Tom Kristensen in Le Mans auf der Pole-Position
Le Mans. Der Däne Tom Kristensen startet im zehnten Saisonlauf der DTM im französischen Le Mans von der Pole-Position. Im Qualifying auf der 4,185 km langen Traditionsrennstrecke sicherte er sich in seinem Audi A4 DTM mit 1:30,149 Minuten den vordersten Platz in der ersten Startreihe. Auf dem Circuit Bugatti verwies er Jamie Green (Mercedes-Benz) und Mattias Ekström (Audi) auf die Plätze zwei und drei. Nach seiner ersten Saison-Pole am Nürburgring fuhr Kristensen zum zweiten Mal in diesem Jahr auf Startplatz eins. Kristensen scheint in Le Mans weniger von seiner Ortskenntnis, als von seiner positiven Grundeinstellung zu diesem Ort zu profitieren: Der 41-Jährige gewann acht Mal das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans. „Der enge Bugatti-Circuit unterscheidet sich gravierend von der langen Le Mans-Variante. Ich bin froh, hier mit meinem Audi A 4 DTM auf der Pole zu stehen.“
Der Kampf um den Gesamttitel setzte sich auch im Qualifying fort: Der Schotte Paul di Resta (Mercedes-Benz) steht mit Startplatz vier nur eine Position vor dem Deutschen Timo Scheider (Audi). Scheider geht am Sonntag mit sieben Punkten Vorsprung auf di Resta als Titelanwärter vom fünften Platz ins Rennen. In einem Jahreswagen von Audi platzierte sich Mike Rockenfeller auf Rang neun. Als bester Jahreswagenpilot von Mercedes-Benz fuhr der Deutsche Maro Engel im Qualifying auf Platz 13. Während er am Freitag im zweiten Freien Training mit seiner AMG Mercedes C-Klasse rückwärts in die Reifenstapel einschlug, beschädigte er sich sein Fahrzeug stark. Mit einer engagierten Teamleistung wurde sein Mercedes-Benz für den Samstag wieder fertig gestellt.
Zum zweiten Mal nach 2006 ist Le Mans Schauplatz eines DTM-Rennens. Der damalige Pole-Mann und spätere Sieger Bruno Spengler (Mercedes-Benz) gelang in diesem Jahr nur der Sprung auf Startplatz sieben. Keinen guten Tag hatte Ralf Schumacher (Mercedes-Benz). Er schied bereits in der ersten Qualifikationsrunde aus und startet von Position 19.
Mit Spannung werden die DTM-Fans das Rennen am Sonntag verfolgen (ARD ab 13:45 Uhr live). Der Deutsche Scheider könnte sich bereits zum neuen Champion der DTM krönen: In der Gesamtwertung führt der 29-Jährige mit 62 Punkten vor di Resta (55) und Green (46). Vor den letzten beiden Rennen hat Scheider damit sieben Zähler Vorsprung auf den Schotten di Resta. Für einen vorzeitigen Titelgewinn Scheiders gibt es mehrere Szenarien: Sicher ist, wenn der Audi-Pilot vier Punkte mehr holt als di Resta, ist er neuer Champion.
Der zehnte DTM-Saisonlauf wird über 43 Runden ausgetragen. Die Renndistanz beträgt 179,995 Kilometer.
Tom Kristensen (1. Startplatz, Audi Sport Team Abt): „Le Mans ist schon eine besondere Strecke für mich. Aber wir fahren mit der DTM lediglich an derselben Stelle aus der Boxengasse. Der Rest ist komplett anders. Es ist sehr schön, dass ich hier auf der Pole-Position stehe. Die Saison hatte für mich einige Höhen und Tiefen. Es ist alles sehr eng da vorne. Umso mehr freue ich mich, dass ich das ‚kleine Extra’ hier gefunden habe. Die Wettervorhersage sagt, dass es eventuell regnen könnte. Ich hoffe, dass ich dann die richtigen Reifen drauf habe. Das war das letzte Mal nicht so.“
Jamie Green (2. Startplatz, Salzgitter AMG Mercedes): „Ich bin ziemlich glücklich über den zweiten Startplatz, vor allem weil unser Auto ein bisschen schwerer ist. Wir haben im Laufe des Jahres gute Fortschritte gemacht, deshalb sind wir hier – und waren auch schon bei den letzten Rennen – sehr konkurrenzfähig. Der Start wird der Schlüssel zu einem guten Rennen sein, das auf jeden Fall sehr interessant wird.“
Mattias Ekström (3. Startplatz, Audi Sport Team Abt Sportsline): „Ich kämpfe das ganze Wochenende mit einer Erkältung, habe aber – so wie alle anderen auch – versucht, alles aus mir und meinem Auto herauszuquetschen. Das ist ganz gut gelungen, aber bei Tom noch besser. Jeder wird morgen schauen, dass er sein optimales Ergebnis herausholt, dabei ist der Start natürlich mit entscheidend.“
Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: „Ich freue mich, dass Tom es geschafft hat, hier auf die Pole-Position zu fahren. Das hätte ja auch in Barcelona beinah schon geklappt. Es ist die siebte Pole für uns in dieser Saison. Das zeigt, dass unsere Performance im Qualifying sehr gut ist. Es wird morgen ein hartes Stück Arbeit für alle. Dabei müssen Timo (Scheider) und Paul (di Resta) schauen, wie sie das mit der Meisterschaft untereinander ausfahren. Ich freue mich also auf ein tolles, hartes, aber dabei faires Rennen. Wir haben ein konkurrenzfähiges Auto und motivierte Fahrer.“
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: „Es war ein gutes Qualifying, am Ende haben 80 Tausendstel den Unterschied gemacht – das ist ein Wimpernschlag. Es ist schade, dass Paul (di Resta) es nicht in die erste Reihe geschafft hat. Es gab Stimmen nach dem Rennen in Zandvoort, dass wir bereits geschlagen sind. Aber das stimmt nicht, unsere Truppe ist gut unterwegs. Im Rahmen des Reglements haben wir uns sehr gut gesteigert. Ich wünsche mir ein faires Rennen morgen, aber eben ohne den berühmten ‚Lackaustausch‘. Susie (Stoddart) hat einen super Job gemacht und nur sehr knapp die zweite Session verpasst. Das möchte ich heute auch nochmal erwähnen, sie hat immerhin Leute vom Kaliber eines Gary Paffet und Ralf Schumacher geschlagen."