Trotz Temperaturen über 30 Grad auf dem Nürburgring behielt Audi-Pilot Martin Tomczyk beim sechsten DTM-Lauf der Saison einen kühlen Kopf. Der Rosenheimer feierte nach 48 Runden einen souveränen Start-Ziel-Sieg. Für den 27-Jährigen ist es der vierte DTM-Erfolg seiner Karriere. Das Auto war einfach fantastisch, ich hatte dieses Wochenende kein einziges Problem. Zudem war es ein beruhigendes Rennen für mich mit zwei Audi hinter mir. Die Pole-Position beim Qualifying gestern war fast noch emotionaler als heute der Rennsieg. Obwohl es immer das Schönste ist, ein Rennen zu gewinnen. Den Speed des Wochenendes habe ich lange Zeit vermisst, aber nun bin ich zurück, sagte der Sieger nach dem Rennen.
Auch der zweitplatzierte Timo Scheider (Audi) feierte sein Ergebnis, denn mit acht zusätzlichen und insgesamt 35 Zählern übernimmt der amtierende DTM-Champion erneut die Führung in der Gesamtwertung. Sein härtester Verfolger ist ebenfalls ein Audi-Pilot: Der Schwede Mattias Ekström beendete das Rennen in der Eifel als Dritter und liegt im Titelkampf nur einen Punkt hinter Scheider. Markus Winkelhock beeindruckte im Audi A4 DTM des Jahrgangs 2008 als Vierter ebenso wie der Brite Jamie Green in der AMG Mercedes C-Klasse des Vorjahres auf Platz fünf. Es hat mich überrascht, als bester Mercedes-Benz über die Ziellinie zu fahren. Aber ich hatte einen guten Speed, eine gute Konstanz und die Reifen waren auch gut. Das alles war der Schlüssel zum Erfolg. Man hat heute einmal mehr gesehen, dass die Leistungsdichte in der DTM sehr eng ist. Aber mit drei von sechs gewonnenen Rennen für Mercedes-Benz lässt es sich positiv nach vorne schauen, sagte Green.
86.000 Fans erlebten ein spannendes DTM-Rennwochenende auf dem zu einem Erlebnispark umgebauten Nürburgring. Absoluter Höhepunkt war das Rennen am Sonntag. Bereits in der Startphase zogen Ekström und Scheider, von der dritten und vierten Position gestartet, an Mercedes-Benz-Konkurrent Bruno Spengler vorbei. Bei dem Manöver beschädigten Spengler und Ekström ihre Fahrzeuge, konnten das Rennen aber fortsetzen. Ekström büßte einen Platz ein und fiel hinter Scheider auf Rang drei zurück. Der Kanadier Spengler verlor im Laufe des Rennens zwei weitere Plätze und wurde hinter Green Sechster.
Der ehemalige Formel-1-Pilot Ralf Schumacher machte im Rennen insgesamt acht Plätze gut und schaffte als Siebter erneut den Sprung in die Punkte. Trotz einer großartigen Aufholjagd von Startplatz 16 verlor der britische Mercedes-Benz-Fahrer Gary Paffett nach einem achten Platz seine Führung in der Gesamtwertung. Paffett liegt im Titelkampf mit 29 Punkten nun auf Platz drei hinter Ekström und Scheider.
In drei Wochen geht es weiter: Vom 4. bis 6. September findet in Brands Hatch (GB) das siebte DTM-Rennwochenende des Jahres statt.
Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: Ich bin sehr froh. Mit vier Audi vorn zu sein, das ist eine wirklich tolle Teamleistung und ein perfektes Rennwochenende für Audi. Für die zweite Saisonhälfte ist eine Doppelführung in der Meisterschaft eine tolle Ausgangsposition. Ich freue mich vor allem, dass Martin Tomczyk wieder da ist. Das ist ein beeindruckendes Comeback. Auch Markus Winkelhock ist ein sehr gutes Rennen gefahren.
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: Das Rennen heute hätte besser für uns laufen können. Wir sind dennoch zufrieden, auf die Plätze fünf bis neun gefahren zu sein. Als Mannschaft waren wir heute nicht stark genug. Wir hatten nicht die Pace, Audi zu schlagen. Das liegt nicht zuletzt an den zehn Kilogramm Zusatzgewicht. Zur Halbzeit steht es nun drei zu drei: Drei Siege haben wir errungen, drei Audi. Alles ist also noch offen. Wir freuen uns auf Brands Hatch.