Meisterschaftsentscheidung vertagt

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Laurens Vanthoor und Stef Dusseldorp

Der Belgier Laurens Vanthoor hat es noch nicht ganz geschafft, sich den Meistertitel im ATS Formel-3-Cup zu sichern. Zwar gewann der Van-Amersfoort-Pilot auf dem Nürburgring souverän, doch sein Teamkollege und schärfster Verfolger in der Meisterschaft Stef Dusseldorp (beide Dallara F307 Volkswagen) wurde Zweiter. Vanthoor setzte im 13. Lauf alles auf eine Karte. Er wusste, dass er jetzt gewinnen muss. Heute Nachmittag im zweiten Rennen steht der 18-Jährige nach dem gestrigen Regenqualifying nur auf der zehnten Startposition. Deswegen entschied er sich dafür, im ersten Rennen neuen Reifen aufzuziehen, um sich sofort vom Feld absetzen zu können. Seine Rechnung ging auf: er holte sich seinen neunten Saisonsieg und auch den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde. Damit baute er seinen Vorsprung auf Dusseldorp in der Tabelle um drei weitere Punkte aus. Für den vorzeitigen Titelgewinn hätte Vanthoor fünf Punkte mehr als der Niederländer einfahren müssen. Als Dritter überfuhr der Franzose Tom Dillmann (Dallara F307 Mercedes) die Ziellinie. Der Cup-Neuling bescherte damit seinem Team Neuhauser-Racing das erste Podium der Saison.
Tolle Kämpfe sahen die Zuschauer im Mittelfeld. Nico Monien, Max Nilsson, Rafael Suzuki und Neueinsteiger Tim Sandtler lieferten sich einen harten Fight um den sechsten Platz. Mehrmals wechselten die Positionen: Zuerst versuchte Nilsson den vor ihm fahrenden Monien zu überholen. Doch sein Manöver ging schief und er fiel hinter Sandtler zurück. Der Deutsche schaffte es sich an Monien vorbeizuquetschen, drehte sich aber ohne Fremdeinwirkung und rutschte auf den zehnten Rang zurück. Dem Brasilianer Suzuki gelang eine Runde später endlich an Monien vorbeizuziehen. Dann versuchte Nilsson erneut sein Glück. Doch der Schwede verbremste sich bei der Zufahrt auf die erste Kurve, stellte sich quer und riss Monien mit ins Aus. Damit war der Weg frei für Harald Schlegelmilch und Trophy-Pilot Sergey Chukanov, die sich mit den Rängen sieben und acht noch die letzten Punkte sicherten.
Laurens Vanthoor: Ich hatte neue Reifen aufgezogen und deswegen erinnerten meine ersten Runden eher an ein Qualifying. So konnte ich gleich einen guten Abstand herausfahren. Zu Mitte des Rennen bekam ich plötzlich leichte Probleme und steckte auch oft im Verkehr. Zum Glück lief zum Ende hin wieder alles gut. Sieg und die schnellste Runde – ein perfektes Rennen.
Stef Dusseldorp: Ich hatte einen gute Start und konnte mich neben Laurens setzen. Doch er fuhr auf der inneren und besseren Linie und blieb dadurch vorne. Er ging ein hohes Risiko ein, um vornezubleiben. Da er auf neuen Reifen unterwegs war, konnte er sich schnell absetzen. Ab dann war es für mich ein eher langweiliges Rennen, da ich nach hinten einen großen Vorsprung hatte.
Tom Dillmann: Es war ein gutes Rennen. Ich wusste, dass es schwierig werden würde, da wir im Trockenen langsamer sind. Aber vom vierten Startplatz aus noch aufs Podium zu fahren, ist ein gutes Ergebnis. Ich freue mich auch für das Team, das endlich seinen ersten Podiumsplatz der Saison hat. Heute Nachmittag stehe ich auf der Pole und will gewinnen.

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