Earl Bamber holt sich 200.000 Euro in nur sieben Tagen

 

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Die ersten Stadtrennen der Superleague Formula by Sonangol auf dem Beijing International Street Circuit hatten es in sich. Craig Dolby und Álvaro Parente waren die Sieger der beiden Hauptrennen, in denen allerdings keine Punkte für die Meisterschaft vergeben wurden. Das Super Finale musste aufgrund schlechter Strecken- und Wetterbedingungen abgesagt werden, woraufhin Earl Bamber die meisten Punkten in beiden Rennen einfuhr und erneut zum Wochenend-Sieger gekürt wurde.

Craig Dolby gewinnt erstes Stadtrennen

Craig Dolbys Sieg bestätigte seine exzellente Form des gesamten Wochenendes. Obwohl es auch für den Briten das erste Rennen auf einem Stadtkurs war, überzeugte der 22-Jährige schon mit den schnellsten Runden im freien Training und der zweiten Startposition.

Bevor es überhaupt losging, musste Robert Doornbos (Corinthians), aus dessen Boliden Flammen austraten, von der Startposition in die Box geschoben werden. Den rollenden Start verpatzte Alvaro Parente (FC Porto) aufgrund eines Problem mit dem Benzindruck. In der ersten Runde kamen sich Marcos Martínez (Sevilla) und Paul Meijer (Atletico Madrid) in die Quere. Der Spanier versuchte, außen in der ersten Schikane an Meijer vorbei zu gehen. Am Kurvenausgang wurde es eng, woraufhin die beiden kollidierten.

Der Startgewinner war zunächst Julien Jousse (AS Roma), der sich an Dolby vorbeidrängte. Beide passierten den langsam startenden Parente, während Franck Perera (Bordeaux) und Tristan Gommendy (Olympique Lyonnais) die Plätze drei und vier übernahmen. In Runde vier kam es zu einem erneuten Crash. Dieses Mal traf es Giacomo Ricci (Galatasaray) und

John Martin (Beijing Guoan), die damit eine Safety Car Phase auslösten. Nach der Gelbphase behauptete Jousse nach dem Restart weiterhin die Führung, woraufhin Dolby sich entschloss, seinen Pflichtboxenstopp zügig anzutreten.

Während die Alan Docking Racing Mannschaft einen reibungslosen und schnellen Job ablieferte, dauerte es bei Jousse eine Runde später einen Tick zu lang. Als der Franzose zurück auf die Strecke geschickt wurde, musste er sich hinter seinem Rivalen Dolby einreihen. Am Ende traf es Jousse noch schlimmer: Nach einem Frühstart musste er eine Durchfahrtsstrafe antreten, die ihn letztendlich auf Rang acht zurückfallen ließ. Somit fuhr Dolby einem sicheren Sieg mit 3.047 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Franck Perera entgegen.

Der eigentliche Star des Rennens war der Dritte im Bunde, Frederic Vervisch (Liverpool). Von Position 15 ins Rennen gegangen, stoppte er als Letzter und sicherte sich nach einer klugen Renntaktik Platz drei. Nach seinem Boxenstopp war Vervisch schnell unterwegs und holte sich mit einer Zeit von 1:05.058 Minuten die schnellste Rennrunde. Dadurch schnappte er sich am Ende des Rennens Gommendy und somit auch den letzten Podestplatz. Hinter Gommendy in der vierten Position übernahmen Adrian Valles (Sporting Lisbon), Earl Bamber (PSV Eindhoven) und Yelmer Buurman (AC Milan) die weiteren Plätze. Insgesamt sahen nur neun Fahrzeuge das Ziel.

Álvaro Parente hatte das Glück auf seiner Seite

Der zweite Lauf bot im Laufe des Rennens einige Überraschungen. Wechselnde Wetterbedingungen ließen zahlreiche Piloten ins Aus segeln. Zwischenzeitlich musste das Rennen sogar unterbrochen werden.

Der Polesetter Davide Rigon (RSC Anderlecht) entschied zunächst den Start für sich. In der zweiten Runde ließ der Italiener die Tür in Turn 12 zu weit auf, woraufhin Marcos Martinez (Sevilla) und auch Parente an ihm vorbeiziehen konnten. Rigon beendete den Lauf schon in Runde zwei und kam erneut nach dem ersten Rennen nicht ins Ziel.

