Eine tonnenschwere Visitenkarte

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Dreh- und Angelpunkt: Der Truck

Sie sind groß, schwer, imposant und im professionellen Motorsport unabdingbar: die speziellen Trucks, mit denen die Teams ihre Fahrzeuge und das Equipment zur Rennstrecke bringen. Diese individuell angefertigten Lkw sind jedoch viel mehr als lediglich Transporter. Sie sind ebenso Technikcenter, Besprechungszimmer und Lagerraum – die Trucks sind das Team-Zuhause an den Rennwochenenden.
Schon auf der Autobahn auf dem Weg zur oder von der Strecke ziehen die Auflieger die Blicke der anderen Autofahrer auf sich. Aber auch im Fahrerlager sind sie ein Blickfang. Das Beispiel des brandneuen Team-Trucks von HS Technik Motorsport beweist dies. „Der Truck ist die Visitenkarte eines Teams“, so Teamchef Michael Hascic. Penibel werden sie gehegt und gepflegt und blinken stets blitzeblank in der Sonne. Das Waschen des Lkw ist deswegen eine der ersten Aufgaben nach dem Ausladen.
Imposant ist auch das Innenleben der Lkws, in denen nicht nur die Ersatzteile und die Fahrzeuge untergebracht werden. Längst gehört ein kleines Büro nicht nur zum guten Ton, sondern ist unabdingbar. Schließlich brauchen Fahrer, Ingenieure und Teamchef einen ruhigen Raum, um die gesammelten Daten aus Trainingssitzungen und Rennen zu analysieren. Denn nur so lassen sich die technisch komplizierten Monoposti für den nächsten Einsatz verbessern.
Wenn man den ersten Blick in die Auflieger wirft, erkennt man nicht auf Anhieb welches Potenzial hier versteckt ist. Zu sehen sind nur Schränke und Schubladen. Sie sollen die Werkzeuge und Ersatzteile während des Transports schützen und an ihrem Platz halten. Schließlich sind die Trucks während einer Saison im ATS Formel-3-Cup mehrere tausend Kilometer unterwegs. Zudem lassen sich problemlos zwei bis drei Formel-3-Fahrzeuge zur Rennstrecke transportieren. „Bei uns ist die Decke des Büros im vorderen Teil des Aufliegers absenkbar“, erklärt Hascic. „So bekommen wir auch ein drittes Auto unter.“
Doch die Trucks sind nicht nur Visitenkarte und Konferenzraum, sie sind eine fahrende Werkstatt. Für alle eingesetzten Rennwagen müssen Werkzeuge und Ersatzteile an die Strecke gebracht werden. Allerdings können die Teams auch nicht alle Teile, die vielleicht während eines Rennwochenendes benötigt werden, mitnehmen. Schon alleine aus Platzgründen. Doch auch dann steht man nicht ohne Hilfe da. Im Fahrerlager gibt es Service-Trucks, beispielsweise des Chassisherstellers Dallara, von ATS dem exklusiven Räderlieferanten, oder vom Getriebe- und Fahrwerkspezialisten ZF Sachs.
Dennoch: die Team-Trucks bilden immer das Herz des Fahrerlagers. Stolz präsentiert jedes Team sein Zuhause und wer der eigentliche Chef, der Fahrer des Trucks ist, kann man ganz leicht erkennen – sein Name prangt in aller Regel auf der Fahrertür.

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