Die Tourenwagen-Weltelite zu Gast in Österreich

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Was 1987 erstmals mit einer weltweiten Meisterschaft für Tourenwagen begann, zählt seit der Neuauflage durch die FIA im Jahr 2005 zu den populärsten und erfolgreichsten Rennserien der Gegenwart. Mit zwölf Rennwochenenden auf vier Kontinenten und weltweit mehr als einer halben Milliarde Fernsehzuschauern in insgesamt 200 Ländern zählt die FIA Tourenwagen Weltmeisterschaft (WTCC) neben der Formel 1 und der Rallye-WM zu den absoluten Publikumsmagneten im Motorsport.
Mit Turbomotoren im Kampf Mann gegen Mann
Das Erfolgsrezept ist denkbar einfach: Unter dem Motto „Real Cars, Real Racing“ kämpfen in der WTCC die besten Tourenwagenpiloten der Welt in seriennahen Rennfahrzeugen mit 1,6 Liter Benzin-Turbomotoren um Siege und Weltmeisterschaftspunkte. In der Saison 2013 wird die WTCC ihrer Bezeichnung als Weltmeisterschaft mehr denn je gerecht: Mit je zwei Sprintrennen pro Wochenende über die Distanz von rund 50 Kilometer gastiert das internationale Fahrerfeld in Afrika, Asien, Nord- und Südamerika und natürlich auf den traditionsreichsten Rennstrecken Europas – darunter zum zweiten Mal nach 2012 auch am Salzburgring.
Spannungsgarantie in jedem Rennen
Neben der enormen Leistungsdichte von Fahrern und Herstellern ist es vor allem auch das kurzweilige Rennformat, das die Tourenwagen-WM rund um den Globus erfolgreich macht: Bereits im Zeittraining am Samstag geht es für die fünf bestplatzierten Fahrer um WM-Punkte, für die Startaufstellung des zweiten Rennens werden die Top 10 des Qualifyings umgedreht – spannende Rad-an-Rad-Duelle und spektakuläre Überholmanöver sind somit vorprogrammiert.
Während das erste Rennen fliegend gestartet wird, erfolgt der Start von Rennen zwei stehend – noch ein Faktor, der die maximale Chancengleichheit verschiedener Antriebskonzepte sicherstellt. Seit jeher orientiert sich die WTCC bei der Punktevergabe an der Formel 1 – mit der maximalen Ausbeute von 55 Punkten pro Wochenende (fünf Punkte für die Pole Position sowie je 25 Punkte bei Sieg) ist Spannung bis zum letzten Rennen garantiert.
Jedes Wochenende ein neuer Sieger
In der Saison 2013 präsentiert sich die Tourenwagen-WM so ausgeglichen wie noch nie zuvor: Von den fünf teilnehmenden Marken Chevrolet, Honda, Seat, BMW und Lada haben sich bereits vier in die Siegerliste eingetragen – lediglich Lada wartet noch auf den ganz großen Erfolg. Neben den drei Werkspiloten von Honda unter der Führung von Tourenwagen-Legende und Ex-Weltmeister Gabriele Tarquini aus Italien gelten vor allem die Chevrolets als Favoriten auf den Weltmeisterschaftstitel. Und das, obwohl das englische RML-Team mit Dreifach-Champion Yvan Muller heuer erstmals ohne Werksunterstützung an den Start geht.
Vier deutschsprachige Fahrer
Doch auch Seat darf im Kampf um die Krone nicht ganz außer acht gelassen werden – haben sie mit dem erst 18-jährigen Spanier Pepe Oriola ein echtes Motorsport-Wunderkind und den jüngsten Sieger eines WM-Laufs in ihrer Mannschaft. Nicht zu unterschätzen sind auch die zweikampfstarken BMW-Fahrer Tom Coronel aus Holland – heuer bereits Sieger am Slovakiaring – sowie Tourenwagen-Legende Franz Engstler aus dem Allgäu, der sich in der Vergangenheit ebenfalls bereits in die Siegerliste eintragen durfte. Auf seiner Heimstrecke im Nesselgraben ist dem Routinier Engstler auf jeden Fall ein Spitzenresultat zuzutrauen. Und natürlich wollen sich auch die anderen deutschsprachigen Fahrer René Münnich und der amtierende GT1-Weltmeister Marc Basseng am Salzburgring von ihrer besten Seite zeigen. Last, but not least wären da natürlich auch noch die Sieger aus 2012: Der amtierende Weltmeister Rob Huff aus England, jetzt ebenfalls auf Seat unterwegs sowie BMW-Pilot Stefano D’Asta aus Italien wissen genau, worauf es auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke vor den Toren Salzburgs ankommt.
Kampf um die Europäische Tourenwagen-Krone
Bereits zwischen 1963 bis 1988 erlebte die Tourenwagen-Europameisterschaft ihre Blütezeit: Lange bevor die Weltmeisterschaft eingeführt wurde, kämpften legendäre Piloten wie Hans-Joachim Stuck, Klaus Ludwig, Jochen Mass und Gerhard Berger um den prestigereichen Titel des Tourenwagen-Europameisters. Einer der erfolgreichsten Piloten ist Dieter Quester, der sich den Titel gleich dreimal holte – 1968 und 1969 mit BMW sowie 1983 mit Alfa Romeo.
Der moderne FIA European Touring Car Cup existiert in der heutigen Form seit dem Jahr 2005: Nachdem der Cup zunächst aus einem Einzelevent bestand, wurde die ETCC 2012 erstmals wieder als vollwertige Meisterschaft mit vier Rennwochenenden zu je zwei Läufen ausgetragen. Auf dem Salzburgring gastiert der offizielle Unterbau der Tourenwagen-Weltmeisterschaft 2013 bereits zum fünften Mal: Schon 2008 und seit 2010 jährlich konnten die Motorsportfans die rasanten Tourenwagen auf dem Hochgeschwindigkeitskurs vor den Toren Salzburgs erleben. Die weiteren Station der diesjährigen Saison sind Monza, der Slovakiaring, Brünn sowie eine weitere, noch offene Rennstrecke in Italien.
Mit 38 gemeldeten Fahrern erfreut sich die ETCC 2013 an einem absoluten Rekordfahrerfeld. Auch die Liste der teilnehmenden Marken kann sich sehen lassen: Mit Honda, Seat, BMW, Alfa Romeo, Ford kämpfen fünf Marken um Punkte und Pokale. Der FIA European Cup ist reserviert für Fahrzeuge, die den Kategorien Super 2000 (S2000) Super 1600 (S1600) entsprechen. Darüber hinaus werden auch Punkte in der Ladies Trophy sowie der Single-Make-Trophy vergeben.

Engstler Motorsport GmbH

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