Venezolaner könnte damit bereits im zehnten Saisonlauf die Gesamtführung übernehmen. Auch Saavedra kann mit elf Zählern Rückstand noch ein Wörtchen mitreden.
Johnny Cecotto: Mein Start war nicht so toll und ich war nur noch Dritter. Zum Glück konnte ich meinen Fehler bereits in der ersten Runde wieder beheben. Dann habe ich so hart wie möglich gepusht, um einen großen Abstand herauszufahren. Was mir auch gelungen ist, bis die kritischen Überrundungen anfingen. Assen und ich, das passt einfach.
Kevin Mirocha: Mir war klar, dass von Rang fünf aus doch noch einiges möglich sein kann. Doch der Start begann mit einem Schock: ich hatte durchdrehende Räder und habe nochmal zwei Plätze verloren. Allerdings habe ich bereits in der ersten Runde wieder drei Plätze gutmachen können. Später konnte ich noch Vervisch und Suzuki überholen.
Rafael Suzuki: Mit meinem guten Start konnte ich gleich die Führung übernehmen. Leider war unser Topspeed nicht optimal, so dass Cecotto überholen konnte. Insgesamt musste ich mich heute mehr verteidigen, als dass ich angreifen konnte. Trotzdem freue ich mich sehr über meinen ersten Podiumsplatz, auf den hoffentlich noch viele weitere folgen.