DTM 2008 Barcelona

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Sieg für di Resta in Barcelona – Schumacher in den Punkten

Barcelona. Der Kampf um den DTM-Titel geht in die entscheidende Phase und ist an Spannung kaum zu überbieten. Der härteste Verfolger des Gesamtführenden Timo Scheider (Audi), der Schotte Paul di Resta, siegte in Barcelona. Der Lahnsteiner Scheider wurde Zweiter und hat nun nur noch sieben Punkte Vorsprung auf di Resta. „Ich hatte ein tolles Duell mit Timo, auf einigen Streckenabschnitten war er schneller, auf anderen dagegen war ich besser“, sagte der 22-jährige di Resta über seinen zweiten Saisonerfolg. Als dritter Pilot auf dem Podium reihte sich der DTM-Rekordchampion Bernd Schneider (St. Ingbert) ein. Für eine große Überraschung sorgten die beiden Audi-Jahreswagen-Piloten Mike Rockenfeller (Neuwied) und Alexandre Prémat, die hinter ihrem Markenkollegen Martin Tomczyk (Rosenheim) auf die Platze fünf und sechs vorfuhren. Jamie Green (Mercedes-Benz) aus Großbritannien, der im Gesamtklassement vor dem Rennen punktgleich mit di Resta auf Platz zwei lag, wurde Siebter. Sein Rückstand auf den Führenden beträgt nun 15 Zähler. Ralf Schumacher schaffte mit der AMG Mercedes C-Klasse als Achter erneut den Sprung in die Punkte. Dies gelang dem Kerpener bereits am Nürburgring mit der gleichen Platzierung.
Die Freude über seine insgesamt 25. und seit dem Rennen in Zandvoort 2005 erste Pole-Position währte für Schneider nicht lange. Bereits beim Start zogen Scheider und di Resta an dem 44-Jährigen vorbei und lieferten sich einen packenden Zweikampf. In der 19. Runde überholte di Resta den Führenden der Gesamtwertung und konnte sich einen kleinen Vorsprung herausfahren, den er bis in das Ziel nicht mehr abgab. Auch Rockenfeller erwischte einen sehr guten Start und verbesserte sich um zwei Positionen auf Platz fünf, den der Audi-Pilot mit ins Ziel nehmen konnte. Überharte Duelle gab es im Verfolgerfeld. Der amtierende DTM-Champion Mattias Ekström (Audi) aus Schweden lag in der letzten Runde des Rennens auf der sechsten Position. Es kam zu einem Zweikampf mit dem vor ihm liegenden Mercedes-Benz-Piloten Green, der in einer Kollision endete. Die Sportkommissare sahen ein Vergehen des Schweden und belegten ihn mit einer 50-Sekunden-Strafe. Für Ekström bedeutete das Platz neun, null Punkte und mit 18 Zählern Rückstand nur noch theoretische Chancen auf die Titelverteidigung.
In der Gesamtwertung der DTM führt weiterhin Scheider mit 62 Punkten vor di Resta (55) und Green (47). Der vorletzte DTM-Lauf des Jahres findet am 5. Oktober in Le Mans (F) statt.
Paul di Resta (Sieger, AMG Mercedes): „Ich hatte heute das wohl schnellste Auto im Feld. Es war ein tolles Duell mit Timo Scheider, auf einigen Streckenabschnitten war er schneller, auf anderen dagegen war ich besser. Das Überholmanöver verlief absolut sauber und Timo hat perfekt mitgespielt. Ich wusste, dass ich permanent ganz nah an ihm dran bleiben musste, um überhaupt eine Chance zu haben, eine Attacke starten zu können. Ziel war es aber auch, dabei nicht zu viel Risiko einzugehen, um in der Meisterschaft nicht zurückzufallen. Jetzt sind noch zwei Rennen – wir werden sehen, was sich ausrichten lässt.“
Timo Scheider (2. Platz, Audi Sport Team Abt): „Über Rang zwei bin ich ganz und gar nicht enttäuscht. Mein Start war gut, und ich konnte bis zur ersten Kurve Bernd Schneider überholen. Danach hat Paul di Resta ganz schön Druck gemacht. Er war etwas schneller und hat eine kleine Lücke geschickt genutzt. Heute auf dem Podium zu stehen, war das Ziel. Es sind noch 20 Punkte zu vergeben – wer die DTM kennt, weiß, dass noch alles möglich ist, auch wenn wir weiterhin vorn liegen.“
Bernd Schneider (3. PLatz, Original-Teile AMG Mercedes): „Leider hatte ich am Start durchdrehende Reifen und musste deshalb in der ersten Kurve sehr um Rang drei kämpfen. Den Speed von Paul di Resta und Timo Scheider an der Spitze konnte ich nicht ganz mitgehen. Ich hatte gehofft, mit Timo noch um Rang zwei kämpfen zu können. Doch leider hatten wir einen kleinen Fehler beim Boxenstopp, der etwas Zeit gekostet hat. Danach konnte ich mir mein Rennen gut einteilen und hatte sowohl nach vorn als auch nach hinten viel Luft. Für einen Mann in meinem Alter ist es ganz angenehm, nicht dauernd einen im Nacken zu spüren.“
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: „Paul di Resta ist heute ein bemerkenswertes Rennen gefahren. Mein Kompliment zu einer fehlerfreien Leistung. Er hat sich Timo Scheider perfekt zurechtgelegt. An der Spitze war es ein faires und spannendes Rennen. So sollte Racing sein. Es ist weiter ein gleichwertiger Kampf um die Meisterschaft, in dem wir immer noch Chancen haben, am Ende zu gewinnen. Wir werden alles geben, um in Hockenheim den entscheidenden Punkt vor der Konkurrenz zu sein.“
Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: „Timo Scheider hat Platz zwei nach Hause gebracht und hat damit das Beste herausgeholt. Beide, Timo Scheider und Paul di Resta, haben heute ein großartiges Rennen gezeigt und beim Überholmanöver beide sehr bedacht gehandelt. Nach dem zweiten Stopp lag ein kleiner Vorteil bei Paul di Resta. Dennoch bin ich mit dem Ergebnis für Audi mehr als zufrieden. Auch über die Leistung unserer Jahreswagen-Fahrer Mike Rockenfeller und Alexandre Prémat, die beide Punkte gesammelt haben, freuen wir uns. Im Kampf um die Meisterschaft wird es weiter spannend bleiben.“

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