Gary und David Hauser
Gary und David Hauser sind das einzige Brüderpaar, das bisher im ATS Formel-3-Cup an den Start gegangen ist und um das Ganze noch spezieller zu machen, gehen die beiden auch noch im Team ihres Vaters an den Start. Sowohl neben und auch auf der Strecke sind die Brüder ein eingespieltes Team: man hilft sich gerne mal, um gegenüber der Konkurrenz ein paar Plätze gut zu machen.
So sieht man die beiden auch auf der Zeitenliste im Qualifying oft im Doppelpack hintereinander. Klar, dass bei der späteren Analyse der Daten Gary und David eng zusammenarbeiten.
Im Team Racing Experience zu starten, das vom Vater Christian Hauser geleitet wird, stellen sich viele eher anstrengend vor, für die Brüder ist das aber ganz alltäglich. ″Das war schon immer so, das kennen wir gar nicht anders″, erklärt David. Allerdings gibt es bei den Hausers eine klare Trennung zwischen Rennsport und Familie. ″Familie hin oder her. An der Rennstrecke läuft alles professionell ab″, berichtet Gary. Sein Bruder ergänzt: ″Es geht wirklich immer darum, wie wir uns alle verbessern können. Mein Vater sagt uns immer klar und deutlich, was gut und was nicht so gut läuft.″
Durch ihren Papa sind die beiden überhaupt erst zum Motorsport gekommen. Christian Hauser ist selbst Rundstrecken- und Bergrennen gefahren. ″Motorsport gehörte schon immer zu unserem Leben. Seit wir geboren wurden, sind wir schon mit zu den Rennstrecken gefahren″, erzählte David.
″Wir gehen nicht zur gleichen Schule″, kommt von David wie aus der Pistole geschossen, als er auf das Verhältnis zu seinem Bruder daheim angesprochen wird. ″Auf der Strecke verstehen wir uns super, da wir professionell miteinander umgehen. Aber zu Hause fliegen schon mal die Fetzen – wie es unter Brüdern eben so ist.″
Dennoch scheint der eine den anderen mehr zu brauchen, als sie selber denken. Letztens musste Gary Hauser ein Rennwochenende ohne seinen Bruder auskommen. David war zu Hause geblieben, da er mitten im Abitur steckte. Doch in seinen Gedanken war er auf der Rennstrecke: ″Ich habe über die Internetseite www.formel3.de die Zeiten verfolgt, um zu sehen, wie es bei Gary läuft″, gibt der ältere Bruder zu. Für den ″Kleinen″, war die Zeit außerhalb des Fahrzeuges am Schlimmsten: ″Im Training und Rennen war es nicht so tragisch, da ist man eh auf sich alleine gestellt. Aber ansonsten hat mir was gefehlt und ich habe immer gehofft, dass David gleich um die Ecke kommt.″
Wie ihre motorsportliche Zukunft aussieht weiß das schnelle Brüderpaar noch nicht. ″Im Moment ist es sehr schwer, neue Sponsoren zu finden″, berichten die beiden. ″Dabei sind wir die einzigen Luxemburger, die professionell Rundstreckensport betreiben. Doch die Wirtschaftskrise macht auch vor dem Motorsport nicht Halt. Deswegen schaut man immer aus das Budget und schränkt sich auch beim Testen ein – erst ein einziger Testtag wurde in der aktuellen Saison absolviert. ″Man muss sich das immer wieder klar machen, dass im Moment einfach nicht mehr möglich ist″, meinte David, ohne den Hinweis zu vergessen: Gemeinsam kriegen wir das schon hin.