WETTER-KRIMI AUF DEM EUROSPEEDWAY LAUSITZ: SPERRER UND KOFLER DOMINIEREN JE EINEN LAUF!

Lausitzring, die Zweite: Nach nicht einmal zwei Wochen Pause trafen sich die Protagonisten der KTM X-BOW BATTLE erneut auf dem Eurospeedway, wo im Rahmen der DTM zwei denkwürdige, spektakuläre und extrem spannende Läufe stattgefunden hatten – die allerdings nicht zur Meisterschaftswertung zählten. Dieses Wochenende ging es aber um die heißbegehrten Punkte in den drei verschiedenen Klassen und nach dem – trockenen – ersten Qualifying stand zu erwarten, dass es erneut knapp zugehen würde. Raphael Sperrer lag in der Klasse 3 und damit auch gesamt nur eine Zehntelsekunde vor Marko Klein, Jim Gebhardt und Reini Kofler lauerten eine weitere halbe Sekunde dahinter. Einzig der beste Pilot der Klasse 2, Sebastian Grunert, hatte einen etwas komfortableren Vorsprung, auch wenn ihm Ernst Kirchmayr – trotz fehlendem Trainings, schließlich war er beim DTM Rahmenrennen nicht dabei – bis auf sieben Zehntel nahe kommen konnte. In der Klasse 1 lag Sehdi Sarmini vor Rudy Lemmens, drittbester Pilot der Serienklasse war Ondrej Bach.
1. Rennen, 01. Juli 2011:
Dunkle Wolken über dem Lausitzring: Wie schon am DTM-Wochenende gab sich das Wetter wechselhaft, allen Befürchtungen zum Trotz blieb es aber während des ersten Laufes am Freitag trocken. Insgesamt 24 Piloten starteten um exakt 16:40 Uhr in das insgesamt fünfte Meisterschaftsrennen des Jahres und schon in Kurve 1 gab’s die erste Überraschung: Nicht Polesitter Raphael Sperrer führte das Feld in die erste Runde, sondern Marko Klein, der sich bereits in Kurve 1 vorbeigepresst hatte – wie auch Jim Gebhardt und Reini Kofler. Eine Wiederholung des beinahe schon legendären Vierkampfes lag in der Luft, als Jim Gebhardt einen Ausritt zu verzeichnen hatte und das Grüppchen an der Spitze auseinander gerissen wurde. Danach ging es Schlag auf Schlag: Reini Kofler konnte das Tempo mit dem seriennahen KTM X-BOW R nicht ganz mitgehen, Sperrer schnappte sich Klein und zog davon. Auch die Überrundungen konnten am Ergebnis in der Klasse 3 nichts mehr ändern: Raphael Sperrer holte für sich und sein Team „Gendarmerie Racing“ den Gesamt- und Klassensieg, über 12 Sekunden vor Marko Klein und rund 28 Sekunden vor Reini Kofler. „Business as usual“ hingegen in der Klasse 2: Sebastian Grunert gewann überlegen und wurde gesamt Vierter, noch vor Jürgen Pipp, dem besonders nach Jubel zumute war: Immerhin hatte er Jim Gebhardt hinter sich halten können, zum ersten Mal in diesem Jahr.
Gebhardt bremste allerdings – zusätzlich zum Dreher – auch noch ein sich anbahnender Motorschaden. Platz sieben für „Bernie Silverstone“, Rang acht für Ernst Kirchmayr, Gerhard Trenker auf der Neun und Pierre Lüdigkeit als Zehnter, so lauteten die Top-Ten. Hinter den Klasse 2 bzw. Klasse 3 Piloten Jakub Havrlant, Marcus Winkler und Eyke Angermayr, der einen guten zehnten Startplatz aufgrund eines Drehers nicht in ein Top-Resultat umsetzen konnte, spielte sich schließlich ein spektakulärer, internationaler Fight um den Sieg in der Klasse 1 ab. Siegreich blieb der Belgier Rudy Lemmens, nur drei Zehntelsekunden vor dem Österreicher Sehdi Sarmini und dem Tschechen Ondrej Bach, der sich wiederum den polnischen Battle-Neuankömmling Artur Chwist nur knapp vom Hals halten konnte.
2. Rennen, 02. Juli 2011:
Tag zwei der X-BOW BATTLE in der Niederlausitz: Und dieses Mal hatte der Wettergott kein Einsehen: Die Schleusen öffneten sich pünktlich zum Beginn des Qualifyings und am Eurospeedway war plötzlich „Land unter“. Erschwert wurde die Aufgabe der Piloten zusätzlich durch extreme Kälte, neun Grad darf man am ersten Juliwochenende durchaus a ls eher ungewöhnlich bezeichnen. Ein Mann ließ sich von all dem nicht beeindrucken, ganz im Gegenteil: KTM-Entwicklungspilot Reini Kofler frohlockte ob der nassen Strecke schon vor dem Zeittraining, in dem er dann all seine Routine als langjähriger Rundstreckenpilot ausspielen konnte: Er fuhr eine überlegene Bestzeit, mehr als eineinhalb Sekunden schneller als Marko Klein, Jim Gebhardt hatte schon über dreieinhalb Sekunden Rückstand. Strahlen durfte auch Serienorganisator „Bernie Silverstone“ aka Georg Silbermayr, der Sebastian Grunert (Polesitter Klasse 2) und Raphael Sperrer abgehängt hatte: „Damit habe ich eigentlich alles erreicht“, schmunzelte Silbermayr, während Sperrer die fehlende Erfahrung im Nassen fehlte: „Wir haben absolut null Werte im Regen, und wenn ich mich nicht hundertprozentig wohl fühle, dann fahre ich auf der sicheren Seite“.

