Atemberaubende Zweikämpfe ums Podium

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Die 57.000 Zuschauer auf dem TT Circuit in Assen sahen im ATS Formel-3-Cup zahlreiche harte, aber faire Zweikämpfe um die Plätze auf dem Podium. Nur einer musste sich keine Sorgen machen: Der Belgier Laurens Vanthoor (Dallara F307 Volkswagen) fuhr erneut von der Pole-Position einen souveränen Start-Ziel-Sieg nach Hause. Er kassierte zum zweiten Mal in dieser Saison alle 24 möglichen Punkte. Zweiter wurde der Lette Harald Schlegelmilch vor seinem HS-Technik-Teamkollegen Rafael Suzuki (beide Dallara F307 Mercedes).
Schlegelmilch hatte eigentlich vor der Ziellinie abgebremst, um Suzuki passieren zu lassen. ″Er kämpft schließlich um die Meisterschaft″, so der Lette. Doch Suzuki bekam von der Rennleitung eine Zeitstrafe. Der Brasilianer hatte beim Start in die Einführungsrunde seinen Motor abgewürgt und später verbotenerweise Konkurrenten überholt, um auf seinen Platz zurückzukehren.
Doch der Fahrer mit dem größten Kämpferherzen war heute der Chinese Adderly Fong (Dallara F307 Volkswagen). Er hatte sich am Start auf den zweiten Platz vorgeschoben und drehte im Anschluss eine fehlerfreie Runden nach der anderen. Schlegelmilch und Suzuki warteten zunächst vergebens auf ein Mißgeschick. Doch in der 14. Runde machte der Chinese doch einen kleinen Fehler vor der Schikane, den Schlegelmilch sofort nutzt. Fong gab sich aber nicht geschlagen – ganz im Gegenteil. Durch die Schikane und die ganze Start/Ziel-Gerade lang versuchte er seinen Platz zu halten. Erst in der ersten Kurve musste er sich geschlagen geben und auch Suzuki rutschte noch durch. Wenig später startete Stef Dusseldorp (Dallara F307 Volkswagen) seinen Angriff und auch der Niederländer kam erst nach einem harten Fight vorbei. Er beendete das Rennen auf dem vierten Rang.
Ein heftiger Crash in der Schikane in der ersten Runde sorgte für eine Safety-Car-Phase. Marco Oberhauser und Marcus Pommer (beide Dallara F307 Mercedes) lagen im Zweikampf. Dann krachte Pommer in Oberhauser, hob ab und rutschte anschließend von der Strecke. Oberhauser drehte sich, woraufhin Bernd Herndlhofer (Dallara F307 Mercedes) eine Notbremsung machen musste und sich ebenfalls drehte. Der Österreicher konnte nicht weiterfahren, da ein Gang feststeckte und der Motor nicht mehr anging. Dann kam noch Jesse Krohn (Arttech F27 OPC-Challenge), der Oberhauser ebenfalls nicht mehr ausweichen konnte und über das Hinterrad abflog. Zum Glück blieb auch der Finne auf seinen vier Rädern. ″Sie haben sich vor mir gedreht und ich konnte einfach nicht mehr ausweichen″, erzählte der STROMOS ART-LINE-Pilot später.
Laurens Vanthoor: Mein Start war nicht toll, aber so gut, um vorne zu bleiben. Auch beim Restart lief alles perfekt. Ab dann konnte ich Runde für Runde meinen Abstand vergrößern. Das Auto war heute perfekt, ich konnte in jeder Kurve pushen, ohne mir Sorgen machen zu müssen.
Harald Schlegelmilch: Uns fehlt noch etwa eine halbe Sekunde auf den Sieg. Aber ich denke, wir sind jetzt in der richtigen Richtung unterwegs. Mit Fong hatte ich einen sehr, sehr langen Zweikampf. Er war gleich schnell wie wir und ich musste auf einen Fehler warten. Den hat er dann kurz vor der Schikane gemacht.
Rafael Suzuki: Ich habe beim Start in die Einführungsrunde meinen Motor abgewürgt, deswegen war mein eigentlicher Start zu vorsichtig. Meine erste Möglichkeit Adderly zu überholen, musste ich gleich nutzen. Harald hatte es vorher sehr schwer gehabt, an ihm vorbei zu kommen. Ich freue mich über die gute Leistung von Adderly, da wir sehr gute Freunde sind.

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