Mit einer taktischen Meisterleistung und optimal getimten Boxenstopps holte der Brite Gary Paffett auf dem EuroSpeedway Lausitz nach 52 Runden beim zweiten DTM-Rennen 2009 den Sieg für Mercedes-Benz. Der 28-Jährige platzierte seine beiden Pflichtboxenstopps spät in den Runden 24 und 34 und konnte so als Führender Runde um Runde seinen Vorsprung ausbauen. Zweiter wurde sein Markenkollege Bruno Spengler aus Kanada, der ebenfalls dank später Stopps noch an dem Schweden Mattias Ekström im Audi vorbeikam. Von der Pole-Position gestartet, beendete der Champion der Jahre 2004 und 2007 das Rennen als Dritter.
Ich weiß nicht, was am Hockenheimring los war, aber heute hat einfach alles gepasst. Vor allem die Strategie, die mein Team erarbeitet hat, war die Grundlage des Erfolgs. Das wird eine tolle Saison. Ich freu mich jetzt schon auf den Norisring in vier Wochen, sagte Paffett nach seinem elften Sieg in der DTM. Für seinen Arbeitgeber Mercedes-Benz war es bereits der 148. Erfolg in der populärsten internationalen Tourenwagenserie. Ekström, der bereits in Runde 13 zum ersten und in Umlauf 22 zum zweiten Service an die Box kam, sagte zu seinem dritten Platz: Ich bin ein Rennen ohne Fehler gefahren und war trotzdem nicht so schnell, wie die beiden Mercedes. Das Ziel ist natürlich, von der Pole aus zu gewinnen, aber wir werden beim nächsten Mal schneller sein.
Der Vize-Champion des vergangenen Jahres, Paul Di Resta (GB/Mercedes-Benz), fuhr vor dem amtierenden Champion Timo Scheider aus Lahnstein (Audi) auf Platz vier. Mercedes-Benz-Fahrer Jamie Green aus Leicester in Großbritannien wurde als Sechster bester Pilot eines Fahrzeugs aus dem Jahrgang 2008.
Mit einer tollen Aufholjagd begeisterte Ralf Schumacher in der AMG Mercedes C-Klasse die Fans in der Niederlausitz. Vom letzten Platz in das Rennen gegangen, kämpfte sich der Kerpener bis auf die zehnte Position vor. Ein enttäuschendes Rennwochenende erlebte der Auftaktsieger von Hockenheim, Tom Kristensen (DK). Zunächst verpasste der Audi-Pilot beim Qualifying am Samstag den Sprung in die zweite Runde. Am Sonntag war der 41-Jährige in viele Zweikämpfe verwickelt und wurde gleich zweimal von der Rennleitung mit Boxengassendurchfahrten für seine Manöver bestraft. Kristensen hatte keine Chance in den Spitzenkampf einzugreifen und wurde nach 180,856 Kilometern Zwölfter.
In der Gesamtwertung führt Champion Scheider mit zwölf Punkten vor Kristensen und Paffett, die beide zehn Zähler auf dem Konto haben. Das dritte DTM-Rennwochenende des Jahres findet vom 26. bis 28. Juni auf dem Norisring statt.
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: Ich bin überrascht als Erster sprechen zu dürfen. Ich habe vor dem Rennen nicht erwartet, dass wir stark genug wären, um hier und heute zu gewinnen. Aber wir waren am Wochenende stärker als in Hockenheim. Wir hatten bereits im Qualifying eine gute Strategie. Gary wurde nach dem letzten Rennen zurückversetzt und musste von Platz sieben starten. Von dort ist er dann aufs Podium gefahren. Heute hat sich gezeigt, dass es möglich ist, auf gebrauchten Reifen ein gutes Rennen zu fahren. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben fünf Autos in den Punkterängen, alle acht Piloten auf den ersten elf Plätzen untergebracht und eine beste Rundenzeit von Jamie. Hier hat das Pendel wohl für uns ausgeschlagen. Ich freue mich auf den nächsten Saisonhöhepunkt – das Rennen auf dem Norisring.
Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: Wir haben über das Rennen nicht ganz die Pace der beiden Mercedes mitgehen können. Mit unserem kleinen Gewichtsnachteil spüren wir den Belag hier auf dem EuroSpeedway ganz besonders. Zudem waren Ekström und Scheider permanent in einer Gruppe, in der sie sich behaupten mussten. Dass Mercedes wiederkommen würde war klar. Heute waren sie einfach zu stark. Beim nächsten Rennen am Norisring werden die Karten neu gemischt. Das macht die Serie auch so spannend.