Ende September wurden die Weichen für die Zukunft der Formel 3 Euro Serie gestellt. Einer der wichtigsten Punkte dabei: In der stärksten Nachwuchsserie werden ab der kommenden Saison die Chassis der 2012er Generation zugelassen. Branchenführer Dallara arbeitet bereits intensiv an der Fertigstellung der neuen Boliden.
Der Automobil-Weltverband FIA änderte nach vier Jahren turnusgemäß die Homologationsbestimmungen für die Formel 3. Die Formel 3 Euro Serie wird diesen Weg mitgehen und erlaubt den Einsatz der neuesten Formel-3-Chassis. So ist sichergestellt, dass die Teams der Euro Serie auch weiterhin an internationalen Formel-3-Rennen teilnehmen können wie beispielsweise am Masters of Formula 3 in Zandvoort oder am Grand Prix von Macau.
Beim neuen Chassis wurde verstärkt Wert auf eine nochmals erhöhte Sicherheit sowie Kostenreduzierung gelegt. Dazu wurden auch Einschränkungen bei der Entwicklungsfreiheit der Teams beschlossen: beispielsweise im Bereich der Aerodynamik sowie durch Festlegung von Mindestgewichten in einigen wichtigen Bauteilen. Weiterhin wurde die Haltbarkeit vieler Fahrzeugteile erhöht. Auch für den Einbau des Triebwerks nach dem ab 2013 geltenden, neuen Motorenreglement ist das Chassis ohne große Umbaumaßnahmen geeignet.
Beim Dallara F312, der innovativen Entwicklung des Marktführers aus Italien, liegen die Feder- und Dämpferelemente erstmals innerhalb des Monocoques und nicht, wie es sonst üblich war, oberhalb dessen. Dadurch fällt das Monocoque deutlich höher aus als beim Vorgänger F311. Obwohl die neuen Regeln den Anbau von kleinen Flaps und Zusatzflügeln einschränken, generiert die neue Ausbaustufe durch weitere Modifikationen nahezu den gleichen Abtrieb wie der F311.
Jos Claes (Projektleiter Formel 3, Dallara): Im Rennsport sollte es immer vorwärts gehen und das ist ohne neues Material kaum möglich. Es gibt aus meiner Sicht zwei Hauptgründe, nun ein neues Autos zu kaufen: Das neue Modell ist sicherer und nur mit dem neuen Chassis kann man auch an den internationalen Rennen teilnehmen. Und ich bin sicher, dass der neue Dallara F312 schneller sein wird als der zurzeit noch eingesetzte F311.
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Stanaway testete den BMW M3 DTM
Stanaway absolvierte einen DTM-Test
Er war der mit Abstand überlegene Fahrer des ATS Formel-3-Cup 2011: Richie Stanaway. Erst vor knapp zwei Wochen krönte der Neuseeländer seinen Titelgewinn mit dem vierten Doppelsieg diese Saison in Hockenheim. Jetzt saß er, als Belohnung für seine Leistung, bereits beim offiziellen Testtag im Werks-BMW M3 der nächstjährigen DTM.
Der Champion des ATS Formel-3-Cup 2011 absolvierte einen sehr erfolgreichen Test im BMW M3 DTM auf dem Lausitzring. Zusammen mit den BMW-Werkspiloten Augosto Farfus, Andy Priaulx, Jörg Müller und Dirk Werner bekamen als Nachwuchsfahrer der Deutsche Rene Rast, der Franzose Jean-Karl Vernay und der Neuseeländer Richie Stanaway die Chancen den DTM-Boliden zu testen. Drei der neu entwickelten BMW M3 DTM waren auf der Strecke in der Niederlausitz unterwegs.
Dieser Test war eine tolle Erfahrung für mich, strahlte Richie Stanaway, denn schon als Kind habe ich davon geträumt, einen DTM-Rennwagen zu fahren. In einer so professionellen Umgebung zu arbeiten, war ebenfalls phantastisch. Zum Einsatz kamen die drei Werksteams BMW Team Schnitzer, BMW Team RBM und BMW Team RMG. Auf dem Lausitzring herrschten wechselnde Bedingungen. Bei kühlen Temperaturen gab es morgens Regenschauer, nach denen die Strecke jedoch immer wieder schnell abtrocknete. Zum Arbeitsprogramm der BMW Teams gehörten unter anderem Reifentests, Arbeiten an der Hinterachskinematik sowie Systemtest.
