Nahezu perfektes Wochenende
Daumen hoch: Frédéric Vervisch
Der Belgier Frédéric Vervisch war auch auf dem EuroSpeedway Lausitz das Maß aller Dinge. Im 14. Saisonlauf des ATS Formel-3-Cup sicherte er sich seinen vierten Sieg in Folge und erneut den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde. Damit konnte er 23 der möglichen 24 Zähler seinem Konto gutschreiben und somit ein nahezu perfektes Wochenende abschließen. Vervisch führt jetzt mit 31 Punkten in der Gesamtwertung. Doch seine Verfolger sind ihm auf den Fersen: Der Kolumbianer Sebastian Saavedra und der Venezolaner Johnny Cecotto (alle Dallara F307 Mercedes) stiegen mit ihm zusammen auf das Siegerpodest.
Doch schon vor dem Start des Rennens war Bewegung in die Startaufstellung gekommen: der Belgier Laurens Vanthoor und der Italiener Federico Leo waren im morgendlichen Warm Up unter gelber Flagge zu schnell gewesen und wurden von der Rennleitung jeweils um fünf Plätze zurückversetzt. Besonders ärgerlich für Vanthoor, der sich von der dritten Startposition Hoffnungen auf den Sieg gemacht hatte. Nach der Strafe startete er das Rennen von der achten Position, Leo rutschte auf Rang 17 zurück. Im Rennen machte Vanthoor sein ″schwarzes Wochenende″ perfekt: erneut bekam er Ärger, denn die Rennleitung bestrafte ihn für ein Überholen unter Gelb mit einer Durchfahrtsstrafe. Vom Ende des Feldes kämpfte er sich noch auf Rang elf nach vorne.
Vom zweiten Startplatz aus, erwischte Vervisch einen sensationellen Start und ging sofort in Führung. Eng wurde es zwischen den beiden HS-Technik-Piloten Saavedra und Cecotto, die nebeneinander in die erste Kurve fuhren. Cecotto zog zurück und reihte sich auf der dritten Position ein. Aber es sollte nochmal spannend werden. Noch in der ersten Runde musste das Safety Car auf die Strecke, da sich Dennis Swart gedreht hatte und das Feld rückte wieder zusammen. Doch wie im gestrigen Rennen kontrollierte Vervisch den Restart und behielt die Führung. Saavedra konnte dranbleiben und setzte den Belgier unter Druck. Allerdings kam dem Kolumbianer das Rescue-Car in die Quere: während Vervisch das Sicherheitsfahrzeug noch vor der Kurve überholen konnte, musste Saavedra seine Fahrt verlangsamen, so verlor er über eine Sekunde.
Eine tolle Leistung zeigte die Niederländerin Shirley van der Lof (Dallara F304 OPC-Challenge), die ihren zweiten Sieg in der ATS Formel-3-Trophy einfuhr. Zweiter wurde der Italiener Giulio Glorioso vor Bernd Herndlhofer (beide Dallara F304 Opel).
Frédéric Vervisch: Das war wieder ein perfektes Wochenende. Ich habe einen sehr guten Start erwischt und konnte mich sofort absetzen. Durch die Safety-Car-Phase wurde es zwar wieder eng, aber wie gestern, konnte ich den Restart für mich entscheiden. Saavedra war sehr schnell und ich musste stark pushen, gleichzeitig aber vorsichtig sein, um nicht abzufliegen.
Sebastian Saavedra: Ich bin sehr glücklich über den Podiumsplatz. Nach dem Nürburgring war ich noch sehr enttäuscht, da ich dort kaum Punkte holen konnte. Jetzt bin ich Zweiter in der Meisterschaft und habe noch Chancen auf den Titelgewinn, doch es wird schwierig.
Johnny Cecotto: Mein Start war okay und ich bin neben Saavedra in die DEKRA-Kurve eingebogen. Das wurde mir aber zu riskant und ich habe zurückgesteckt. Damit war das Rennen für mich entschieden. Zudem habe ich beim Überrunden immer Zeit verloren.