KTM X-BOW BATTLE: „CRASHTAKULÄRE“ RENNEN AM HOCKENHEIMRING: DER TITELKAMPF IN DER „BATTLE“ BLEIBT NOCH OFFEN!

xbowbattle2012_hockenheim_start1

Die zweite Saisonhälfte der KTM X-BOW BATTLE wurde mit den Rennen am
Hockenheimring eingeläutet. Der Veranstalter konnte im badischen Motodrom mit 37
Teilnehmern nicht nur das größte Starterfeld der bisherigen Saison begrüssen, er durfte sich
auch über eine neue weibliche Teilnehmerin und viele „Rookies“ freuen. „Es ist einfach toll“,
so Georg Silbermayr, „dass hier sieben neue Teilnehmer mit von der Partie sind. Die X-BOW
BATTLE zieht mehr und mehr Fahrer bzw. Fahrerinnen an. Und auch, wenn diese nicht
sofort eine volle Saison bestreiten: Fast alle von ihnen kommen zumindest unregelmäßig
wieder und genießen das Flair sowie den sportlichen Wettkampf in der „BATTLE“. Damit wird
unsere Basis immer größer und die Starterfelder wachsen unaufhörlich. Ich glaube, daran
kann man ganz gut erkennen, dass wir mit dem Reglement und der Organisation den
richtigen Weg eingeschlagen haben!“ Die neue Starterin ist im Übrigen äußerst prominent:
Stéphane Kox ist nämlich niemand geringerer als die Tochter von GT1-Profi Peter Kox – und
trotz ihrer erst 18 Lenze schon richtig flott. Verantwortlich dafür ist wohl ihre Erfahrung im
Kartsport, wo sie derzeit noch hauptsächlich unterwegs ist. Passend dazu pilotiert Stéphane
ein ebenso „prominentes“ Fahrzeug: Der KTM X-BOW, mit dem sie in Hockenheim ihr Debüt
gab, ist nämlich eines jener drei Prototypen-Fahrzeuge, die KTM im Jahr 2008 bei Dallara in
Italien aufbauen ließ, um damit im selben Jahr die GT4-Europameisterschaft zu gewinnen.

1. Rennlauf:
Leider begann das Rennwochenende in Hockenheim gleich mit einem gehörigen Schrecken:
Titelanwärter Klaus Angerhofer crashte schon am Donnerstag schwer. Beim Einschlag am
Ende der Start- und Zielgeraden hatte der Oberösterreicher noch gut und gerne 150 km/h
am Tacho, entstieg seinem stark demolierten X-BOW aber Gott sei Dank völlig unverletzt.
Was folgte, war ein Parade-Beispiel für den Spirit der KTM X-BOW BATTLE: Peter Resch
war einer der Ersten, die sich bei Klaus Angerhofer erkundigten, ob alles in Ordnung sei.
Gleichzeitg bot ihm Resch an, in sein Auto umzusteigen, um die Chancen im Kampf um den
Titel gegen Sebastian Grunert zu wahren. Nach längerem hin und her nahm Angerhofer das
Angebot an und startet mit dem „Leih-Auto“ ins offizielle Training am Freitag – wo er im
Qualifying den ausgezeichneten dritten Platz, noch deutlich vor Sebastian Grunert, belegen
konnte. Schneller waren lediglich Pole-Sitter Michael Wretschko und Newcomer Carsten
Seifert, den der geneigte Motorsport-Fan als äußerst erfolgreichen Piloten aus dem ADAC
GT Masters kennt und der im Team von Jürgen Pipp die Rolle des „Expert Drivers“
übernimmt. Schnell waren im Qualifying darüber hinaus Gerhardt Trenker, der nach längerer
Abwesenheit wieder mit von der Partie war, sowie der junge Lukas Martin, der erst sein
drittes Rennwochenende in der X-BOW BATTLE bestritt, auf den Startplätzen zehn und elf.
Der Start am Freitagnachmittag verlief dann äußerst gesittet, und das 37 Mann bzw. Frau
starke Feld ging auf die 25 Minuten lange Reise.
An der Spitze entwickelte sich sehr bald ein beinhart geführter Vierkampf zwischen
Wretschko, Angerhofer, Seifert und einem jungen Mann namens Ronnie C’Rock, der im
Zivilberuf Stuntfahrer sowie Weltmeister im Einparken ist – kein Scherz, sondern am 22.
September RTL II schauen. Für den Meisterschafts-Favoriten Sebastian Grunert war
hingegen schon nach fünf Runden Schluss, ein teschnischer Defekt stoppte den Protected-
Racing-Piloten. Nach 14 spektakulären Runden, in denen die Führung pro Runde
mindestens einmal zu wechseln schien und teilweise mehr neben als auf der Strecke
gefahren wurde, setzte sich Seifert bei seinem Premierenrennen durch und siegte vor
Angerhofer und C’Rock, womit Klaus Angerhofer wichtige Punkte in der Gesamtwertung gut
machen konnte. Nicht minder spektakulär verlief der Kampf in der „kleinen“ Klasse: Dort
balgten sich der junge Schweizer Philip Hirschi und der große Routinier Jim Gebhardt, die ihr
rundenlang fair geführtes Duell mit einem Infight im Motodrom beendeten: Gebhardt sah eine
Lücke, die am Ende nicht ganz so groß war, wie gedacht, und traf Hirschi am rechten
Hinterrad, wobei beide Fahrzeuge beschädigt wurden. So richtig kurios wurde es dann, als
Gebhardt im waidwunden Auto vorzeitig an die Box humpelte. Die nachfolgenden Rookie-
Piloten taten es dem Bayern nämlich gleich und fuhren ebenfalls in die Box – obwohl das
Rennen eigentlich noch eine Runde gelaufen wäre. So siegte völlig überraschend Ondrej
Bach, vor Hirschi und Piotr Maslanka. Ausgezeichnete Fünfte wurde bei ihrem Debüt
Stéphane Kox, und auch „Julie Wood“ zeigte ein tolles Rennen und fuhr auf Platz acht.

