Fawkham. Null Fehler – Note eins. 24.000 Fans sahen im britischen Brands Hatch ein perfektes DTM-Rennwochenende des Schotten Paul Di Resta. Am Samstag fuhr der Mercedes-Benz-Pilot souverän auf die Pole-Position, am Sonntag feierte der 24-Jährige einen deutlichen Start-Ziel-Sieg auf der kürzesten Strecke im diesjährigen DTM-Kalender. Di Restas Vorsprung bei der Zieldurchfahrt betrug komfortable 7,4 Sekunden auf den zweitplatzierten Bruno Spengler (CDN/Mercedes-Benz). Schwer war es heute nicht, denn der Wagen war einfach fantastisch, noch besser als im Qualifying am Samstag. Ich konnte das Rennen komplett kontrollieren und Punkte für die Meisterschaft sammeln. Heute hier zu siegen, ist einfach toll. Ich fühle mich in meinem Auto sehr wohl und hoffe, auch weiterhin vorn mitfahren zu können, sagte der Sieger des siebten DTM-Laufes. Für Di Resta war es der vierte DTM-Erfolg seiner Karriere. In der Gesamtwertung ist er auf den zweiten Platz vorgerückt und hat neun Punkte Rückstand auf den führenden Spengler.
Dritter und somit bester Audi-Pilot des Tages wurde der aktuelle DTM-Champion Timo Scheider. Anfangs war Paul einfach nicht zu kriegen, er fuhr in einer anderen Welt. Paul ist ein einsames Rennen gefahren. Ich hab fast gar nicht gemerkt, dass er noch dabei war. Für mich ist positiv zu sehen, dass meine Performance ansteigend ist. Wir sind alle hier, um Rennen zu gewinnen und wir geben nicht auf, sagte der Titelverteidiger nach dem Rennen. Direkt hinter Scheider überraschte der Spanier Miguel Molina im Audi A4 DTM die Konkurrenz. Von Platz acht in das Rennen über 98 Runden gegangen, kämpfte sich der 21-Jährige dank seiner sehr guten Leistung bis auf Position vier vor. Der Lohn für den DTM-Neuling und besten Piloten eines Fahrzeugs des Jahrgangs 2008 sind fünf Punkte für die Gesamtwertung.
Der Sieger aus Zandvoort, Gary Paffett (Mercedes-Benz), fuhr bei seinem Heimrennen lange auf Platz vier. Doch Molina reihte sich nach einem schnellen Boxenstopp in Runde 73 vor dem Briten ein und Paffett verlor so einen Platz. Der 29-Jährige, der als Gesamtzweiter nach Großbritannien reiste, ist nun hinter Spengler und Di Resta Dritter im Titelkampf.
Mercedes-Benz-Pilot David Coulthard ging als 14. in das Rennen, startete jedoch zu früh und fand sich nach einer Durchfahrtstrafe am Ende des Feldes wieder. Der Schotte fuhr ein beherztes Rennen und kämpfte sich nach 189,042 Kilometer auf den zwölften Platz vor. Sein Markenkollege Ralf Schumacher erlebte nach dem guten Qualifying einen Rückschlag. In Runde 30 fuhr der Kerpener neben die Strecke und musste sein Fahrzeug eine Runde später in der Box abstellen. Unglücklich zeigte sich auch der schwedische Audi-Pilot und zweifache DTM-Champion Mattias Ekström. Aufgrund mehrerer Berührungen in der ersten Runde und einer unvermeidbaren Kollision mit Susie Stoddart (GB/Mercedes-Benz) wurde sein Fahrzeug so schwer beschädigt, dass Ekström das Rennen vorzeitig beenden musste.
Das achte DTM-Rennwochenende des Jahres findet vom 17. bis 19. September in der Motorsport Arena Oschersleben statt.
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: Natürlich war das heute ein guter Schritt in Richtung Meisterschaft und eine großartige Fahrt von Paul. Niemand – egal, ob in einem Mercedes oder einem Audi – hatte eine Chance. Die Strecke hier scheint maßgeschneidert zu sein für ihn. Den Sieg hat er sich verdient, das war wirklich ganz beeindruckend. Die Meisterschaft ist nach wie vor ganz offen.
Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: Die erste Runde heute war nicht so toll. Was mit Eki passiert ist, ist für uns natürlich ziemlich schlimm gewesen. Timo hat eine sehr gute Performance gezeigt. Träumen hilft im Leben leider gar nichts, aber ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die Meisterschaft noch nicht vergeben ist. Wir werden schauen, dass Timo die Performance, die er in den letzten Rennen gezeigt hat, bis zum Ende der Saison zeigt. Was mir auch sehr, sehr viel Freude bereitet hat, war die gute Leistung von Miguel Molina.