Der Ukrainer Sergey Chukanov hat sich am Sachsenring bei der vorletzten Saisonveranstaltung frühzeitig den Titel in der ATS Formel-3-Trophy gesichert. Nach seiner Saison 2008 in der Cup-Wertung mit einem aktuellen Fahrzeug, ging er 2009 für STROMOS-ARTLINE an den Start. Das russische Team setzte den eigen entwickelten und konstruierten Attech F24 OPC-Challenge in der Wertung der Vorjahresfahrzeuge ein. Bis auf zwei Rennen platzierte sich Chukanov immer auf dem Podium. Mehrmals schaffte er sogar den Sprung in die Punkteränge der Cup-Wertung. Im Interview berichtet der 21-Jährige über eine Saison voller Arbeit seine weiteren Ziele. Wie wichtig ist dir der Sieg in der ATS Formel-3-Trophy? Sehr wichtig, wir sind mit dem Ziel, den Titel zu holen in die Saison gestartet. Wir sind am Anfang vier Sekunden langsamer gewesen als der Rest des Feldes. Aber wir haben sehr viel am Fahrzeug verändert. Der Arttech F24 ist schließlich schon ein älterer Bolide und dafür haben wir einen sehr guten Job gemacht. Zur Hälfte der Saison hatten wir den Anschluss gefunden. Wir konnten gute Ergebnisse einfahren und uns auch in den Top Ten der Cup-Wertung platzieren. Schon deswegen bin ich mit dem Verlauf der Saison zufrieden. Du hast bisher 13 Siege auf deinem Konto. Wie hart war es wirklich den Titel einzufahren? Das Team hat gute und harte Arbeit geleistet. Jedes Rennen haben wir neue Teile ausprobiert und am Setup gearbeitet. Wir konnten uns und das Auto stark weiterentwickeln. So konnten wir uns stetig steigern. War es für dich eine große Umstellung vom Dallara Chassis auf den Arttech? Zu Beginn war es hart, doch dann wurde es einfacher. Der Wagen wurde bisher nie auf den großen europäischen Rennstrecken eingesetzt. Deswegen waren noch keine Daten und kein gutes Setup vorhanden. Aber jetzt hat er sich auch auf den hiesigen Strecken bewährt. Kommende Saison wird man mit einem neuen Fahrzeug weiterarbeiten. Das Team hat dafür nun genug Erfahrung sammeln können. In dem Team habe nur ich als Fahrer kontinuierlich an dem Auto mitgearbeitet. Wir sind das einzige Team, das mit dem Arttech an den Start geht. Das ist eine besondere Ehre. Wirst du mit dem Team auch in der kommenden Saison weiterarbeiten? Das kommt wie immer auf die Sponsoren an. Aber ich persönlich würde sehr gerne bei STROMOS ARTLINE bleiben. Das Fahrzeug interessiert mich, gerade weil man weiterhin sehr viel entwickeln muss. Welche Rolle spielt Motorsport in deinem Leben? Ich würde sagen, die Hauptrolle. Ich betreibe Motorsport nun seit elf oder zwölf Jahren – praktisch mein halbes Leben. Ich mache alles, um immer schneller und besser zu werden. Nach der Schule hatte ich angefangen zu studieren. Doch damit habe ich aufgehört, um mehr zu trainieren. Zwischendurch helfe ich meinem Vater. Er hat ein Geschäft für Autozubehör und Tuning. Mein Ziel ist es, irgendwann mit dem Motorsport mein Geld zu verdienen. Wie groß ist das Interesse am Motorsport in der Ukraine? Leider nicht sehr groß, schon gar wenn es um Sponsoring geht. Es ist sehr schwer Sponsoren zu finden. Zwischenzeitlich hatte ich das Glück ins Sportprogramm von Lukoil Ukraine aufgenommen zu werden. Aber die haben sämtliche Sponsoraktivitäten eingestellt. Die Motorsportszene selbst ist in der Ukraine nicht sehr ausgeprägt. Es gibt ein paar Tourenwagenserien, aber nur auf einem niedrigen Niveau. Was sind deine Ziele für die Zukunft? Jeder Formel-Fahrer will in die Formel 1. Das ist auch mein Traum. Ich bin der Meinung: alles ist möglich und deswegen gebe ich diesen Traum nicht auf.