ATS Formel 3 Cup

Volle Ausbeute für Vervisch

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Nicht zu schlagen: Vervisch

Strahlend stieg der Belgier Frédéric Vervisch (Dallara F307 Mercedes) nach dem zwölften Lauf des ATS Formel-3-Cup auf dem Nürburgring aus seinem Fahrzeug. Hinter ihm lag ein perfektes Wochenende: als Erster in der Saison holte er alle 24 möglichen Punkte – zwei Pole-Positions, zwei Siege und beide schnellsten Runden. Dabei hatte der 22-Jährige kurz vor dem Wochenende noch ins Team des Schweizers Jo Zeller gewechselt. Zudem gelang Vervisch vom dritten Tabellenplatz der Sprung an die Spitze, wo er sich mit sattem Vorsprung von 19 Punkten festsetzte.
Auf dem zweiten Tabellenplatz liegen nun punktgleich Matteo Chinosi (Dallara F307 Mugen-Honda) und Johnny Cecotto (Dallara F307 Mercedes). Der Kampf um den zweiten Rang erinnerte an den elften Saisonlauf: der Belgier Laurens Vanthoor (Dallara F307 Volkswagen) auf Platz zwei musste sich gegen die Attacken des Venezolaners Johnny Cecotto erwehren. Diesmal mit dem besseren Ende für Vanthoor. Der 17-Jährige behielt trotz emsiger Angriffe von Cecotto und oftmals engen Situationen einen kühlen Kopf und die Nase vorne. Cecotto verlor sogar noch seinen sicher geglaubten dritten Platz in der letzten Runde, als ihn der Brasilianer Rafael Suzuki (Dallara F307 OPC-Challenge) überholte und ihm den letzten Podestplatz vor der Nase wegschnappen konnte.
Eine Schrecksekunde gab es in der zweiten Runde, als Hamad Al Fardan seinen Konkurrenten Gerhard Tweraser berührte, aufstieg und sich überschlug. Auf allen vier Rädern kam das Auto dann zum Stillstand. Resultat: vier krumme Radaufhängungen, keine Beschädigungen am Monocoque und ein mächtig durchgerüttelter Bahraini. Al Fardan wurde zu Kontrolle ins Krankenhaus nach Adenau gebracht.
In der ATS Formel-3-Trophy brachte erst die letzte Runde die Entscheidung – genauer gesagt die letzten 100 Meter. Der Österreicher Marco Oberhauser führte vor dem Niederländer Dennis Swart, als beide auf Luca Iannaccone aufliefen. Oberhauser musste bremsen und Swart setzte sich neben ihn – im Zentimeterabstand. Die beiden berührten sich, Oberhauser stieg mit seinem Hinterrad über das Vorderrad von Swart auf und drehte sich nur wenige Meter vor der Ziellinie. Shirley van der Lof war die lachende Dritte, schoss vorbei und holte ihren ersten Sieg in der internen Wertung. Oberhauser und Swart schafften es allerdings noch rechtzeitig über die Ziellinie, um später mit aufs Podest klettern zu können.
Frédéric Vervisch: Das war ein perfektes Wochenende – obwohl das Auto dieses Mal nicht ganz so gut war. Ich habe nicht zu hart pushen müssen und konnte das Rennen kontrollieren. Klasse, dass ich jetzt auch Führender in der Tabelle bin, das war auch mein Ziel für dieses Wochenende. Ich werde alles tun, um die Meisterschaft zu gewinnen.
Laurens Vanthoor: Ich hatte einen nicht so guten Start, konnte aber zum Glück meine Position verteidigen. In den folgenden Runden hatte ich wieder einen harten Zweikampf mit Cecotto. Das war teilweise verdammt eng – einmal haben sich sogar unsere Räder berührt. Ich habe im Auto ganz schön geschwitzt. Heute konnte ich zum dritten Mal hintereinander einen Podestplatz einfahren, jetzt warte ich nur noch auf den ersten Sieg.
Rafael Suzuki: Auf der Gegengerade hat Cecotto plötzlich an Speed verloren und da ich eh knapp an ihm dran war, kam ich auch vorbei. In der letzten Runde noch auf den dritten Rang zu kommen, ist schon Klasse. Der Podiumsplatz ist sehr wichtig für mich und das Team.

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