TITEL-VORENTSCHEIDUNG IN DER KTM X-BOW BATTLE: GRUNERT & BACH NACH RED BULL RING WEIT VORAN!

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Das fünfte von insgesamt sechs KTM X-BOW BATTLE Rennwochenenden am Red Bull
Ring stand anfangs ganz im Zeichen des Herbstbeginns. Ausgerechnet zum „Freien Fahren“
am Donnerstag gab’s in der Obersteiermark über Nacht einen Kaltluft-Einbruch, am Morgen
einer durchregneten Nacht wurden die Teilnehmer von eisigen Temperaturen und jeder
Menge Schnee auf den umliegenden Bergen begrüsst. Glücklicherweise trocknete es rasch
auf und einem Test-Tag stand nichts im Wege. Die meisten der 37 genannten Fahrerinnen
und Fahrer absolvierten somit bereits vor dem ersten offiziellen Training am Freitag viele
Kilometer auf dem Red Bull Ring und waren bestens vorbereitet. Während am
Hockenheimring vor zwei Wochen sehr viele neue Teilnehmer an den Start gingen, traf sich
am Red Bull Ring die „alte Garde“. Einige von ihnen – wie Sehdi Sarmini, Oto Otepka, Max
Lahmer, Gerald Kiska, Jaroslav Novak, Hardy Putrich oder KTM-Urgestein Heinz Kinigadner
– waren nach längerer Absenz wieder mit von der Partie. Dennoch gab’s auch drei
„Rookies“: Christoph Doppler, Stefan Karrer (Sohn des ehemaligen ÖTC-Champions Herbert
Karrer) und Patrick Stimmeder. Letzterer sorgte im Qualifying für die große Überraschung
indem er in der „Rookie“ Wertung gleich die Pole-Position erobern konnte, noch vor Saison-
Dominator Ondrej Bach. Nicht minder sensationell war der Pole-Sitter in der „ProAm“ Klasse:
Jiri Pisarik schnappte sich die erste Startposition in letzter Sekunde vor Pavel Heinik und
Sebastian Grunert, damit gab’s die erste Pole für einen Fahrer von „Gendarmerie Racing“,
und Teamchef Raphael Sperrer. Klaus Angerhofer, erster Verfolger von Sebastian Grunert,
kam auf Platz vier, noch vor Pipp-Racing-Pilot Carsten Seifert. Hinter ihm klassierte sich
übrigens Jürgen Pipp auf Rang sechs, sein Auto schien nach den Problemen der letzten
Rennen endlich wieder zu laufen. Auf Rang acht schließlich Youngster Philipp Hirschi, der
nach dem Kapital-Startcrash am Hockenheimring mangels Rookie-Auto gleich in die ProAm-
Klasse aufstieg und unter Beweis stellte, dass er auch den starken X-BOW beherrscht.
1. Rennlauf:
Nach dem angesprochenen Startcrash in Hockenheim hatte man sich darauf geeinigt, den
fliegenden Start nicht in „Grid-Position“ durchzuführen, sondern die Autos wie an einer
Perlenschnur aufgereiht ins Rennen zu schicken. Das klappte Gott sei Dank perfekt und es
gab in der ersten Runde keinerlei Zwischenfälle. Dafür blieb man sich quer durchs Feld über
das gesamte Rennen nichts schuldig, es gab genau so viele Überholmanöver wie bereits die
gesamte Saison über. Gar keine Manöver gab’s hingegen für Veranstalter „Bernie
Silverstone“ – Georg Silbermayr musste nach Problemen mit dem Motor seines X-BOW die
Teilnahme an beiden Läufen streichen. Erschöpft war er nach den beiden Rennen aber
trotzdem: „Ich hab’ beim Zuschauen fast mehr Nerven gebraucht, als beim Fahren.
Wahnsinn, was die Jungs und Mädls aufführen, zwischendurch war ich froh, nicht mittendrin
zu stecken!“ Besonders an der Spitze wurde extrem hart gefightet, zwischen den Plätzen
eins bis sieben wurden permanent die Positionen gewechselt.

