Edoardo Mortara: Der Euro-Serie-Champion im Porträt

Formula 3 Euro Series, round 8, race 1, Oschersleben (D)

Edoardo Mortara (Signature) hatte in Oschersleben allen Grund zum Strahlen: Der Italiener gewann die Fahrerwertung der Formel 3 Euro Serie 2010. Drei Rennen vor Saisonende hat er nun 25 Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Marco Wittmann (Signature) und ist damit nicht mehr einholbar. Vor ihm sicherten sich Formel-1-Stars wie Lewis Hamilton und Nico Hülkenberg sowie DTM-Piloten wie Paul Di Resta und Jamie Green den prestigeträchtigen Titel des Euro-Serie-Champions. Mortara sorgte zugleich für zwei Premieren: Sowohl sein Team Signature als auch sein Motoren-Partner Volkswagen feiern ihren ersten Fahrertitel in der Euro Serie.
Mortara hat in seiner jungen Karriere bereits Höhen und Tiefen erlebt. 2006 stieg er in den Formelsport ein und schon ein Jahr später erfolgte der Aufstieg in die Formel 3 Euro Serie. Als bester Rookie und Gesamt-Achter schloss er seine Premieren-Saison ab. Im Folgejahr wechselte sein Team Signature auf Volkswagen-Motoren und Mortara beendete das Jahr als Vize-Champion. Dann folgte der Umstieg in die GP2-Serie. Doch dort wurde der 23-jährige Italiener mit den markanten blauen Augen nicht glücklich; seine bis zu diesem Zeitpunkt glatt verlaufende Karriere erlitt einen Knick. Umso mehr freute er sich über ein Angebot von Volkswagen und Signature, Ende 2009 den Grand Prix von Macau zu fahren. Am südchinesischen Meer gewann er das wohl wichtigste Formel-3-Rennen der Welt. Als einer der Favoriten ging der Fan des italienschen Fußball-Clubs AC Mailand in die diesjährige Saison, die er mit insgesamt vier Qualifying-Bestzeiten und sechs Rennsiegen klar dominierte.
In der Euro Serie gab es für Mortara in den insgesamt drei Jahren nur ein Team: Signature. Die von Teamchef Philippe Sinault geführte Mannschaft ist für den Rennfahrer wie eine Familie. Auch in schwierigen persönlichen Situationen waren sie immer für ihn da und unterstützten ihn, wo sie nur konnten. Mortara ist kein typischer Südländer. Geboren und aufgewachsen ist er in Genf. Seine Mutter ist Französin, der Vater stammt aus Italien. Edoardo schloss die Schule trotz seiner Aktivitäten im Kartsport mit dem Abitur ab und schrieb sich 2006 für zwei Jahre an der Universität von Genf für Wirtschaftwissenschaften ein. Nach zwei Jahren Pause, in denen er sich auf seine Motorsport-Karriere konzentrierte, fehlte ihm die geistige Herausforderung und er nahm das Studium wieder auf. Zusätzlich machte er vor kurzem seine Pilotenlizenz, trainiert viel und betreibt Free Fighting. Außerdem er hat seiner Freundin etwas Wichtiges versprochen: Wenn er den Titel der Formel 3 Euro Serie gewinnt, dann folgt als nächstes die Verlobung.

www.f3euroseries.com

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