Das Atmen fällt schwer

1364

Martin Westerhoff im F3-Cockpit

Demnächst darf man sich als Formel-3-Fan ganz besonders auf die AUTO BILD MOTORSPORT freuen. In einer umfangreichen Story berichtet Europas größte Motorsport-Zeitschrift dann über einen Test im Dallara F311 VW Power Engine. Redakteur Martin Westerhoff fuhr das Fahrzeug von Dennis van de Laar mit der Startnummer 3.
Das amtierende Meisterteam Van Amersfoort Racing hatte nach dem Rennwochenende auf dem Sachsenring eine Menge zu tun. Die drei Dallara F311 VW Power Engine mussten für den am folgenden Montag anstehenden Testtag in Oschersleben vorbereitet werden. Hier kam auch ein Gastfahrer zum Einsatz: Martin Westerhoff. Für AUTO BILD MOTORSPORT sammelte der Journalist Eindrücke und Erfahrungen für einen großen Testbericht. Die Story über die Testfahrt im Rahmen des ATS Formel-3-Cup erscheint in einer der nächsten Ausgaben.
Über eine Stunde hatte Westerhoff Zeit, sich mit dem Formel-3-Monoposto vertraut zu machen – und seine Hochachtung zu entwickeln: „Ende der Start- und Zielgeraden. Mein Kopf taumelt. Der Fahrtwind reißt, drückt, pfeift am Helm. Die 100-Meter-Markierung vor der ersten Kurve scheint wie das Bild eines falsch eingestellten Fernsehkanals zu flackern. Mein Bremspunkt. Der ganze Körper schiebt nach vorn. Drückt sich in die breiten Sicherheitsgurte. Das Atmen fällt schwer. Dreimal schiebe ich den kurzen silbernen Schaltknüppel neben meinem rechten Knie nach vorn. Dreimal bellt die VW Power Engine auf. Noch vor dem Einlenkpunkt bin ich so langsam, dass ich schon wieder Gas geben kann.“
Westerhoff ging professionell zu Werke, tastete sich langsam voran, wagte erst zum Schluss immer schnellere Runden, schließlich hatte Teamchef Frits von Amersfoort gewarnt: "575 Kilogramm wiegt die Kombination aus Auto und Fahrer im ATS Formel-3-Cup fahrfertig. Die maximal 240 PS haben also ein leichtes Spiel. Rechnerisch trifft ein PS gerade mal auf 2,38 Kilogramm Gewicht. Das bedeutet: Ein rund 930 Kilo leichter Kleinwagen wie der VW up! müsste 392 PS haben, um ähnliche Fahrwerte zu erreichen. Wie zum Beispiel den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h in unter drei Sekunden abzuhaken."
Welcher gewaltige Unterschied zwischen dem Dallara VW Power Engine aus dem ATS Formel-3-Cup und einem Straßenfahrzeug besteht, und wie unglaublich dieser ist, verdeutlicht Westerhoffs abschließender Dialog mit dem Renningenieur Peter van Leeuwen. „Was fandst du am beeindruckendsten“, fragt van Leeuwen. „Mit welchen Geschwindigkeiten sich Kurven durchfahren lassen, speziell die Dreifach-Links“, antwortet Westerhoff. Der Renningenieur runzelt die Stirn: “Das ist doch gar keine richtige Kurve, die nehmen unsere Piloten mit Vollgas.“

www.formel3.de

Schreibe einen Kommentar