Für den 19-jährigen Meister des ATS Formel-3-Cup 2011 waren vor allem die Unterschiede der Fahrzeuge beeindruckend. Die sind zwischen einem Formel-Fahrzeug und einen Tourenwagen der DTM schon riesig. Der BMW M3 wiegt fast doppelt so viel und hat sehr viel mehr Abtrieb. Zudem unterscheiden sich die Kurvengeschwindigkeiten sowie die Bremspunkte von der Formel 3. Ich musste meinen Fahrstil also anpassen, glaube aber, eine solide Leistung abgeliefert zu haben, so Stanaway.
BMW hat bisher zwei der kommenden Stammfahrer für die DTM bekannt gegeben: Andy Priaulx und Augusto Farfus.
Roberto Merhi neuer Euro-Serie-Champion

Große Freude in Valencia: Roberto Merhi (Prema Powerteam) sicherte sich drei Rennen vor Saisonschluss den Fahrertitel in der Formel 3 Euro Serie. Auf dem 4,005 Kilometer langen Circuit Ricardo Tormo gewann er mit 17,436 Sekunden Vorsprung vor Daniel Juncadella (Prema Powerteam). Rookie-Champion Nigel Melker (Mücke Motorsport) komplettierte als Dritter das Podium. Für den 20-jährigen Merhi ist es der erste Titel im Formel-Sport.
Roberto Merhi übernahm vom Start weg die Führung und fuhr einem sicheren Triumph entgegen. Für ihn war es der neunte Sieg in diesem Jahr. Hinter dem neuen Champion folgte Dani Juncadella, der in den Schlussrunden dem Druck seiner Hintermänner Nigel Melker und Felix Rosenqvist (Mücke Motorsport) standhielt und Zweiter wurde. Da Marco Wittmann (Signature) das Rennen als Fünfter beendete, rangiert Juncadella nun punktgleich mit dem zweitplatzierten Wittmann auf Rang drei der Gesamtwertung.
Roberto Merhi (Prema Powerteam): Ich freue mich riesig, dass ich hier bei meinem Heimrennen in Valencia und auch noch mit einem Sieg den Titel gewonnen habe. Es ist ein sehr wichtiger Schritt in meiner Karriere und es war zusammen mit dem Sieg in der FIA Formula 3 International Trophy ein fantastisches Jahr für mich. Im Rennen heute war ich vor allem in den letzten Runden richtig nervös, obwohl ich ungefährdet in Führung lag.
Daniel Juncadella (Prema Powerteam): Ich möchte Roberto zum Titelgewinn gratulieren, er hat es absolut verdient. Ich selbst bin glücklich über den zweiten Platz in diesem Rennen, mehr ging heute für mich nicht. Zwischendurch hatte ich Probleme mit der Kupplung und dachte schon, dass ich es nicht bis ins Ziel schaffen werde. Nun möchte ich beim Finale in Hockenheim den Vize-Titel holen.
Nigel Melker (Mücke Motorsport): Roberto war immer schnell und hat nur sehr wenige Fehler gemacht. Deshalb hat er verdient den Titel gewonnen. Mein Start in das Rennen war gut, aber als ich in der ersten Runde einen kleinen Fehler machte, schlüpfte Dani durch. Als er dann später offenbar Probleme mit seinem Auto hatte, konnte ich wieder den Anschluss herstellen. Leider hatte ich keine Möglichkeit, ihn zu überholen.
Roberto Merhi im Qualifying vor Mücke-Duo
Temperatur Strecke: 32,6 °C
Temperatur Luft: 26,1 °C
Beim Qualifying der Formel 3 Euro Serie auf dem 4,005 Kilometer langen Circuit Ricardo Tormo vor den Toren von Valencia holte sich Titelfavorit Roberto Merhi (Prema Powerteam, 1:27,860 Minuten) die Pole-Position für Lauf drei. Der Spanier fuhr im Qualifying die schnellste Rundenzeit vor Nigel Melker (Mücke Motorsport, 1:27,947 Minuten) und Felix Rosenqvist (Mücke Motorsport, 1:28,082 Minuten). Rookie Nigel Melker klassierte sich im Ranking der zweitschnellsten Runden auf Platz eins und nimmt deshalb das erste Rennen des Wochenendes von der Startposition eins auf.
