Davide Rigon übernimmt die Gesamtführung. Max Wissel zurück im Titelkampf

 

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Drei Rennen, drei Gewinner. Nach der Pole Position sicherte sich John Martin den Sieg in Rennen eins. Neel Jani gewann bei seinem Debüt in der Superleague Formula das zweite Rennen. Frédéric Vervisch war der glückliche Gewinner des Super Finals, er nahm auch die 100.000 Euro Preisgeld mit nach Hause. Im Gesamtklassement veränderte sich einiges: Davide Rigon setzte sich nach einem fehlerfreien Wochenende vor Craig Dolby an die Tabellenspitze. Max Wissel meldete sich im Kampf um die Meisterschaft ebenfalls zurück und übernahm Platz 3.

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Beim ersten Rennen sicherte sich John Martin (Beijing) einen Start-Ziel-Sieg und damit die maximale Punktzahl. Dahinter sah Davide Rigon (RSC Anderlecht) vor dem Lokalmatador Álvaro Parente (FC Porto) die schwarz-weiß-karierte Flagge.

John Martin kontrollierte das Rennen vom Start weg und ließ die Meute hinter sich. Der Australier bog als Erster vor Davide Rigon in die erste Kurve ein. Andy Soucek (Galatassaray) schob sich an Max Wissel (FC Basel) vorbei und übernahm Rang drei. Der Start des Deutschen war alles andere als zufriedenstellend. In der ersten Runde wurde der Pilot des FC Basel auf Rang neun durchgereicht, währenddessen kämpften sich die beiden Spitzenreiter im Gesamtklassement, Craig Dolby und Yelmer Buurman, durchs Feld. Dolby machte in der ersten Runde zwei Plätze gut und übernahm die vierte Position, Buurman fuhr von Startposition 13 auf den zehnten Rang vor. Der Startgewinner war Frédéric Vervisch, der gleich fünf Platz gutmachen konnte und nach einer Runde schon als Sechster in der Zeitenliste aufgeführt wurde.

Nach den Boxenstopps blieb die Spitze unverändert – John Martin führte weiterhin vor Davide Rigon und Andy Soucek. Yelmer Buurman bahnte sich seinen Weg nach vorne und war nach einem perfekten Boxenstopp Vierter. Die Freude war allerdings nur von kurzer Dauer – seine Aufholjagd wurde nicht belohnt. Fünf Minuten vor Ende des Rennens erteilte die Rennleitung Andy Soucek und Yemler Buurman jeweils eine Durchfahrtsstrafe. Die Gründe dafür waren wiederholtes Abkürzen der Strecke in Kurve 5. Beide vielen etliche Positionen zurück. Der Zweitplatzierte im Gesamtklassement, Yelmer Buurman, musste sich letztlich mit Platz zehn begnügen. "Ich war hinter Andy (Soucek) und sah, dass er zu weit raus kam und über die Streckenbegrenzung hinaus fuhr. Ich dachte, die Drive-Through-Strafe galt nur für ihn. Doch dann traf es uns beide", sagte Buurman sichtlich angefressen. Soucek kam einen Platz vor ihm als Neunter ins Ziel.

Davon profitierte vor allem Craig Dolby, der damit auf der fünften Position hinter Frédéric Verwisch landete. Max Wissel konnte gegen Ende des Rennens noch ein paar Plätze gutmachen und kam hinter Robert Doornbos (Corinthians) als Siebter ins Ziel. "Beim Start wurde ich ordentlich in die Zange genommen und fiel weit zurück. Zu Beginn kam ich nicht mit dem Auto zurecht, gegen Ende wurde es dann besser." Während fast alle Teams während des Boxenstopps auf neue Reifen wechselten, verfolgte Wissel eine andere Strategie. "Für das zweite Rennen haben wir uns die neuen Reifen aufgehoben. Daher sollte es vorwärts gehen", so der Pilot des FC Basel.

Neel Jani gewinnt sein Debüt-Rennen

Neel Jani gewann bei seinem Debüt-Wochenende in der Superleague Formula das zweite Rennen in Portimao. Mit fast zehn Sekunden Vorsprung fuhr er einen sicheren Sieg vor Tristan Gommendy und Robert Doornbos ein.

