Die Teilnahme im Rahmenprogramm des ADAC Zurich 24h-Rennen ist definitiv ein Highlight im Rennkalender des ATS Formel 3 Cup. Und die 21 Piloten aus elf Nationen haben heute eine äußerst positive Visitenkarte abgegeben. Das dritte Rennen dieses Wochenendes war von spannenden Zweikämpfen geprägt. Titelfavorit Marvin Kirchhöfer schlug wieder zu, Freddy Killensberger hielt die Trophyfahrer in Schach.
Team Lotus zeigt Dominanz und geht mit dem Briten Emil Bernstorff, Artem Markelov aus Moskau und dem Leipziger Marvin Kirchhöfer (alle Lotus / Dallara F311 Volkswagen Power Engine) an die Spitze, gefolgt vom Schweden John Bryant-Meisner und dem Österreicher Thomas Jäger (beide Performance Racing / Dallara F311 Volkswagen Power Engine). Kirchhöfer zieht an Markelov vorbei, der Russe verliert weiter, kann aber dann wieder aufholen. Während sich das Feld entzerrt, kann Kirchhöfer sich ganz nach vorne setzen und davonziehen. Platz zwei und drei waren lange nicht klar, denn Bernstorff fällt noch weiter zurück und muss dann noch mit Bryant-Meisner kämpfen. Am Ende bleibt das Podium in schwarz-goldener Hand mit Kirchhöfer auf Platz eins, gefolgt von Markelov auf Platz zwei und Bernstoff auf dem dritten Rang.
Killensberger holt in der Trophy auf
Zunächst kann Lokalfavorit Sebastian Balthasar aus Köln (GU-Racing / Dallara F311 Mercedes) die Führung übernehmen, muss diese dann aber an Teamkollegen Freddy Killensberger (GU-Racing / Dallara F307 OPC-Challenge) aus Wortelstetten abgeben, der sich bis zum Schluss vorne hält und die Trophywertung erneut als Gewinner für sich beenden kann. Ein einziger Punkt fehlt ihm in der Gesamtwertung zu Balthasar. Der bleibt in diesem Rennen auf Platz zwei, der dritte Platz geht an den Schweizer Jan Schwitter (Rennsport Rössler / Dallara F307 OPC-Challenge), der bei seinem Einstieg in den ATS Formel 3 Cup gleich einen Podiumsplatz abgreift.
Marvin Kirchhöfer: „Es war sensationell. Ich habe den Start nicht ganz optimal getroffen, dann habe ich Artem auf der letzten Rille überholen können. Zum Rennende hatte ich Emil vor mir, hab ihn dann unter Druck gesetzt und mit Push-to-Pass ein wenig gepokert und ihm seine letzten Reserven rausgeholt. Und dann konnte ich ihn genau in der Bergaufpassage überholen, wo ich auch den Artem überholt hatte. Ich bin sehr froh!“
Artem Markelov: „Der zweite Platz heute ist für mich wie ein erster. Es war ein richtig hartes Rennen, aber ich konnte Emil überholen, obwohl der sehr lange vor mir war. Ich musste mich dann auf Marvin konzentrieren. Es war ein guter Tag für mich, danke an mein Team. Ich bin wirklich sehr glücklich!“
Emil Bernstorff: „Ich wollte anfangs Abstand gewinnen und dann die Reifen schonen. Aber dann hat mich Marvin an einer Stelle überholt, wo ich es nicht erwartet hatte. Trotzdem wieder drei Mal Lotus auf dem Podium, das ist super.“
Freddy Killensberger: „Der Start ist heute besser gelaufen als gestern. Als ich dann noch an meinem Teamkollegen vorbei war, konnte ich mich absetzen und sogar mit den Cupfahrern kämpfen. Ich bin sehr zufrieden.“
SONAX Rookiewertung 2013
Die SONAX Rookiewertung hat weiterhin Marvin Kirchhöfer mit 164 Punkten fest in der Hand, John Bryant-Meisner bleibt auf Platz zwei mit 122 Punkten. Der dritte Rang der SONAX Rookiewertung geht an den US-Amerikaner Gustavo Menezes (Van Amersfoort Racing / Dallara F311 Volkswagen Power Engine) mit 92 Punkten.
Teamwertung ATS Formel 3 Cup
Team Lotus aus Oschersleben bleibt ganz klar vorne, derzeit mit 166 Punkten. Dahinter folgt das in Silverstone ansässige Team Performance Racing mit 125 Punkten. Dritter Platz in der 2013 neu eingeführten Teamwertung geht weiterhin an Van Amersfoort Racing aus den Niederlanden mit 105 Punkten.
Punktestand ATS Formel 3 Cup 2013 nach neun Rennen (Top Ten):
1. Marvin Kirchhöfer / DEU 158
2. Artem Markelov / RUS 113
3. Emil Bernstorff / GBR 107
4. John Bryant-Meisner / SWE 94
5. Gustavo Menezes / USA 66
6. Thomas Jäger / AUT 49
7. Yannick Mettler / CHE 46
8. Tomasz Krzeminski / POL 20
9. Matteo Cairoli / ITA 17
10. Nabil Jeffri / MYS 16
Neben der Rennstrecke
Das ADAC Zurich 24h-Rennen ist das größte Motorsportevent der Welt. Wiederbelebt wurde eine Tradition mit dem Adenauer Racing Day am Donnerstag, bei dem sich die Top Teams in der Stadt präsentierten. Den ATS Formel 3 Cup hervorragend vertreten hat Yannick Mettler, ein beeindruckendes Ereignis für den Schweizer, der den direkten Kontakt mit den Fans besonders mag. Das ADAC Zurich 24h-Rennen ist ein Megaevent, bei dem alle dabei sein wollen. So zieht es auch viele ehemalige Formel 3-Fahrer an die Nordschleife. Der Meister von 2010, der Franzose Tom Dillmann, besuchte sein Team Lotus. Cyndie Allemann, die 2006 als Rookie bei einem Rennen auf dem Podium ganz oben stand, und Klaus Bachler nehmen selbst am ADAC Zurich 24h-Rennen teil. Der Österreicher ist seit 2012 im Porsche-Förderprogramm. „Die Formel 3 ist das Abitur des Motorsports. Da darf man wirklich noch lernen und hat sehr viel freie Trainings. Umso hoher Du kommst, musst Du mit immer weniger Trainingszeiten die eine perfekte Runde hinkriegen.“ Für Rahel Frey ist der Nürburgring immer etwas Besonderes. „Die Formel 3 war eine sehr schöne Zeit, in der ich viel gelernt habe. Hier am Nürburgring habe ich als erste Frau in der Formel 3 eine Meisterschaft gewonnen. Das war 2009 schon ein Stück Geschichte und hat mich sicherlich in meiner Karriere weitergebracht.“ An diesem Wochenende standen Emil Bernstorff und Marvin Kirchhöfer auf dem Podium ganz oben. Wohin die Reise geht… sicher auf der rennsportlichen Karriereleiter weiter nach oben.