Roberto Merhi hatte die Bestzeit bereits nach der ersten Hälfte des Qualifyings inne. Mit dem zweiten Reifensatz entwickelte sich gegen Ende des 30-minütigen Zeittrainings ein spannender Schlagabtausch, in dem Roberto Merhi, Nigel Melker und Felix Rosenqvist um die ersten Positionen kämpften. Die beiden Mücke-Piloten Rosenqvist und Melker konnten ihre kurzzeitige Führung nicht halten, denn Prema-Fahrer Merhi schob sich drei Minuten vor Schluss erneut an die Spitze der Wertung. Diese verteidigte er bis zum Abwinken des Qualifyings.
Für die beiden einzigen verbliebenen Titelrivalen von Roberto Merhi verlief das Qualifying nicht optimal: Daniel Juncadella (Prema Powerteam, 1:28,311 Minuten) reihte sich auf Position vier ein, Marco Wittmann (Signature, 1:28,672 Minuten) folgte auf dem siebten Rang. Er klassierte sich unmittelbar hinter seinen beiden Teamkollegen Laurens Vanthoor (Signature, 1:28,401 Minuten) und Carlos Muñoz (Signature, 1:28,648 Minuten).
Roberto Merhi (Prema Powerteam): Das Qualifying war in Ordnung, aber ich hatte eigentlich etwas mehr erwartet. Mein Auto fühlte sich gut an, die Rundenzeiten waren dennoch nicht auf dem Level, das ich erhofft hatte. Mit meinen Positionen eins und zwei bin ich dennoch zufrieden. Das sind immer noch gute Ausgangspositionen, um die Rennen zu gewinnen.
Nigel Melker (Mücke Motorsport): Mit einem zweiten Platz und einer Pole-Position bin ich glücklich, trotzdem wäre mehr möglich gewesen. Ich hatte in meiner zweitschnellsten Runde ein paar kleinere Fehler und mit dem ersten Reifensatz lief es noch nicht rund. Mit dem zweiten Satz wusste ich, was ich besser machen musste.
Signature-Pilot Wittmann schlägt zurück
Temperatur Strecke: 19,0 °C
Temperatur Luft: 15,3 °C
Im dritten Lauf der Formel 3 Euro Serie auf der 5,901 Kilometer langen Rennstrecke in Silverstone triumphierte Marco Wittmann (Signature). Tabellenführer Roberto Merhi (Prema Powerteam) wurde trotz einer Durchfahrtsstrafe wegen eines Frühstarts als Zweiter abgewinkt. Carlos Muñoz (Signature) beendete das von vielen spannenden Kämpfen geprägte Rennen als Dritter. Merhis Vorsprung in der Fahrerwertung beträgt sechs Rennen vor Schluss 76 Punkte, Wittmann ist neuer Zweiter.

Die Nachwuchspiloten der Formel 3 Euro Serie unterhielten die Zuschauer in Silverstone mit vielen Überholmanövern prächtig. Schon in der ersten Runde kollidierten Daniel Juncadella (Prema Powerteam) und Felix Rosenqvist (Mücke Motorsport) im Duell um den zweiten Rang hinter dem zu dieser Zeit führenden Roberto Merhi. Marco Wittmann, Marco Sørensen (Mücke Motorsport) und Kimiya Sato (Motopark) profitierten von diesem Unfall. Als Merhi wegen eines Frühstarts zu einer Durchfahrtsstrafe gebeten wurde, war Wittmann neuer Führender. Merhi fiel auf Rang acht zurück, arbeitete sich im Laufe des Rennens aber bis auf die zweite Position nach vorne. In der Schlussphase kollidierte Sato im Duell um den dritten Platz mit Sørensen. Beide schieden aus und Carlos Muñoz wurde schließlich als Dritter abgewinkt.
Marco Wittmann (Signature): Nachdem wir vor allem im Qualifying noch viele Probleme hatten, haben wir aus diesem Rennen das Beste gemacht. Ich habe natürlich von der Durchfahrtsstrafe gegen Roberto profitiert. Zunächst konnte ich meinen Vorsprung bis auf über 18 Sekunden steigern. Gegen Ende habe ich versucht, meine Reifen zu schonen. Mit diesem Sieg hätte ich nicht gerechnet.