2. Rennlauf:
Die Geschichte des zweiten Rennlaufs ist schnell erzählt, denn viel Renn-Action gab es –
abgesehen von einer Massenkarambolage in der ersten Kurve – aufgrund der folgenden,
beinahe 20 Minuten langen Safety-Car-Phase nicht. Ernst Kirchmayr „krönte“ ein für ihn bis
dahin schon glückloses Wochenende mit einem Dreher unmittelbar nach dem Start, was
weiteren fünf nachkommenden Piloten bzw. ihren Fahrzeugen zum Verhängnis wurde:
Veranstalter Georg Silbermayr aka „Bernie Silverstone“, Martin Novotny, Jim Gebhardt,
Philip Hirschi und Laura Kraihamer krachten im Getümmel zusammen, wobei die Autos
teilweise arg beschädigt wurden. Am schlimmsten erwischte es das Auto von Kraihamer, die
erst an diesem Wochenende in die ProAm-Klasse gewechselt war und in den Trainings eine
gute Leistung gezeigt hatte. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, die Aufräumarbeiten
dauerten aber sehr lange, und nachdem die Rennleitung keinen Abbruch zuließ, konnte am
Schluss nur mehr rund sieben Minuten unter Grün gefahren werden. In diesem Sprint war
Sebastian Grunert nicht zu stoppen, er konnte sich bereits kurz nach dem Re-Start
entscheidend absetzen und gewann nicht nur überlegen, sondern konnte nach seinem
Ausfall in Lauf 1 auch den Punkteverlust in Grenzen halten. Carsten Seifert krönte ein
perfektes Einstiegs-Wochenende mit Platz zwei und Klaus Angerhofer fuhr im Miet-Auto
erneut aufs Stockerl, dieses Mal als Dritter. Bemerkenswert: Lukas Martin, im ersten
Rennlauf fünfter, fuhr mit Platz sechs erneut auf eine absolute Spitzenposition. Ondrej Bach
wurde verdienter Doppelsieger in der Rookie-Wertung, Jakub Havrlant und Piotr Maslanka
komplettierten das Podium. Mit Karsten Thormann folgte dann schon der erste „Rookie“ auf
Platz vier, Stéphane Kox holte auch im zweiten Rennen den fünften Rang – vor „Julie Wood“
die damit in Hockenheim erfolgreicher war, als ihr „Bernie Silverstone“…

