Timo Scheider auf DTM-Titelkurs

Montmeló. Eine perfekte Strategie, zwei ideale Boxenstopps und ein fehlerfreies Rennen. Das war für Audi-Pilot Timo Scheider auf dem Circuit de Catalunya nahe Barcelona die Grundlage für einen großen Schritt in Richtung Titelverteidigung. Der aktuelle DTM-Champion aus Lahnstein gewann nach 59 Runden und insgesamt 175,643 absolvierten Kilometern souverän den achten DTM-Lauf der Saison. Seine beiden Markenkollegen Tom Kristensen aus Dänemark und der Rosenheimer Martin Tomczyk komplettierten das Ingolstädter Siegertrio auf dem Treppchen. „Der Start war granatenmäßig. Ich denke, wenn man so etwas planen könnte, wäre es schön. Aber das war heute ein Stück weit Glück und auch die gute Arbeit von meinem Team. Zwölf Punkte Vorsprung in der Meisterschaft hören sich gut an. Die letzten beiden Rennen werden wir nun relaxt angehen können“, sagte der strahlende Sieger über seinen insgesamt fünften Sieg in der DTM und den zweiten in dieser Saison.
Mit zehn Punkten für Platz eins und insgesamt 53 Zählern führt der 30-Jährige weiterhin in der Gesamtwertung. Seine härtesten Verfolger sind der Schwede Mattias Ekström (Audi) mit 41 Punkten, der beim Gastspiel in Spanien hinter Bruno Spengler (Mercedes-Benz) Fünfter wurde und der Mercedes-Benz-Pilot Gary Paffett mit 39 Zählern. Der Brite wurde als Vierter bester Pilot einer AMG-Mercedes C-Klasse. „Natürlich bin ich enttäuscht. Wir wollten vorne mitmischen, wollten Audi schlagen. Das hat leider nicht geklappt, wir hatten einfach nicht den nötigen Speed. Im Qualifying hatten wir denselben Speed wie Audi. Aber heute hat es nicht gereicht – aus welchem Grund auch immer. Mehr als Platz vier war damit wohl nicht drin“, sagte Paffett zu seinem Ergebnis.
Der achte Lauf der populärsten internationalen Tourenwagenserie begann mit einer taktischen Glanzleistung von Audi. Sowohl der von der Pole-Position gestartete Kristensen, als auch der hinter dem Dänen auf Platz drei stehende Tomczyk fuhren beim Start nach rechts und machten so den Platz für Scheider frei, der als Fünfter ebenfalls auf der linken Seite der Startaufstellung stand. Der spätere Sieger setze sich ausgangs der zweiten Kurve an die Spitze und gab seine Führung bis zum Rennende nicht mehr ab. Im Verfolgerfeld gab es für die Fans jede Menge packende Zweikämpfe zu sehen. Besonders spannend wurde es nach dem späten zweiten Boxenstopp von Ekström in Runde 43. Der zweimalige DTM-Champion aus den Jahren 2004 und 2007 reihte sich direkt hinter Paffett auf der Strecke ein und attackierte den Briten mehrfach. Es kam zu einer Berührung, für die Ekström mit der schwarz-weißen Flagge verwarnt wurde. Eine Runde vor Ende des Rennens versuchte Ekström außen an Paffett vorbei zu gehen. Der Versuch misslang und Spengler konnte den Schweden überholen.
Bester Pilot eines Fahrzeugs des Jahrgangs 2008 wurde der Franzose Alexandre Prémat im Audi A4 DTM auf Platz acht. Eine tolle Aufholjagd präsentierte Ralf Schumacher. Nachdem der 34-Jährige aufgrund eines Motorentauschs nach dem Warm-up von Platz 20 in das Rennen ging, kämpfte sich der Mercedes-Benz-Pilot bis auf Platz 13 vor.
Das neunte und vorletzte DTM-Wochenende des Jahres findet vom 9. bis 11. Oktober im französischen Dijon-Prenois statt.
Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: „Ich freu ich mich sehr über das Ergebnis. Das war eine tolle Mannschaftsleistung. Die Meisterschaft haben wir noch nicht eingefahren. Aber das war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Eine überzeugende Performance und richtig harte Arbeit unserer Teams waren ausschlaggebend. Es war ein perfektes Wochenende in Barcelona. Vor allem für Timo, der einen perfekten Start hingelegt hat. So ein Start gelingt einem wohl nur einmal im Leben. Tom und Martin waren mit einem sehr guten Speed unterwegs. Ich hoffe, die Zuschauer haben den Kampf um die Punkteränge genossen.“
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: „Mir wäre es lieber gewesen, der Kampf um Platz vier, fünf und sechs hätte das Renngeschehen an der Spitze bestimmt. Das war wirklich ein sehr unterhaltsamer Kampf. Trotz der zehn Kilogramm Mehrgewicht waren wir im Qualifying stark. Aber was die Konstanz betrifft, waren wir im Rennen einfach nicht gut genug. Die Wahrscheinlichkeit ist nun sehr groß, dass die Meisterschaft bereits gelaufen ist. Aber ab Platz zwei ist noch immer alles offen und wir werden auch in den verbleibenden Rennen alles geben.“

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