Roberto Merhi (Prema Powerteam): Ob mein Start ein Frühstart war oder nicht, weiß ich nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach der Durchfahrtsstrafe so weit zurückfalle. Gegen Marco hatte ich dann keine Chance mehr; er hat einen guten Job gemacht. Platz zwei war nach der Strafe das Maximum für mich.
Carlos Muñoz (Signature): Es war ein tolles Rennen, das sehr viel Spaß gemacht hat. Ich war in viele Kämpfe verwickelt, unter anderem mit meinem Teamkollegen Laurens Vanthoor, mit dem ich um den dritten Rang fightete. Der dritte Platz ist ein tolles Ergebnis, ich bin zufrieden.
Gaststarter Marco Sørensen besiegt Prema-Duo
Temperatur Strecke: 19,4 °C
Temperatur Luft: 20,2 °C
Marco Sørensen (Mücke Motorsport) krönte seinen Gaststart in der Formel 3 Euro Serie mit einem Sieg im zweiten Lauf von Silverstone. Auf der 5,901 Kilometer langen Rennstrecke im englischen Silverstone verwies er die beiden Spanier Daniel Juncadella (Prema Powerteam) und Roberto Merhi (Prema Powerteam) auf die Plätze zwei und drei. Merhi hat in der Fahrerwertung der Formel 3 Euro Serie nun einen Vorsprung von 72 Zählern auf seinen ersten Verfolger Daniel Juncadella.
Der Däne Marco Sørensen zog von Platz zwei bereits am Start an Kimiya Sato (Motopark) vorbei, der von der Pole-Position aus ins Rennen ging. Auch Daniel Juncadella überholte den Japaner noch in der ersten Runde. Es folgte eine kurze Safety-Car-Phase, weil Alon Day (HS Engineering) auf seiner Startposition stehen blieb. Im Verlauf der insgesamt zehn Rennrunden musste sich Sato Roberto Merhi geschlagen geben, der sich aus der vierten Startreihe bis auf einen Podestplatz vorarbeitete. Sato wurde als Vierter abgewinkt.
Weniger gut verlief das Rennen für Marco Wittmann (Signature) und Felix Rosenqvist (Mücke Motorsport). Beide kamen in der Anfangsphase von der Strecke ab, fielen ans Ende des Feldes zurück und mussten sich schließlich mit den Plätzen sieben (Rosenqvist) und zehn (Wittmann) zufrieden geben.
Marco Sørensen (Mücke Motorsport): Ich bin natürlich happy, das Rennen gewonnen zu haben. Als das Safety Car raus kam, war ich schon enttäuscht, denn so verlor ich meinen Vorsprung. Außerdem war es nicht sehr beruhigend, zwei Prema-Autos hinter mir zu haben. Aber ich konnte den Abstand halten.
Daniel Juncadella (Prema Powerteam): Mit dem zweiten Platz bin ich sehr zufrieden, zumal ich die Punkte für den Sieg erhalte, weil Marco als Gaststarter nicht punktberechtigt ist. Mein Start war dieses Mal gut, ich bin von Rang sechs auf Platz zwei nach vorne geschossen. Am Schluss war Marco etwas schneller als ich.
Roberto Merhi (Prema Powerteam): Am Start hatte ich ein Problem mit der Kupplung, konnte die verlorenen Plätze aber in den folgenden Kurven zurückgewinnen. Um zu Beginn möglichst schnell nach vorne zu kommen, fuhr ich sehr aggressiv. Am Schluss bin ich dann nur noch hinter Marco und Dani ins Ziel gekommen. Vom achten Startplatz auf das Podest zu fahren, ist in Ordnung.
Roberto Merhi dominiert im ersten Silverstone-Rennen
Temperatur Strecke: 21,7 °C
Temperatur Luft: 20,4 °C
Roberto Merhi (Prema Powerteam) gewann die Premiere der Formel 3 Euro Serie auf der 5,901 Kilometer langen Traditionsstrecke von Silverstone. Am Ort des britischen Formel-1-Grand-Prix beendete der Spanier die 19 Rennrunden 18,773 Sekunden vor Marco Wittmann (Signature). Merhis Teamkollege Daniel Juncadella (Prema Powerteam) komplettierte als Dritter das Siegerpodest. Mit seinem achten Saisonsieg baute Merhi seinen Vorsprung in der Gesamtwertung der Formel 3 Euro Serie weiter aus. Wittmann rückte bis auf einen Punkt an den zweitplatzierten Juncadella ran.
