Porträt: Tom Dillmann

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Der neue Champion: Tom Dillmann

(05.10.2010) Die Nerven Tom Dillmanns und seines Teams HS Technik haben in dieser Saison einiges mitmachen müssen. Zuerst der harte Kampf um den Titel mit Daniel Abt und während der letzten Runden des Finalrennens musste er untätig neben der Strecke sitzen und abwarten. Doch nachdem auch Abt seinen Boliden abstellen musste, fiel die gesamte Anspannung von ihm ab.
Zu seinem Team kehrte er allerdings nicht auf vier Rädern, sondern auf zwei zurück. Ein Fotograf nahm ihn auf dem Roller mit ins Fahrerlager. Das damit ausgerecht der letzte und entscheidende Lauf des ATS Formel-3-Cup für ihn den einzige Nuller bedeutet, wird er allerdings verkraften. Die restlichen 17 Rennen beendete er immer in den Top acht.
Dillmann gehörte zu den erfahrensten Piloten im Fahrerfeld des ATS Formel-3-Cup. Mit seinen 22 Jahren startete er 2007 und 2008 in der Formel-3-Euroserie. Zuvor war er drei Jahre in verschiedenen Formel Renault Meisterschaften unterwegs. Vergangenes Jahr tauchte er mitten in der Saison im Team Neuhauser Racing auf und reservierte für sich sofort einen Platz auf dem Siegerehrungspodest. Die Saison 2010 bestritt er komplett mit dem österreichischen Team HS Technik.
Von Beginn an gehörte er zu den Favoriten und dieser Rolle war er sich auch voll bewusst. Schließlich gab es auch für ihn kein anderes Ziel als Titel. Darauf war seine gesamte Arbeit ausgerichtet. Nach außen immer ruhig und gefasst, sah es im Inneren des Franzosen oft anders aus. So passierten ihm besonders in der zweiten Saisonhälfte auf der Strecke immer wieder Fehler. Lag er jedoch erst mal in Führung konnte ihn keiner mehr stoppen. „Er hat ein sehr gutes Gefühl dafür, das Fahrzeug im Grenzbereich zu bewegen“, erzählt Martin Ertl, Teammanager von HS Technik. „Zudem kann er sehr gut unterscheiden, ob es Defizite im mechanischen oder aerodynamischen Bereich gibt.“
Die Zukunft des 22-Jährigen ist allerdings noch offen. Wie bei vielen Piloten ist das liebe Geld nicht in Massen vorhanden. „Mein großes Ziel ist es, vom Rennenfahren leben zu können“, erzählt Dillmann. Für ihn Beginnt nun die Suche, wohin der nächste Schritt gehen soll – auch Japan steht auf seiner Liste. Doch egal wo der nächste Saison an den Start geht, der Titel im ATS Formel-3-Cup bietet eine gute Grundlage für die Zukunft.

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