Porsche Mobil 1 Supercup -Hockenheim

Porsche-Mobil1-Supercup, 8. Lauf beim GP von Deutschland, Rennbericht

Souveräner Heimsieg für Chris Mamerow in Hockenheim

Mit einem Blitzstart und einem absolut fehlerfreien Rennen holte Chris Mamerow (Waltrop) bei seinem Heimrennen in Hockenheim den Sieg im Porsche-Mobil1-Supercup. Es war nach Bahrain bereits der zweite Saisonsieg des 23-Jährigen, der damit als Dritter der Meisterschaftswertung in Schlagdistanz zum Tabellenzweiten gerückt ist. Zweiter des 14-Runden-Rennens auf dem 4,57 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs wurde mit 1,7 Sekunden Rückstand Mamerows Teamkollege, der Trainingsschnellste Jaap van Lagen (Niederlande). Das deutsche Damac Kadac Racing Team feierte damit einen Doppelerfolg. Der achte von zwölf Läufen zum schnellsten internationalen Markenpokal der Welt, der im Rahmen des deutschen Formel 1-Rennens ausgetragen wurde, war vor vollen Tribünen durch zahlreiche spannende Überholmanöver geprägt.
Tabellenführer Jeroen Bleekemolen (Niederlande, Jetstream Motorsport PZ Essen), vom dritten Startplatz aus ins Rennen gegangen, baute mit seinem dritten Rang auf dem badischen Traditionskurs seine Führung in der Meisterschaft auf kommode 34 Punkte aus. Dem 26-jährigen zweimaligen Laufsieger 2008 kam dabei zugute, dass sein härtester Verfolger nur einen Punkt mitnahm. Die Fahrzeuge von Bleekemolen und Jan Seyffarth (Querfurt, Konrad Motorsport) hatten sich in der Anfangsphase bei einem Überholversuch von Seyffahrth berührt. Als Folge drehte sich der 22-Jährige und fiel auf den 16. Rang zurück.

Begeisternde Kampfgruppe

Als Bester einer begeisternden Kampfgruppe holte sich der Ire Damien Faulkner Rang vier und damit den vierten Platz in der Meisterschaft. Der Auftaktsieger 2008 fährt für das österreichische Team SAS Lechner Racing. Fünfter wurde von Startplatz acht aus René Rast (Steyerberg, VELTINS MRS Racing). Eine Beule in der Frontpartie seines 420 PS starken Porsche 911 GT3 Cup war sichtbarer Beweis für ein Rennen mit gewissen Härten. Der 21-Jährige führt derzeit den Carrera Cup Deutschland an. Nachdem er in Silverstone Startverbot hatte, liegt er in der Wertung des Mobil1-Supercup nur auf Platz zehn. Der Franzose Nicolas Armindo (tolimit Motorsport) hatte sich rundenlang gegen Faulkner und Rast gewehrt, konnte sie aber letztlich nicht halten und fuhr als Sechster über die Ziellinie.
Ein hervorragendes Rennen gelang UPS-Porsche-Junior Martin Ragginger. Der 20-jährige Österreicher war im Training toller Siebter, wurde aber auf Rang 14 strafversetzt, weil er einige Male abgekürzt hatte. Das schien ihn so richtig zu motivieren. Der ehrgeizige Junior holte sich mit einer sehenswerten Aufholjagd im Rennen den siebten Platz. Sein 19-jähriger Teamkollege Marco Holzer (Bobingen) musste seinen ersten Ausfall hinnehmen. Für ihn war das Rennen in der zweiten Runde wegen eines technischen Defekts als Folge einer Rempelei zu Ende.

Spektakuläre Überholmanöver

Auch der Belgier David Saelens (Irwin Racing) trug mit spektakulären Überholmanövern zur Attraktivität des Markenpokalrennens bei. Von Startplatz zwölf aus ins Rennen gegangen, lag er zeitweise sogar auf dem siebten Rang, musste sich aber in der letzten Runde Ragginger geschlagen geben und wurde Achter. Auf Platz neun kam Saelens-Teamkollege Patrick Huisman ins Ziel. Hinter dem viermaligen Supercup-Champion aus den Niederlanden folgte als Zehnter Sean Edwards. Der Brite, der vor zwei Wochen sein Heimrennen in Silverstone gewann, fährt für Konrad Motorsport.
Für Gaststarter Neel Jani war seine Premiere in einem GT-Rennauto nicht von Erfolg gekrönt. Nach einem schwierigen Training und Strafversetzung wegen Abkürzens war der 24-jährige Schweizer gut ins Rennen gestartet und hatte bereits einige Plätze gut gemacht. Doch ein Fahrfehler in der Sachskurve bedeutete das frühe Aus für den amtierenden Weltmeister der A1-Grand-Prix-Serie.

Mamerow: "Guter Start, Sieg, glücklich sein…"

Chris Mamerow (Sieger): „Wie ich es gestern angekündigt habe: Guter Start, Sieg, glücklich sein… So hat es vielleicht von außen ausgesehen, aber das Rennen war ein hartes Stück Arbeit. Ich habe am Anfang unheimlich gepusht, um ein bisschen Vorsprung herauszufahren und am Ende dann versucht, den Abstand zu halten. Mit meinem Sieg habe ich bewiesen, wozu ich auf dieser Strecke in der Lage bin.“
Jaap van Lagen (Zweiter): „Das war der schlechteste Start meines Lebens! Aber so etwas passiert eben. Insofern bin ich glücklich über den zweiten Platz, zumal hinter Chris, der seine Heimstrecke natürlich sehr gut kennt. Ich freue mich auch für unser Team: erst Doppel-Pole, dann Doppelsieg. Das ist ein Grund zu feiern.“
Jeroen Bleekemolen (Dritter): „Ich hatte einen sehr guten Start, der mich fast in Führung gebracht hätte. Beim Überholversuch von Jan haben sich die Autos leicht berührt, danach stand meine Lenkung nicht mehr ganz gerade. Also habe ich versucht, meinen dritten Platz vorsichtig nach Hause zu fahren. Auch wenn ich jetzt eine deutliche Führung in der Meisterschaft habe, ist es noch ein weiter Weg mit vier Rennen, bei denen viel passieren kann.“
Der nächste Wertungslauf des Porsche-Mobil1-Supercup findet am 3. August auf dem Hungaroring (Ungarn) statt. Das Rennen wird im Rahmen des ungarischen Grand Prix ausgetragen.

Ergebnis und Punktestand

1. Chris Mamerow (D), Damac Kadach Racing Team, 24:38.170 Minuten (155.956 km/h)
2. Jaap van Lagen (NL), Damac Kadach Racing Team, + 1.704 Sekunden
3. Jeroen Bleekemolen (NL), Jetstream Motorsport PZ Essen, + 4.768
4. Damien Faulkner (IRE), SAS Lechner Racing, + 5.705
5. René Rast (D), VELTINS MRS Racing, + 8.515
6. Nicolas Armindo (F), tolimit Motorsport, + 10.151
7. Martin Ragginger (A), UPS Porsche Junior Team, + 10.278
8. David Saelens (B), Irwin Racing, + 11.638
9. Patrick Huisman (NL), Irwin Racing, + 14.223
10. Sean Edwards (GB), Konrad Motorsport, + 15.485
Fahrerwertung nach acht von zwölf Läufen:
1. Jeroen Bleekemolen (NL), 120 Punkte
2. Jan Seyffarth (D), 86 Punkte
3. Chris Mamerow (D), 79 Punkte
4. Damien Faulkner (IRE), 78 Punkte
5. Jaap van Lagen (NL), 75 Punkte

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