Gutes Zeichen für den ATS Formel-3-Cup

Timo Rumpfkeil

Das Team Motorpark Academy wird in dieser Saison im ATS Formel-3-Cup sein Debüt mit großem Aufwand feiern: vier Fahrzeuge hat man für die schnellste deutsche Formel-Rennserie 2010 gemeldet. Vergangene Saison zudem noch in der Formel Renault unterwegs, konzentriert sich das Team, das im Umfeld der Motorsportarena Oschersleben beheimatet ist, nun ausschließlich auf den Formel-3-Sport. Teamchef Timo Rumpfkeil urteilt über den hohen Stellenwert des ATS Formel-3-Cup, seine Piloten und die Ziele, die er sich für dieses Jahr gesteckt hat.
Neben dem Start im ATS Formel-3-Cup kommen im Team Motopark Academy noch drei Autos in der Formel-3-Euroserie. Hört sich nach einem vollen Programm an?
Ja, das ist es auch, aber es ist nicht viel mehr als vergangenes Jahr. Da sind wir mit zwei Fahrzeugen in der Formel-3-Euroserie und acht in der Formel Renault an den Start gegangen. Allerdings ist jetzt der Aufwand höher – aber auch das kriegen wir hin. Der Wartungsaufwand bei den Formel-3-Fahrzeugen ist höher als bei den Formel Renault. Wir haben in der Formel 3 mehr technische Freiheiten und dadurch steigt auch der Entwicklungsbedarf. Das war in der Formel Renault nicht so. Dafür waren es in der Formel Renault mehr Renntermine. Von daher würde ich sagen, dass sich die Arbeit die Waage hält. Nur die Vorbereitung ist nun intensiver.
Mit dem VW-Aggregat kam zudem ein neuer Motor ins Heck. Was hat das an Veränderungen bewirkt?
Vor allem die Arbeitsweise hat sich geändert. Wir bekommen sehr viel Feedback von VW. Jetzt haben wir die Aufgabe dies vernünftig zu bündeln und zu nutzen. Zudem mussten wie die Autos stark umbauen, als wir von dem Mercedes- auf den VW-Motor gewechselt haben.
Wie beurteilen Sie den Stellenwert des ATS Formel-3-Cup im deutschen Motorsport?
Ich denke, dass sich die ganzen nationalen Formel-3-Serien, und dazu gehört auch der ATS Cup, in den letzten zwei, drei Jahren stark gewandelt haben. Es sind klassische Nachwuchsserien. Der ATS Formel-3-Cup bietet Fahrern aus der Formel BMW, ADAC oder Renault einen guten Schritt hinein in die Formel 3. Er ist eine gute Zwischenstufe zur Formel-3-Euroserie oder ähnlichen Serien. Das hat man auch daran gesehen, dass Fahrer wie Vietoris und Hülkenberg im ATS Cup gefahren sind. Der ATS Formel-3-Cup ist eine gute Schule, um sich mit einem Formel 3 vertraut zu machen. In vielen Serien sind die Testtage reduziert, hier kann man jedoch sein Programm auf die Fahrerbedürfnisse zuschneiden. Sicherlich versucht man mit einem Testverbot immer Kosten zu sparen, aber am Ende lernt man Rennwagenfahren nur, wenn man auch fährt. Zum Glück gibt es im ATS Formel-3-Cup kein Team, das es mit dem Testen übertreibt. Jeder hat sein eigenes Programm, um sich ideal vorzubereiten.
Welche Position nimmt der ATS Formel-3-Cup in Ihrem Motorsport-Engagement ein?
Wir wollen im ATS Formel-3-Cup die Jungs auf ihren nächsten Schritt vorbereiten. In der Formel 3 braucht man auf jeden Fall zwei Jahre. Ich glaube, niemand wird in der Euroserie gleich im ersten Jahr um den Titel mitfahren. Im ATS Formel-3-Cup kann sich der Fahrer sehr gut vorbereiten und sich auf das Thema einschießen. Zumal die Autos recht gleich sind.
War es schwer, für die kommende Saison Fahrer zu finden?
Wir waren in der glücklichen Lage, dass wir durch unser Engagement in der Formel Renault schon mit vielen Fahrern zusammengearbeitet haben. Unter normalen Umständen wären einige weiter in der Formel Renault an den Start gegangen. Aber wie wir, waren sie mit der Entwicklung der Serie nicht so zufrieden. Wir hatten uns schon länger mit dem Thema ATS Formel-3-Cup beschäftigt und als wir es in Angriff genommen haben, bekamen wir viel positiven Zuspruch von den Fahrern. Deswegen hatten wir Ende Oktober, Anfang November schon unsere Plätze besetzt. Ich denke, dass ist auch ein gutes Zeichen für den ATS Formel-3-Cup.
Nach welchen Kriterien suchen Sie die Fahrer aus?
Uns ist wichtig, einen guten Mix zu haben. Es sind Jungs dabei, die noch sehr jung sind und deswegen wohl zwei Jahre im ATS Cup fahren werden. Andere werden nur diese Saison hier an den Start gehen. Aber die Grundlage bildet natürlich das Talent. Wir haben extrem gute und talentierte Jungs im Team. Allerdings kommen sie teilweise auch aus Ländern, in denen Motorsport nicht so populär ist. Sie brauchen einfach mehr Zeit. Aber auch das ist ein interessantes Projekt: so einen Fahrer zu begleiten und seine Fortschritte zu sehen.
Welche Ziele setzten Sie sich im ATS Formel-3-Cup für die kommende Saison?
Wir möchten an unsere Geschichte in der Formel Renault anschließen. Wir wollen um die Meisterschaft mitfahren und so viele Rennen wie möglich gewinnen. Wir gehen mit Fahrern an den Start, die das auch können. Ich bin für diese Saison sehr positiv gestimmt.

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