Celso Miguez, der für Girondins de Bordeaux startet, ging aus der Pole Position ins zweite Rennen. Doch in der Startphase hatte der Spanier keine Chance seine Führung zu behaupten. Neel Jani stürmte von der fünften Position nach vorne und übernahm Rang eins. Dahinter reihten sich Tristan Gommendy und Marcos Martinez (Sevilla FC) ein. Andy Soucek hatte wieder einen guten Start und schob sich auf Rang vier. Dabei drängte der Spanier seinen Teamkollegen Max Wissel auf der Start-Ziel-Geraden unsanft ins Grüne, der daraufhin auf Platz zwölf zurück fiel. Der Pilot des FC Basel kämpfte sich aber wieder bis auf Platz neun nach vorne.

Nach einem Dreher von Miguez musste Yelmer Buurman (AC Milan) dem Spanier ausweichen und schoss durch das Kiesbett. Der Niederländer konnte zwar wieder einige Plätze gutmachen, rollte dann aber in Runde acht aufgrund eines technischen Defekts aus. Man vermutet ein Getriebeproblem. Nach der Durchfahrtsstrafe im ersten Rennen hatte Buurman auch im zweiten Rennen kein Glück. "In Hinsicht auf die Meisterschaft wird es nicht einfach. Wir haben durch den Ausfall viele Punkte verloren", so Buurman. Craig Dolby, dessen Frontflügel sich nach einem leichten Auffahrunfall verabschiedete, kam am Ende des Rennens noch als 13. ins Ziel. Auch seine Rennwochenenden verliefen schon einmal besser. "Das sind Dinge, die schon mal passieren können. Es sind immer noch viele Punkte zu holen und wir legen den Fokus jetzt auf China", erklärte Dolby optimistisch.

Max Wissel kam trotz Höhen und Tiefen während des zweiten Rennens erleichtert als Vierter ins Ziel. "Am Start drängte mich Andy (Soucek) raus und ich musste neben die Strecke. Das hätte nicht sein müssen", meinte der 21-Jährige. Wissel fiel auf Platz zwölf zurück, belohnte sich am Ende allerdings mit Rang vier. "Das erste Rennen war nicht so gut. Dafür war das zweite umso besser", freute sich Wissel.

Der Rennsieger Neel Jani hätte nicht mit dem Sieg gerechnet. "Es ist ein großartiger Sieg bei meinem Debüt-Rennen." Auch Tristan Gommendy, der von Galatassaray zu Olympique Lyon wechselte, kam mit der Umstellung bestens zurecht und erntete Rang zwei. "Es war ein schwieriges Wochenende. Ich habe weder das Auto, noch die Strecke gekannt", verriet Gommedy. Dennoch scheint sich der Wechsel gelohnt zu haben.

Frédéric Vervisch gewinnt das Super Finale

Im Super Finale ging es wie gewohnt zur Sache. Robert Doornbos sicherte sich zwar die Pole Position, sein Rennen war allerdings nur von kurzer Dauer. Nach einer Kollision zwischen Doornbos und Gommendy war das 5-Runden-Rennen für beide zu Ende.

Der Sieger des Wochenendes heißt Frédéric Vervisch, der sich die 100.000 Euro Preisgeld sicherte. Davide Rigon und John Martin kämpften dahinter um Rang zwei und tauschten ihre Positionen von Runde zu Runde. Am Ende überquerte Rigon als Zweiter die Ziellinie vor John Martin und Max Wissel.

Im Gesamtklassement behauptete Davide Rigon mit 576 Punkten vor Craig Dolby mit 562 Zählern die Führung. Max Wissel kletterte in der Tabelle mit den Plätzen sieben und vier weiter nach oben. Mit 537 Zählern schob sich der Deutsche auf Platz drei und liegt somit vor Yelmer Buurman.

Die Stimmen zum Wochenende:

Frédéric Vervisch (Sieger Super Finale):"Der Sieg im Super Finale ist der schönste, den ich bisher hatte. Der Start hat besser geklappt als vor zwei Wochen in Adria. Wir wussten, dass wir schnell sind. Dennoch hätten wir nicht mit dem Sieg gerechnet. Ich hoffe auch die nächsten Rennen fahren zu können."

Davide Rigon (Führender Gesamtklassement):"Im ersten Rennen war John (Martin) der schnellere und hat verdient gewonnen. Mehr als Platz zwei war nicht drin. Beim zweiten Rennen haben wir am Setup etwas verändert, das war nicht optimal. Mit dem zweiten Platz im Super Finale war es alles in allem ein fantastisches Wochenende. Es ist das erste Mal, dass ich in dieser Saison die Gesamtführung übernehme. Ich werde weiterhin so viele Punkte wie möglich holen, damit es so bleibt."

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