Belgier bereit für den Start auf heimischem Boden

 

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Der erste Tag der Superleague Formula in Zolder hat den einheimischen Zuschauern viel Grund zum Jubeln geboten, schließlich fuhr Neel Jani im belgischen Auto des RSC Anderlecht im ersten Training an die Spitze, während der Belgier Frederic Vervisch im zweiten Training die Nase mit seinem Team Luxemburg vorne hatte.

Jani kam auf eine Rundenzeit von 1:20.020 Minuten und war damit zum Auftakt einen Hauch schneller unterwegs als Craig Dolby (England) und John Martin (Australien). Besser hätte der Start in das zweite Superleague-Wochenende für den 27-Jährigen kaum laufen können.

"So weit, so gut", berichtete Jani nach dem Training. "Nun müssen wir noch einige Dinge am Auto verbessern und sehen, wie es morgen laufen wird."

"Ich hatte zwei Runden, die nur ein paar Zehntel auseinander lagen, wir scheinen also eine konstante Pace zu haben. Es wäre nur ein bisschen schöner, wenn der Vorsprung auf den zweiten Platz noch etwas größer wäre!"

Das belgische Auto ging erst in der zweiten Hälfte der 40 Minuten langen Session auf die Strecke, der Schweizer Rennfahrer verlor dann aber keine Zeit, die Lücke zur Spitze zu schließen – schon mit der ersten fliegenden Runde kam er auf Platz vier. Mit weniger als fünf verbleibenden Minuten auf der Uhr setzte er sich an die Spitze, nur 0,161 Sekunden vor Dolby im Auto aus England.

"Das Training lief gut", sagte Dolby, der die Strecke in Zolder sehr mag. "Wir haben unser Programm erledigt und sind nicht nur herausgefahren, um unbedingt schnelle Rundenzeiten zu fahren. Wir haben an unserem Set-Up für das Rennen gearbeitet und sind mit viel Benzin gefahren. Trotzdem haben wir es in die Spitzengruppe geschafft und sind konstant – das stimmt mich positiv."

Martin, der zu Beginn des Trainings lange Zeit an der Spitze lag, kam nur 0,018 Sekunden hinter Dolby auf den dritten Rang – auch er war mit seinem Start in das Wochenende zufrieden.

"Das erste Training lief gut", erläuterte der Australier. "Wir sind auf P3 gelandet, aber wir waren fast die komplette Zeit ganz vorne. Wir haben einige Sachen ausprobiert, für uns war es ein normales Training. Ich denke zum momentanen Zeitpunkt sind wir sehr konkurrenzfähig."

Der Niederländer Yelmer Buurman (Niederlande – PSV Eindhoven) war ebenfalls schnell unterwegs und kam am Ende des ersten Trainings auf den vierten Platz – nach seinem Auftaktsieg beim Heimrennen in Assen will auch er wieder vorne mitmischen. Hinter ihm kam Tristan Gommendy (Frankreich – Girondins de Bordeaux), der Pole-Mann des Auftaktrennens, auf die fünfte Position. Andy Soucek (Spanien – Atletico de Madrid) verbesserte sich mit einer guten letzten Runde auf den sechsten Rang.

Debütant Mikhail Aleshin (Russland) kam auf Anhieb gut mit dem Boliden der Superleague Formula zurecht und beendete das Training auf dem achten Platz, während die Rückkehrer Max Wissel (Südkorea) und Chris van der Drift (Neuseeland) noch ein wenig Zeit brauchten und zunächst nicht über die Plätze elf und zwölf hinaus kamen.

"Es war gut, sehr gut sogar! Man kann fühlen, dass es ein großes Auto ist, besonders in den langsamen Kurven. Es macht sehr viel Spaß", berichtete Aleshin von seinen ersten Eindrücken im Superleague-Formula-Boliden. "Für mich ist es wichtig, den Push-to-Pass-Button richtig zu verstehen Ich denke die anderen Fahrern haben ihn genutzt, um ihre schnellsten Zeiten zu fahren. Da brauche ich noch mehr Erfahrung."

