Willi Steindl: mit Respekt bei der Sache

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Büffeln für den Führerschein

Er ist derzeit der Jüngste im ATS Formel-3-Cup: Willi Steindl aus dem österreichischen Kirchberg bei Kitzbühl. Der Rookie hat dieser Tage Geburtstag, denn am 12. August wird er 17 Jahre jung und hat dann bereits zehn Formel-3-Rennen bestritten. Sein Blick zurück beschreibt die wichtige Lernphase in Deutschlands schnellster Formel-Rennserie.
„Klar hatte ich anfangs Bammel als es endlich feststand, dass ich in die Formel 3 aufsteigen würde. Die Serie gilt schließlich als das Sprungbrett schlechthin und jeder will dort fahren. Wer hat nicht von den Glanztaten in der deutschen Formel 3 beispielsweise von Michael Schumacher gehört. Also hatte ich schon Respekt vor dem Abenteuer, obwohl ich mich durch das ADAC Formel Masters gut vorbereitet sah.
Im Team HS Technik Motorsport hatte ich gleich ein gutes Gefühl, zumal unsere Familie mit meinem Ingenieur Sepp Sevignani befreundet ist was mir ein geborgenes Gefühl gibt. Aber ich will es vorweg nehmen: richtig zufrieden bin ich mit der bisherigen Saison nicht. Es ging ja ganz gut los, es gab direkt Punkte in Oschersleben und auch bei jedem Rennen danach. Dann folgte mein bislang schwärzestes Renn-Wochenende auf dem EuroSpeedway. Dort habe ich wirklich an mir gezweifelt und mich unglaublich geärgert. Doch mittlerweile weiß ich, dass auch Rückschläge zum Motorsport gehören und speziell der Formel-3-Sport richtig erlernt werden will.
In der Sommerpause vor den Rennen in Assen hatte ich genügend Zweit, mich vorzubereiten und vor allem die ersten Rennen zu reflektieren. Natürlich habe ich nicht nur mein Team HS Technik bei Wien besucht, sondern ich habe dort auch zehn Tage gearbeitet. So wurden daraus die zehn lehrreichsten Tage meines Urlaubs. Wieder zu Hause, habe ich sofort wieder an meiner Fitness gearbeitet. Meine Heimat, die Alpen, bietet mir viele Möglichkeiten, ich liebe die Berge. Ich will immer topfit sein, im Kopf klar und konditionell auf der Höhe – deswegen trainiere ich täglich mehrere Stunden.
Die Zeit, die mir dann noch bleibt, nutze ich um für meinen Führerschein zu lernen. In Österreich darf man zur Prüfung nämlich schon ab dem 17 Lebensjahr antreten. Na ja, dann geht ja auch bald die Schule wieder los. Ich gehe in Kitzbühl zur Handelsakademie und möchte die mit dem Abitur abschließen.
Viele Stunden verbringe ich auch auf dem Tennisplatz, denn seit meinem siebten Lebensjahr spiele ich begeistert. Vor meinem professionellen Einstieg in den Motorsport habe ich viele Tennisturniere bestritten. Mein Job ist es nicht nur auf der Strecke alles zu geben, ich muss mich dementsprechend vorbereiten, denn ich will überall der Beste sein.“
Übrigens: Willi Steindl wird als Neunter der Tabelle des ATS Formel-3-Cup geführt. Im ZF – auto motor und sport – Juniorpokal liegt der 17-Jährige auf dem vierten Gesamtrang. Nach dem Lehrjahr 2009 wird das Talent aus Österreich erneut im ATS Formel-3-Cup angreifen – dann mit dem Ziel, um den Meistertitel mitzukämpfen.

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