Das Rennen entschied sich bereits am Start: Roberto Merhi kam von der Pole-Position am besten weg und ging als Erster in die erste Kurve. Hinter ihm schob sich Marco Wittmann auf Rang zwei. Auch Wittmanns Teamkollege Daniel Abt (Signature) startete gut; er gewann in der ersten Runde fünf Plätze und war zunächst Vierter. Gegen Mitte des Rennens setzte leichter Regen ein und es entwickelte sich ein Kampf zwischen Abt, Gaststarter Marco Sørensen (Mücke Motorsport), Felix Rosenqvist (Mücke Motorsport) und Laurens Vanthoor (Signature). Schließlich setzte sich Masters-Sieger Rosenqvist durch und wurde als Vierter vor Abt, Vanthoor und Sørensen abgewinkt.
Roberto Merhi (Prema Powerteam): Mein Auto war heute super und das Rennen hat viel Spaß gemacht. Als der Regen einsetzte, war es eine gute Herausforderung, das Limit zu finden. Einmal bin ich ins Rutschen geraten, aber ich konnte das Auto wieder abfangen. Nun möchte ich auch noch die anderen beiden Rennen in Silverstone gewinnen.
Marco Wittmann (Signature): Ich freue mich wirklich über Rang zwei, denn wir konnten nicht damit rechnen. Wir können den Speed von Prema zurzeit nicht mitgehen. Mein Start war richtig gut, ich konnte sofort zwei Plätze gewinnen. Im Regen lief es für mich besser als im Trockenen. Wir müssen nun an der Abstimmung für trockene Strecken arbeiten.
Daniel Juncadella (Prema Powerteam): Nachdem Marco beim Start an mir vorbeizog, dachte ich, dass ich ihn im Laufe des Rennens wieder überholen könnte. Aber es ging nicht. Dennoch ist auch Rang drei in Ordnung, denn bei meinem vierten Auftritt in Silverstone stehe endlich zum ersten Mal auf dem Podium.
Roberto Merhi vorne – Kimiya Sato erstmals Vierter
Temperatur Strecke: 25,4 °C
Temperatur Luft: 20,8 °C
Roberto Merhi (Prema Powerteam, 1:52,868 Minuten) sicherte sich auf der 5,901 Kilometer langen Grand-Prix-Strecke im britischen Silverstone die Bestzeit im Qualifying der Formel 3 Euro Serie. Der 20-jährige Spanier war 0,168 Sekunden schneller als sein Landsmann und Teamkollege Daniel Juncadella (Prema Powerteam, 1:53,036 Minuten), der Position zwei belegte. Masters-Sieger Felix Rosenqvist (Mücke Motorsport, 1:53,444 Minuten) folgte auf dem dritten Rang.
Nach der großen Enttäuschung beim Masters of Formula 3, als Roberto Merhi und Daniel Juncadella schon am Start kollidierten, meldeten sich beide Spanier wieder an der Spitze eines Formel-3-Rankings zurück. Merhi, Tabellenführer der Formel 3 Euro Serie, und Juncadella, Zweiter der Fahrerwertung, lieferten sich ein abwechslungsreiches Duell um die Spitze, das schließlich an Merhi ging. Er geht somit von der Pole-Position ins dritte Rennen des Wochenendes. Da Merhi auch die beste zweitschnellste Runde des Qualifyings fuhr, wird er Rennen eins ebenfalls von der besten Startposition aus beginnen.
Hinter dem Schweden Felix Rosenqvist überraschte Kimiya Sato (Motopark, 1:53,931 Minuten); der Japaner realisierte die viertbeste Rundenzeit. Für sein Team Motopark ist es die beste Qualifying-Platzierung in der laufenden Euro-Serie-Saison. Gaststarter Marco Sørensen (Mücke Motorsport, 1:53,992 Minuten) gelang mit Platz sechs hinter Marco Wittmann (Signature, 1:53,940 Minuten) ein guter Einstand in der Formel 3 Euro Serie.
