Wechselnde Bedingungen in der Lausitz

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Am Wochenende war der Cup in der Lausitz

Nach dem Ausflug zur FIA GT Championship in Oschersleben kehrte der ATS Formel-3-Cup am ersten Juli-Wochenende wieder ins gewohnte Umfeld zurück. Im Rahmen des ADAD Masters Weekends absolvieret die schnellste deutsche Formel-Rennserie ihre Saisonläufe neun und zehn in der Niederlausitz auf EuroSpeedway. Die 3,442 Kilometer lange Piste im Ostdeutschen gehört fahrerisch zu den anspruchsvollen Strecken. Eines ist klar: wer hier nicht im Vorfeld einige Testkilometer absolviert, hat es schwer.
Auch das Wetter machte es den Teilnehmern nicht einfach. Am Freitag hatte man bei Temperaturen von über 30 Grad nicht nur Konzentrationsprobleme, sondern auch den Schwierigkeitsgrad, den optimalen Reifenluftdruck zu erwischen. Am Samstag folgte das Regenintermezzo mit einer überfluteten Piste zur Mittagszeit und am Sonntag brannte wieder die Sonne vom Himmel.
Aus dem Fahrerlager
Der bereits traditionelle Barbecue-Abend der Formel-3-Vereinigung lockte am Freitag nicht nur Teams und Fahrer, sondern viele Freunde der Formel 3. Bei sommerlichen Abendtemperaturen stieg schnell die Stimmung, zumal das Serviceteam von Race-and-rent für Livemusik gesorgt hatte.
Schreck bei Racing Experience: Teamchef Christian Hauser überstand einen heftigen Stromschlag durch ein defektes Kabel. Der nächtliche Aufenthalt im Senftenberger Krankenhaus diente lediglich zur Kontrolle. Hauser war beim zweiten Qualifying wieder im Einsatz.
Aus dem Fahrerfeld
Der Deutsche Dominik Schraml ging vertragsbedingt am EuroSpeedway nicht an den Start. Das Team STROMOS ARTLINE hatte ihn bislang nur bei den ersten Saisonläufen verpflichtet. Jetzt verhandelt man über weitere Einsätze im russischen Team.
Schon am Freitag war für Shirley van der Lof Schluss. Im Qualifying war sie sich mit Bernd Herndlhofer in die Quere gekommen. Bei einem Überholversuch des Österreichers verhakten sich die Räder, die Niederländerin stieg auf und überschlug sich. Die hübsche Blondine blieb unverletzt, während ihr Dallara F307 Mercedes einen Riss im Cockpit davontrug. Laut Reglement darf ein solcher Schaden nicht an der Strecke repariert werden.
Gleich zwei Mal stand Luca Iannaccone auf dem Siegerpodest. Der Römer wurde in der ATS Formel-3-Trophy jeweils als Dritter abgewinkt.
Aufholjagd des Wochenendes
Diese lieferte ganz klar Markus Pommer im ersten Rennen. Der 18-Jährige wurde nach dem Qualifying ans Ende des Feldes verbannt, da er die reglementbedingte Benzinmenge nicht mehr im Tank hatte. Im Rennen drehte Pommer dann richtig auf. Schon nach der ersten Runde lag er auf Rang zwölf. Kurz vor Schluss lag er hinter Rahel Frey auf Rang sieben, um sich in der allerletzten Runde sogar auf Rang sechs zu verbessern. Damit machte der Deutsche 14 Plätze gut.
Fahrer des Wochenendes
Diesen Titel verdient Nico Monien. Der 19-Jährige holte nach Christian Vietoris als Deutscher einen längst überfälligen Sieg im ATS Formel-3-Cup. Vietoris hatte 2007 auf dem Sachsenring gewonnen. Monien holte sich seinen ersten Formel-3-Sieg nach vier dritten und einem zweiten Platz. Der Aufwärtstrend des gebürtigen Berliners ist unverkennbar.
Die Rennen
Es schien, als würde wieder alles nach Plan für Laurens Vanthoor laufen. Zuerst sicherte er sich beide Pole-Positions dann fuhr am Samstagnachmittag seinen vierten Sieg in Folge ein. Sein Teamkollege und direkter Verfolger in der Tabelle Stef Dusseldorp lag lange auf dem zweiten Rang. Doch der Niederländer wollte zu viel und rutschte ins Gras. Rafael Suzuki freute sich über den geerbten zweiten Rang und auch Nico Monien rutschte so noch auf einen Podestplatz.
Am Sonntag zeigte Laurens Vanthoor ungekannte Schwächen. Nico Monien lieferte einen besseren Start und schoss von Platz drei in Führung. folgenden 30 Minuten fuhr der Deutsche ein fehlerloses Rennen und ließ Vanthoor keine Chance. Stef Dusseldorp schaffte nach drei verpatzten Rennen wieder den Sprung in die Top drei.
Die Wertungen
Vanthoor konnte auch auf dem Lausitzring seinen Vorsprung in der Gesamtwertung ausbauen. Er führt jetzt mit 42 Punkten vor Dusseldorp (54 Zähler). Doch dahinter wird es eng: Dusseldorp hat nur acht Zähler Vorsprung auf Suzuki und neun auf Frey und Monien.
Im ZF – auto motor und sport – Juniorpokal sind Monien und Pommer schon an Dusseldorp vorbeigezogen. Pommer führt mit 76 Punkten vor Nico Monien mit 73 Zählern. Dusseldorp liegt mit 71 Punkten auf Rang drei der Rookiewertung.
In der ATS Formel-3-Trophy fuhr Sergey Chukanov seine Saisonsiege sieben und acht ein. Damit besitzt er jetzt 90 Punkte und damit 24 Zähler mehr als Francesco Lopez. Mika Vähämäki hat Platz drei inne und drei Punkte Rückstand auf den Deutsch-Italiener.

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