Die Ergebnisse:
1. Rennen, 31. August 2012:
01. Carsten Seifert (ProAm), 26:29,425 (14 Runden)
02. Klaus Angerhofer (ProAm), + 2,389 Sekunden
03. Ronnie C’Rock (ProAm), + 3,232
04. Michael Wretschko (ProAm), + 4,689
05. Lukas Martin (ProAm), + 16,266
06. Gerhardt Trenker (ProAm), + 16,521
07. Pierre Ludigkeit (ProAm), + 16,815
08. Jiri Pisarik (ProAm), + 27,502
09. Uwe Schmidt (ProAm), + 43,814
10. Jürgen Pipp (ProAm), + 44,385
11. „Bernie Silverstone“ (ProAm), + 50,540
12. Winfried Assmann (ProAm), + 54,335
13. Martin Novotny (ProAm), + 56,383
14. Eyke Angermayr (ProAm), + 1:11,126
15. Ondrej Bach (Rookie), + 1:52,074
16. Pavel Heinik (ProAm), + 1:53,329
17. Marcus Lacroix (ProAm), + 1:55,655
18. Wolfgang Henseler (ProAm), + 1:59,114
19. Philip Hirschi (Rookie), + 2:00,392
20. Major Adolf Kottan (ProAm), + 2:02,888
21. Piotr Maslanka (Rookie), + 1 Runde
22. Andersen Wiegelmann (Rookie), + 1
23. Stéphane Kox (Rookie), + 1
24. Peter Resch (Rookie), + 1
25. Karsten Thormann (Rookie), + 1
26. „Julie Wood“ (Rookie), + 1
27. Jim Gebhardt (Rookie) + 1
28. Jakub Havrlant (Rookie), + 1
29. Ronja Assmann (Rookie), + 2 Runden
30. Artur Chwist (ProAm), + 4
31. Ernst Kirchmayr (ProAm), + 5
32. Jochen Übler (ProAm), + 6
33. Laura Kraihamer (ProAm), + 6
34. Sebastian Grunert (ProAm), + 9
35. Hubert Trunkenpolz (ProAm), + 9
36. Danijela Radulovic (Rookie), + 12
37. Markus Fischer (ProAm), + 13

2. Rennen, 01. September 2012:
01. Sebastian Grunert (ProAm), 26:41.176 Minuten (10 Runden)
02. Carsten Seifert (ProAm), + 2,304 Sekunden
03. Klaus Angerhofer (ProAm), + 3,039
04. Ronnie C’Rock (ProAm), + 3,847
05. Michael Wretschko (ProAm), + 3,943
06. Lukas Martin (ProAm), + 6,075
07. Jiri Pisarik (ProAm), + 6,699
08. Jochen Übler (ProAm), + 7,827
09. Uwe Schmidt (ProAm), + 9,868
10. Gerhardt Trenker (ProAm), + 11,719
11. Pavel Heinik (ProAm), + 12,834
12. Pierre Ludigkeit (ProAm), + 14,022
13. Winfried Assmann (ProAm), + 15,792
14. Markus Fischer (ProAm), + 16,134
15. Marcus Lacroix (ProAm), + 19,735
16. Jürgen Pipp (ProAm), + 20,040
17. Eyke Angermayr (ProAm), + 22,208
18. Hubert Trunkenpolz (ProAm) + 22,410
19. Artur Chwist (ProAm), + 25,338
20. Ondrej Bach (Rookie), + 27,889
21. Jakub Havrlant (Rookie), + 33,926
22. Piotr Maslanka (Rookie), + 38,358
23. Karsten Thormann (Rookie), + 41,840
24. Stéphane Kox (Rookie), + 41,972
25. „Julie Wood“ (Rookie), + 1:00,459
26. Ronja Assmann (Rookie), + 1:02,961
27. Danijela Radulovic (Rookie), + 1:09,471
28. Andersen Wiegelmann (Rookie), + 5 Runden
29. Wolfgang Henseler (ProAm), + 9
30. Ernst Kirchmayr (ProAm), DNF
31. „Bernie Silverstone“ (ProAm), DNF
32. Laura Kraihamer (ProAm), DNF
33. Martin Novotny (ProAm), DNF
34. Jim Gebhardt (Rookie), DNF
35. Philip Hirschi (Rookie), DNF
Die Klassenbesten:
ProAm:
1. Rennen, 31. August 2012:
01. Carsten Seifert
02. Klaus Angerhofer
03. Ronnie C’Rock
2. Rennen, 01. September 2012:
01. Sebastian Grunert
02. Carsten Seifert
03. Klaus Angerhofer
Rookie:
1. Rennen, 31. August 2012:
01. Ondrej Bach
02. Philipp Hirschi
03. Piotr Maslanka
2. Rennen, 01. September 2012:
01. Ondrej Bach
02. Jakub Havrlant
13. Piotr Maslanka

Georg Silbermayr

Schreibe einen Kommentar