Podium: Dusseldorp, Vanthoor und Frey
An Van Amersfoort Racing scheint beim Saisonstart des ATS Formel-3-Cup in der Motorsport Arena Oschersleben kein Weg vorbei zu führen. Der Belgier Laurens Vanthoor fuhr am Ostersonntag einen klaren Start-Ziel-Sieg nach Hause. Damit holte der 17-Jährige die maximale Ausbeute: 12 Punkte als Lohn für die Pole-Position, die schnellste Rennrunde und für den Sieg. Mit ihm aufs Siegerpodest kletterte sein Teamkollege Stef Dusseldorp (beide Dallara F307 Volkswagen). Der Niederländer sicherte sich damit zusätzlich zehn Punkte in der Rookiewertung. Riesenfreude bei Jo Zeller Racing und Rahel Frey (Dallara F307 Mercedes) – die schnelle Schweizerin schaffte mit dem dritten Platz den Sprung auf Podest. Sie hatte einen perfekten Start erwischt und nutzte ihre Chance in der ersten Kurve an dem Brasilianer Rafael Suzuki (Dallara F307 Volkswagen) vorbei zu gehen.
Einen ersten Schreck in der noch jungen Saison erlebten Willi Steindl und David Hauser (beide Dallara F307 Mercedes) bereits beim Start. Steindl war nicht von seinem Startplatz losgekommen und Hauser knallte ihm ins Heck. Während des Abschleppens der Fahrzeuge und zum Schutz des Extrication-Teams, das David Hauser aus dem Cockpit barg, entschied sich die Rennleitung zum Einsatz des Safetycars. Nach 15 Minuten wurde das Rennen wieder freigegeben und unmittelbar danach kam auch schon die positive Meldung, dass Hauser lediglich eine Prellung an der Hand erlitten hatte. Beim Restart erlebte Laurens Vanthoor die für ihn wohl einzig heikle Situation des Rennens: Dusseldorp versuchte seinen Teamkollegen am Ende der Start- und Zielgeraden aus dem Windschatten zu überholen, musste jedoch nach der Gegenwehr von Vanthoor zurückstecken.
Eine tolle Leistung zeigte auch Bernd Herndlhofer (Dallara F307 Mercedes). Nach einem Getriebeschaden im Qualifying musste der Österreicher von der letzten Position aus ins Rennen gehen. Nach der ersten Runde lag er schon auf der 16. Position. Nach der Safety-Car-Phase führte er seine Aufholjagd fort. Am Ende überquerte er als siebter die Ziellinie und holte sich noch zwei Punkte. Während Markus Pommer (Dallara F307 Mercedes) als Neuling und bester Deutscher auf dem achtbaren sechsten Platz ins Ziel kam, musste sein Teamkollege Nico Monien nach einem Überholvorgang während der Safetycar-Phase eine Durchfahrtsstrafe akzeptieren.
Hoch her ging es auch in der ATS Formel-3-Trophy. Hier wurde um jeden Platz gefightet auch gegen die Piloten aus der Cup-Wertung. Nach 30 Rennminuten durfte sich Sergey Chukanov (Arttech F24 Opel) über den Sieg und sogar über einen sehr guten zehnten Platz im Gesamtklassement freuen. Er bewies damit, dass der von seinem Team Artline Engineering selbst konstruierte Arttech F24 durchaus konkurrenzfähig ist. Der Deutsche Francesco Lopez kam auf die zweite Position vor dem Finnen Mika Vähämäki (beide Dallara F304 Opel). Mit Dusseldorp und Vähämäki standen demnach zwei Rookies auf dem Siegerpodest – der eine in der Cup- und der andere in der Trophy-Wertung.
Laurens Vanthoor: Ein tolles Rennen! Die Safetycar-Phase war nicht schlecht für mich, da ich auf dem ersten Platz lag. Ich versuchte beim Restart meinen Teamkollegen zu überlisten, aber das ist mir nicht gelungen und ich musste die Tür zuschlagen. Dann habe ich gepusht, um den Abstand zu vergrößern. Klasse, dass ich meinen Pokal von VW Motorsportchef Kris Nissen bekommen habe.
Stef Dusseldorp: Beim Restart hätte ich Laurens fast gepackt, aber ich bin lieber kein Risiko eingegangen. Im Anschluss war er schneller als ich und ich war schneller als Rahel. So war der zweite Teil des Rennens eher langweilig. Der zweite Platz ist einfach super und ich konnte in der Rookie-Wertung gewinnen.
Rahel Frey: Ich freue mich riesig über den dritten Rang und mein erstes Formel-3-Podium. Die beiden vor mir waren einfach nicht zu schlagen. Ich bin durchgefahren und habe versucht keinen Fehler zu machen.