Gegen Rennhälfte setzten sich Pavel Heinik und Sebastian Grunert ab, während in der
Verfolgergruppe Unglücksrabe Jürgen Pipp die Segel streichen musste: „Jetzt läuft der
Motor, dafür geht mir das Getriebe kaputt“, so der hörbar frustrierte Teamchef nach dem
Rennen. Sein einziger Trost war es, dass zumindest die Teamkollegen ins Ziel kamen. An
der Spitze also Heinik und Grunert, die auch genau so über die Ziellinie fuhren, was den
ersten Sieg für Pavel Heinik im Jahr 2012 bedeutete. Auf Platz drei Michael Wretschko, der
sein ZaWotec-Team nach verpatztem Qualifying dank einer Wahnsinns-Aufholjagd noch
jubeln ließ. Auf Platz vier Carsten Seifert, der inklusive Lack- und Carbon-Austausch in einen
Kampf mit dem extrem hart fahrenden Jiri Pisarik (der dafür auch eine Verwarnung der
Rennleitung kassierte) verwickelt war. Und auf Platz sechs schließlich Klaus Angerhofer,
dessen Chancen auf den Titel damit erneut kleiner wurden. Die „Rookie“ Wertung sah eine
große Show von Patrick Stimmeder. Der aus dem Kartsport kommende Oberösterreicher
deklassierte die versammelte Konkurrenz und kam mit über 20 Sekunden Vorsprung auf
Ondrej Bach ins Ziel. Jakub Havrlant wurde Dritter, Winfried Assmann Vierter und Stefan
Karrer klassierte sich bei seinem X-BOW Debüt sogar noch vor Jim Gebhardt auf Rang fünf.
Die Damen-Abordnung der Battle, dieses Mal drei Frauen stark, wurde von Laura Kraihamer
angeführt, die seit Hockenheim in der ProAm-Klasse unterwegs ist. Sie kämpfte sich bis auf
Rang 16 nach vor, während Danijela Radulovic in der Rookie-Wertung den siebenten Platz
belegte. „Julie Wood“ wurde ebendort Zehnte und ließ dabei sogar Hardy Putrich hinter sich.
2. Rennlauf:
Am Start zum Samstags-Lauf ging einmal mehr alles gut – davon abgesehen, dass der
Rookie-Sieger aus Lauf 1, Patrick Stimmeder, schon vor dem Start aufgrund eines Problems
am Fahwerk aufgeben musste. An der Spitze setzte sich zunächst Pole-Mann Pavel Heinik
durch, wurde aber sofort von Sebastian Grunert unter Druck gesetzt. Ein Dreher von Heinik
war die Folge, und Grunert konnte sich so an die Spitze setzen. Auf seinen Fersen klebte
Klaus Angerhofer, doch auch wenn die Überrundungen zwischendurch den Abstand
variieren ließen, gab es am Ende keine Chance für Angerhofer, an Grunert
vorbeizukommen. Vielmehr musste er sich gegen einen stark aufkommenden Carsten Seifert
wehren, der ihm bis zur Zieldurchfahrt bis auf eine Zehntelsekunde nahegekommen war.
Michael Wretschko machte wieder Plätze gut und fuhr von Position acht auf Rang vier nach
vor, ließ dabei Jiri Pisarik hinter sich, der noch den heißen Atem von Pavel Heinik zu spüren
bekam, als dieser nach seinem Dreher Platz um Platz rückerobern konnte. Sehdi Sarmini
wurde toller Siebenter, Philipp Hirschi Achter. Gerhard Trenker kam trotz eines unglücklichen
Zusammentreffens mit Jürgen Pipp auf Rang neun, während Pipp als „Pechvogel des
Wochenendes“ frustriert aufgeben musste. Nach dem Ausfall von Stimmeder hätte es für
Ondrej Bach ein leichtes Spiel werden können, doch der wurde über die gesamte
Renndistanz in ein packendes Duell mit Jim Gebhardt verwickelt. In der letzten Runde setzte
sich Bach an die Spitze, doch Gebhardt wollte in der vorletzten Kurve einen finalen Angriff
starten – ein Dreher war die Folge. So rutschte Jakub Havrlant noch auf Rang zwei und
Gebhardt musste sich mit Platz drei begnügen. Laura Kraihamer zeigte erneut ein beherztes
Rennen und wurde gesamt Achtzehnte, Danijela Radulovic eroberte den guten sechsten,
„Julie Wood“ den neunten Platz in der Rookie-Wertung.
Das Finale der KTM X-BOW BATTLE findet am 05. und 06. Oktober 2012 in Brünn statt.