Im zweiten Training gab der Belgier Vervisch das Tempo vor – in den zweiten 40 Minuten gelang ihm die beste Runde des Tages. Mit dem Auto des Team Luxemburg knackte er als einziger Pilot die 1:19er-Marke und war fast vier Zehntel schneller als sein nächster Verfolger.

"Das Auto fühlt sich besser an als noch in Assen", sagte Vervisch am Ende des Tages. "Ich bin bisher sehr zufrieden – und auch wenn die Trainingszeiten noch keine Bedeutung haben, ist es schön den Tag auf dem ersten Platz zu beenden."

Während Vervisch unangefochten an der Spitze landete, war der Abstand zwischen Platz zwei und drei deutlich geringer. Nachdem sie beinahe die gesamte Session unauffällig blieben, fuhren Soucek und Wissel zum Schluss eine zeitgleiche Rundenzeit von 1:19.179 Minuten. Im Ergebnis hatte Soucek die Nase vorn, weil er seine Zeit kurz vor Wissel fuhr.

"Es war ein guter Tag, im ersten Training war ich Sechster, im zweiten Training dann Zweiter", sagte ein zuversichtlicher Soucek. "Wir haben einige Verbesserungen am Auto gemacht, aber es liegt weiterhin ein wenig Arbeit vor uns. Morgen wollen wir uns für die Top-3 qualifizieren. Das Team macht einen guten Job und wenn wir das Auto noch ein bisschen verbessern, können wir ganz sicher um Rennsiege kämpfen."

Währenddessen freute sich Wissel über seine Rückkehr hinter das Lenkrad eines Autos aus der Superleague Formula. Für Südkorea verlor der Deutsche keine Zeit, wieder den richtigen Rhythmus zu finden.

"Nach neun Monaten Pause hat es sich heute wieder richtig gut angefühlt", strahlte Wissel. "Die ersten paar Runden waren noch ein bisschen schwierig, aber am Ende des Tages haben wir ein gutes Tempo gefunden. Ich bin bei einem neuen Team, daher haben wir sehr hart gearbeitet und sind nur drei Zehntel hinter der Spitze. Ich freue mich wirklich sehr auf morgen."

Jani, der schnellste Mann des ersten Trainings, landete auf vor Neueinsteiger Aleshin auf dem vierten Platz. Für Aleshin begann das zweite Training mit einer Schrecksekunde, als er sich in der letzten Schikane drehte und den Motor abwürgte. Die Session musste sogar für kurze Zeit unterbrochen werden.

Als es weiterging, überzeugte Aleshin mit dem Können, das ihn im vergangenen Jahr zum Titel in der Formel Renault 3.5 geführt hat. Zwischenzeitlich lag er sogar an der Spitze des Feldes – als die Zielflagge fiel, reichte es immerhin zu einem guten fünften Platz.

Weniger Spaß hatten Dolby und Martin, die zwei schnellen Männer aus dem ersten Training: Der Engländer kam nur auf den zehnten Platz, sein Kollege aus Australien wurde Siebter.

Nach dem Training losten die Fahrer ihre Gruppen für das morgige Qualifying aus. Die schnellsten vier Piloten jeder Gruppe werden in die K.o.-Runde und das Viertelfinale einziehen, dort können mit Janis belgischen Auto aus Gruppe A und Vervisch aus Luxemburg in Gruppe B bereits zwei große Favoriten aussortiert werden.

In Gruppe A trifft Belgien auf Japan, die in Zolder auf die Dienste von Robert Doornbos vertrauen, Dolbys starke englische Truppe, Neuseeland, Türkei-Galatasaray, Tschechische-Republik-Sparta Prag und die Neueinsteiger Russland.

In Gruppe B wird sich Luxemburg mit Australien, Niederlande-PSV-Eindhoven, Brasilien, Frankreich-Girondins-Bordeaux, Spanien-Atletico-Madrid und Südkorea messen. Das Qualifying startet um 14:25 Uhr belgischer Zeit.

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