Als es kurz vor den Boxenstopps zu regnen anfing, musste Martinez in Turn 1 den Notausgang wählen und verlor dadurch viel Zeit und einige Plätze. Dieser Fehler kam Parente zugute, der die Führung übernahm. Nach dem Boxenstopp des Portugiesen endete ein Überholversuch gegen Franck Perera (Bordeaux) in einem Dreher. Parente stand in einer gefährlichen Position am Ausgang von Turn 5, woraufhin die Rennleitung entschied, das Rennen zu unterbrechen. Im Mittelfeld reichte eine leichte Berührung von John Martin (Beijing Guoan) gegen Julien Jousses Boliden (AS Roma), um den Franzosen aus dem Rennen zu werfen.

Nachdem die Streckenposten die roten Flaggen schwenkten, reihten sich alle Piloten hintereinander auf der Start- und Zielgeraden ein, um die Entscheidung der Stewards abzuwarten. Nachdem der Bolide von Parente wieder das Rennen aufnehmen konnte, wurde der Lauf für die letzten fünf Minuten nochmals aufgenommen.

Álvaro Parente verteidigte seine Führung und fuhr den Sieg vor Bamber und Buurman ein. Martinez kam als Vierter ins Ziel. Paul Meijer wurde für Atletico Madrid Fünfter, vor Martin und Vervisch. Der Rennsieger des ersten Laufes wurde Achter, während Adrian Valles (Sporting Lisbon) und Perera die Top 10 komplettieren.

Das Super Finale wurde abgesagt

Regen, Nebel und schwierige Sichtverhältnisse gaben den Anlass zur Absage des Super Finals. Der Wochenend-Sieger und somit glückliche Gewinner der 100.000 Euro war erneut Earl Bamber (PSV Eindhoven), der nach beiden Rennen die meisten Punkte auf seinem Konto hatte. Nach dem Triumph auf dem Ordos International Circuit sicherte sich der Neuseeländer 200.000 Euro in nur sieben Tagen. Eine unglaubliche Ausbeute, da Bamber das erste Rennen aus der letzten Startposition in Angriff nahm.

Craig Dolby (Tottenham Hotspur) war der zweitbeste Fahrer des Wochenendes und nahm somit 75.000 Euro mit nach Hause. Frederic Vervisch (Liverpool) freute sich als Drittplatzierter über einen Scheck in Höhe von 50.000 Euro.

Da an diesem Wochenende keine Punkte vergeben wurden, bleibt im Gesamtklassement alles beim Alten: Davide Rigon (RSC Anderlecht) führt weiterhin mit 635 Punkten vor Max Wissel (FC Basel) mit nur sieben Zählern Vorsprung auf den Deutschen. Auf den Plätzen drei und vier liegen mit jeweils 616 Punkten Craig Dolby (Tottenham Hotspur) und Olympiacos. Yelmer Buurman (AC Milan) belegt mit 591 Zählern Rang fünf.

Die Stimmen zum Wochenende

Earl Bamber (PSV Eindhoven): "Ich kann es wirklich nicht glauben. Ich startete das erste Rennen aus der letzten Position und hätte nie damit gerechnet, die 100.000 Euro mitzunehmen. Nach dem Restart des Rennens war es wirklich schwierig, etwas zu sehen. Ich bin nur Alvaro (Parente) gefolgt und habe mich an seinen Rückschlussleuchten orientiert. China scheint ein glückliches Pflaster für mich zu sein. Ich kann mich definitiv nicht über 200.000 Euro in einer so kurzen Zeit beschweren."

Craig Dolby (Tottenham Hotspur): "Das Hauptziel dieses Wochenendes war es, das Auto für Navarra vorzubereiten. Das zweite Rennen war etwas schwierig und ich wollte das Auto nicht kaputt machen. Mein Vertrauen ist zurück – ich reise nach Navarra, um dort um den Titel zu kämpfen."

Frederic Vervisch (Liverpool): "Es war ein sehr gutes Wochenende, wenn man bedenkt, von welcher Position ich das erste Rennen starten musste. Das Qualifying war nicht besonders gut, allerdings haben wir hart gearbeitet und waren somit in beiden Rennen schnell. Ich bin froh, dass das Auto heil ist und ich einen Scheck in der Hand halte."

www.superleagueformula.com

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