Die Ergebnisse:
1. Rennen, 14. September 2012:
01. Pavel Heinik (ProAm), 25:01,387 Minuten (15 Runden)
02. Sebastian Grunert (ProAm), + 1,511 Sekunden
03. Michael Wretschko (ProAm), + 12,816
04. Carsten Seifert (ProAm), + 17,058
05. Jiri Pisarik (ProAm), + 17,116
06. Klaus Angerhofer (ProAm), + 17,581
07. Philip Hirschi (ProAm), + 18,356
08. Dr. Sehdi Sarmini (ProAm), + 26,540
09. Jaroslav Novak (ProAm), + 32,077
10. Pierre Ludigkeit (ProAm), + 39,040
11. Peter Resch (ProAm), + 39,040
12. Gerhardt Trenker (ProAm), + 41,999
13. Hubert Trunkenpolz (ProAm) + 43,568
14. Artur Chwist (ProAm), + 53,715
15. Markus Fischer (ProAm), + 54,764
16. Laura Kraihamer (ProAm), 1:06,046 Minuten
17. Eyke Angermayr (ProAm), + 1:09,225
18. Patrick Stimmeder (Rookie), + 1:14,377
19. Max Lahmer (ProAm), + 1:17,588
20. Heinz Kinigadner (ProAm), + 1:19,798
21. Gerald Kiska (ProAm), + 1:28,471
22. Oto Otepka (ProAm), + 1:30,485
23. Ondrej Bach (Rookie), + 1:35,069
24. Jakub Havrlant (Rookie), + 1:40,170
25. Winfried Assmann (Rookie), + 1 Runde
26. Stefan Karrer (Rookie), + 1
27. Jim Gebhardt (Rookie), + 1
28. Danijela Radulovic (Rookie), + 1
29. Piotr Maslanka (ProAm), + 1
30. Karel Bednar (ProAm), + 1
31. Christoph Doppler (Rookie), + 1
32. „Julie Wood” (Rookie), + 1
33. Harduin Putrich (Rookie), + 1
34. Jürgen Pipp (ProAm), DNF
35. Patrick Winter (ProAm), DNF
36. Uwe Schmidt (ProAm), DNF
37. „Bernie Silverstone“ (ProAm), DNS
2. Rennen, 15. September 2012:
01. Sebastian Grunert (ProAm), 25:10.908 Minuten (15 Runden)
02. Klaus Angerhofer (ProAm), + 3,359 Sekunden
03. Carsten Seifert (ProAm), + 3,475
04. Michael Wretschko (ProAm), + 12,182
05. Jiri Pisarik (ProAm), + 15,242
06. Pavel Heinik (ProAm), + 15,346
07. Dr. Sehdi Sarmini (ProAm), + 22,570
08. Philip Hirschi (ProAm), + 26,563
09. Gerhardt Trenker (ProAm), + 27,813
10. Jaroslav Novak (ProAm), + 29,989
11. Peter Resch (ProAm), + 34,804
12. Markus Fischer (ProAm), + 35,580
13. Pierre Ludigkeit (ProAm), + 40,337
14. Oto Otepka (ProAm), + 40,882
15. Uwe Schmidt (ProAm), + 41,374
16. Artur Chwist (ProAm), + 53,528
17. Hubert Trunkenpolz (ProAm) + 56,020
18. Laura Kraihamer (ProAm), 56,191
19. Eyke Angermayr (ProAm), + 1:02,032 Minuten
20. Max Lahmer (ProAm), + 1:07,216
21. Gerald Kiska (ProAm), + 1:14,609
22. Ondrej Bach (Rookie), + 1:29,757
23. Jakub Havrlant (Rookie), + 1:32,429
24. Jim Gebhardt (Rookie), + 1:34,431
25. Winfried Assmann (Rookie), + 1 Runde
26. Stefan Karrer (Rookie), + 1
27. Danijela Radulovic (Rookie), + 1
28. Karel Bednar (ProAm), + 1
29. Christoph Doppler (Rookie), + 1
30. Harduin Putrich (Rookie), + 1
31. „Julie Wood” (Rookie), + 1
32 Jürgen Pipp (ProAm), DNF
33. Piotr Maslanka (ProAm), DNF
34. Patrick Stimmeder (Rookie), DNS
Die Klassenbesten:
ProAm:
1. Rennen, 14. September 2012:
01. Pavel Heinik
02. Sebastian Grunert
03. Michael Wretschko
2. Rennen, 15. September 2012:
01. Sebastian Grunert
02. Klaus Angerhofer
03. Carsten Seifert
Rookie:
1. Rennen, 14. September 2012:
01. Patrick Stimmeder
02. Ondrej Bach
03. Jakub Havrlant
2. Rennen, 15. September 2012:
01. Ondrej Bach
02. Jakub Havrlant
13. Jim Gebhardt
Die Punktestände:
ProAm (nach zehn von 12 Läufen):
1. Sebastian Grunert 179 Punkte
2. Klaus Angerhofer 137
3. Michael Wretschko 132
Rookie (nach zehn von 12 Läufen):
1. Ondrej Bach 181 Punkte
2. Jim Gebhardt 159
3. Jakub Havrlant 136

Georg Silbermayr

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