Peter Dahlmanns und Michael Bartels
Nach dem Highligt im Rahmen des 24-Stunden-Rennens feierte der ATS Formel-3-Cup 2009 einen zweiten Höhepunkt: als Partnerrennen der FIA GT Championship in Oschersleben. Dort traf man auf viele alte Bekannte. Zum Beispiel Michael Bartels, der momentan die Tabelle in der GT1 Meisterschaft anführt.
Bartels war 1988 und 1989 in der Int. Deutschen Formel-3-Meisterschaft am Start – besonders spannend war sein zweites Formel-3-Jahr. ″Damals ging es wirklich drunter und drüber. Es war ein harter Vierkampf zwischen Michael Schumacher, Karl Wendlinger, Heinz-Harald Frentzen und mir″, erinnerte sich der gebürtige Sauerländer, ″leider bin ich damals nur Vierter geworden.″ Trotzdem oder auch genau deswegen empfindet er seine Zeit in der Formel 3 als extrem lehrreich.
Vielleicht auch aus diesem Grund, wirft er immer wieder ein Auge auf den ATS Formel-3-Cup. ″Als die junge Schweizerin Rahel Frey das Rennen gewann, dachte ich: Wow, das ist nicht schlecht, vielleicht wäre die was für uns″, lobt der 40-Jährige. ″Aber wenn wir ehrlich sind, wollen die Jungs und Mädels momentan alle in die Formel 1. Die haben mit Sportwagen noch nicht so viel am Hut.″ Was für den Wahl-Monegassen aber kein Grund ist, sich den einen oder anderen Namen nicht zu merken. ″Wer weiß, nicht alle landen in der Formel 1, aber dann vielleicht im Sportwagen, orakelt Michael Bartels.
So wie auch der Österreicher Karl Wendlinger. Er gewann damals den Vierkampf in der Deutschen Formel-3-Meisterschaft und schaffte den Sprung in die Formel 1. Jetzt ist er in einem Saleen S7 im Team ″K plus K Motorsport″ unterwegs, das durch das Ingenieurswissen des Formel-3-Teams Swiss Racing unterstützt wird. Wendlinger konnte das Auftaktrennen in Silverstone gewinnen, blieb aber seither leider ohne Punkte. In Oschersleben fiel er kurz vor Schluss mit einer gebrochenen Radaufhängung aus.
Auch der Teamkollege von Michael Bartels im Team Vitaphone Racing Alex Müller durchlief Lehrjahre in der Formel 3. 1997 holte er in seiner ersten Formel-3-Saison in Deutschland vier Siege und den dritten Rang in der Meisterschaft. 2000 kehrte der Deutsche zurück und sicherte sich den zweiten Gesamtplatz. Jüngster Vertreter der Ex-Formel-3-Piloten in der FIA GT ist Stefan Mücke. Der Berliner ist hauptsächlich in der Le Mans Series unterwegs, aber auch vereinzelte Starts in der FIA GT2 stehen auf dem Programm. Am Sonntag sicherte er sich in Oschersleben im Regenrennen den dritten Rang. Unter anderem auch ihn werden die Akteure des ATS Formel-3-Cup im August in der Eifel wieder sehen. Dann tritt die schnellste deutsche Formel-Liga nämlich auf dem Nürburgring im Rahmen des 1000-Kilometer-Rennens an.