Eine außergewöhnliche Leistung zeigte übrigens ein anderer Pilot mit Rallye-Bezug: Artur Chwist, dessen Großvater in Polen als Rallye-Legende verehrt wird, bestätigte seine Talentprobe aus dem ersten Lauf und qualifizierte sich als Siebenter der Gesamtwertung und mit Abstand schnellster Klasse- 1-Pilot. Pech dagegen für Marcus Winkler, der Ewigkeiten im Kiesbett feststeckte und keine gezeitete Runde fahren konnte, sowie für den Tschechen Martin Jansa, der von einem Technikproblem gebremst wurde. Zum Rennen hatte der Regen zwar etwas nachgelassen, dennoch war die Strecke durchgehend nass. Reini Kofler münzte seine Pole ohne Probleme in die Führung um, Dahinter Marko Klein von sporfahrer-ZaWotec Motorsport und Raphael Sperrer, der jedoch von Bernie Silverstone und besonders von Sebastian Grunert bedrängt wurde. Wo war Jim Gebhardt? Dessen Albtraumwochenende setzte sich leider fort: Bei der Fahrt in die Startaufstellung registrierte er, dass seine Bremsen nicht funktionierten! Das Problem konnte zwar behoben werden, allerdings musste er aus der Boxengasse starten. Zurück zur Spitze: Kofler hielt sich konstant vor Klein, Grunert folgte mit großem Rückstand, konnte sich aber erstaunlicherweise Sperrer vom Leib halten, während Jim Gebhardt durch das Feld pflügte. Die entscheidende Szene passierte wenige Runden vor Schluss: Die Klasse-1-Piloten Sarmini, Lemmens und Chwist waren in einen harten Dreikampf verwickelt, als Kofler und Klein überrunden wollten. Kofler schlüpfte an Chwist und Lemmens vorbei, Klein wollte ihm folgen, wurde dabei aber von Chwist übersehen. Eine Berührung und ein Dreher beider Piloten war die Folge, so konnte Kofler einen ungefährdeten Sieg nach Hause fahren: „Es war nicht leicht gegen Marko – tut mir ehrlich leid, dass er Pech beim Überrunden hatte. Aber es zeigt sich einmal mehr, wie gut der KTM X-BOW R funktioniert. Immerhin fahren wir mit einem so gut wie serienmäßigem Motor, ganz im Gegensatz zu den Mitbewerbern in der Klasse 3!“

Marko Klein war verständlicherweise sauer, allerdings weniger auf Arthur Chwist, als viel mehr auf die Streckenposten: „Es gab keine einzige blaue Flagge! So etwas ist wirklich blöd. Ich hätte bestimmt noch einen Überholversuch gestartet!“ Dahinter klassierten sich Grunert (Sieger der Klasse 2) und Sperrer als Dritter bzw. Vierter, Gebhardt fuhr noch auf Rang fünf vor! Die Stockerlplätze der Klasse zwei eroberten Ernst Kirchmayr und Gerhard Trenker. Der Sieg in der Klasse 1 ging übrigens an Sehdi Sarmini, der den Spieß gegenüber dem Freitagsrennen umdrehte und Rudy Lemmens hinter sich
hielt, Dritter wurde Artur Chwist.

Die Ergebnisse:
1. Rennen, 01. Juli 2011:
01. Raphael Sperrer (Klasse 3), 26:39,190 Minuten (14 Runden)
02. Marko Klein (Klasse 3), + 12,842
03. Reini Kofler (Klasse 3), + 28,558
04. Sebastian Grunert (Klasse 2), + 50,950
05. Jürgen Pipp (Klasse 3), + 1:12,261
06. Jim Gebhardt (Klasse 3), + 1:12,997 Sekunden
07. „Bernie Silverstone“ (Klasse 3), + 1:17,168
08. Ernst Kirchmayr (Klasse 3), + 1:27,704
09. Gerhard Trenker (Klasse 2), + 1:52,470
10. Pierre Lüdigkeit (Klasse 2) + 1 Runde
11. Jakub Havrlant (Klasse 2), + 1
12. Marcus Winkler (Klasse 2), + 1
13. Eyke Angermayr (Klasse 3), + 1
14. Rudy Lemmens (Klasse 1), + 1
15. Sehdi Sarmini (Klasse 1), + 1
16. Ondrej Bach (Klasse 1), + 1
17. Artur Chwist (Klasse 1) + 1
18. Martin Lindtner (Klasse 3) + 1
19. Edin Dzafic (Klasse 1) + 1
20. Hubert Schmalnauer (Klasse 2) + 1
21. Wolfgang Fritsch (Klasse 3), + 2 Runden
22. Erich Graf (Klasse 1), + 2
23. Martin Jansa (Klasse 3) DNF
24. Uwe Schmidt (Klasse 2) DQF

2. Rennen, 19. Juli 2011:
01. Reini Kofler (Klasse 3), 26:00,871 Minuten (12 Runden)
02. Marko Klein (Klasse 3), + 18,053 Sekunden
03. Sebastian Grunert (Klasse 2), + 29,431
04. Raphael Sperrer (Klasse 3), + 41,186
05. Jim Gebhardt (Klasse 3), + 1:39,380
06. „Bernie Silverstone“ (Klasse 3), + 1:48,232
07. Ernst Kirchmayr (Klasse 3), + 2:14,957
08. Gerhard Trenker (Klasse 2), + 1 Runde
09. Jürgen Pipp (Klasse 3), + 1
10. Sehdi Sarmini (Klasse 1), + 1
11. Rudy Lemmens (Klasse 1), + 1
12. Artur Chwist (Klasse 1) + 1
13. Edin Dzafic (Klasse 1) + 1
14. Pierre Lüdigkeit (Klasse 2) + 1
15. Jakub Havrlant (Klasse 2), + 1
16. Martin Lindtner (Klasse 3) + 1
17. Marcus Winkler (Klasse 2), + 1
18. Hubert Schmalnauer (Klasse 2) + 1
19. Erich Graf (Klasse 1), + 2 Runden
20. Uwe Schmidt (Klasse 2) + 3
21. Ondrej Bach (Klasse 1), + 3
22. Eyke Angermayr (Klasse 3), + DNC
23. Wolfgang Fritsch (Klasse 3), + DNS
24. Martin Jansa (Klasse 3) DNS

Die Klassenbesten:
Klasse 1:
1. Rennen, 01. Juli 2011:

01. Rudy Lemmens
02. Sehdi Sarmini
03. Ondrej Bach
2. Rennen, 02. Juli 2011:
01. Sehdi Sarmini
02. Rudy Lemmens
13. Artur Chwist

Klasse 2:
1. Rennen, 01. Juli 2011:

01. Sebastian Grunert
02. Ernst Kirchmayr
03. Gerhard Trenker

2. Rennen, 02. Juli 2011:

01. Sebastian Grunert
02. Ernst Kirchmayr
03. Gerhard Trenker

Klasse 3:
1. Rennen, 01. Juli 2011:

01. Raphael Sperrer
02. Marko Klein
03. Reini Kofler
2. Rennen, 02. Juli 2011:
01. Reini Kofler
02. Marko Klein
03. Raphael Sperrer

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