Roberto Merhi (Prema Powerteam): Nach dem ersten Reifensatz, mit dem es nicht so gut lief, haben wir einige Veränderungen am Auto vorgenommen. Danach war es viel besser und ich konnte gute Rundenzeiten fahren. Die Strecke macht mit einem Formel-3-Auto viel Spaß, man kann richtig schnell in die Kurven fahren und fühlt sich immer am Limit.
Daniel Juncadella (Prema Powerteam): Mein Ziel war die Pole-Position, aber auch der zweite Platz ist kein Problem für mich. Mein reifenschonender Fahrstil passt sehr gut zu dieser Piste, deshalb bin ich für die drei Rennen hier sehr optimistisch. In den anderen Rennserien war ich in Silverstone nie schnell und mochte die Strecke deshalb auch nicht sonderlich gerne. Vielleicht wird sich das an diesem Wochenende ändern.
Formel 3 Euro Serie im ‚Home of British Motor Racing’
Streckenlänge: 5,901 Kilometer
Rundenrekord F3ES: noch nicht gefahren
Distanz: R1 und R3: 19 Runden / R2: 10 Runden
Sieger 2010: noch nicht gefahren
Die Formel 3 Euro Serie wird am kommenden Wochenende erstmals in ihrer Geschichte auf der 5,901 Kilometer langen britischen Traditionsstrecke von Silverstone Station machen. Zum zweiten Mal nach dem Saisonauftakt im südfranzösischen Le Castellet werden die Youngster in diesem Jahr nicht im Rahmen der DTM, sondern als Support-Rennen der Le Mans Series fahren. Vor allem der frisch gebackene Masters-Sieger Felix Rosenqvist (Mücke Motorsport) kommt mit viel Selbstvertrauen nach England; der 19-jährige Schwede will den Schwung seines Zandvoort-Erfolges in die kommenden Rennen mitnehmen.
Während Roberto Merhi (Prema Powerteam), Tabellenführer der Fahrerwertung, mit einem komfortablen Vorsprung von 64 Punkten nach Silverstone reist, gestaltet sich der Kampf um den zweiten Platz sehr eng. Daniel Juncadella (Prema Powerteam), Marco Wittmann (Signature) und Rookie Nigel Melker (Mücke Motorsport) auf den Rängen zwei bis vier trennen gerade einmal neun Zähler. Dahinter lauert Felix Rosenqvist als Fünfter auf seine Chance.
Im Rahmen der Le Mans Series werden die Youngster, unter ihnen mit Marco Sørensen (Mücke Motorsport) und Alon Day (HS Engineering) auch zwei Gaststarter, von einigen erfolgreichen Absolventen der Formel 3 Euro Serie beobachtet: Die ehemaligen Vize-Champions Christian Klien und Alexandre Prémat haben den Sprung in die Sportwagen-Szene ebenso geschafft wie Jean-Karl Vernay und Franck Mailleux, die beide für Signatures Schwesterteam Signatech Nissan starten, oder Nicolas Marroc, der 2010 noch in der Euro Serie fuhr.
Felix Rosenqvist (Mücke Motorsport): Ich war erst einmal in Silverstone, allerdings nur zum Roll-out mit dem damals brandneuen Dallara F308. Mein Ziel für das Wochenende ist, möglichst viele Punkte zu holen, denn ich möchte in der Gesamtwertung noch weiter nach vorne klettern. Nach meinem Masters-Sieg habe ich zwar gemerkt, dass ein Sieg deutlich mehr Aufmerksamkeit bringt als hundert zweite Plätze. Aber nun zählt es, in den verbleibenden Saisonläufen konstant zu punkten und nichts zu riskieren.
Stanaway ist Rookie-Champion
Gewann Rennen 2: Stanaway
Richie Stanaway (Dallara Volkswagen) sicherte sich beim 14. Lauf des ATS Formel-3-Cup auf dem EuroSpeedway Lausitz nicht nur seinen zehnten Saisonerfolg, sondern auch den Sieg im SONAX Rookie-Pokal. Für diesen Titelgewinn erntet der Neuseeländer 10.000 Euro. Rang zwei ging mal wieder an den Dänen Marco Sörensen (Dallara Mercedes). Der Brandl-Racing-Pilot hat in der Tabelle nun 47 Punkte Vorsprung auf den drittplatzierten Klaus Bachler (Dallara Mercedes). Da nur noch 48 Zähler vergeben werden, hat er den zweiten Rang so gut wie sicher. Der Niederländer Hannes van Asseldonk (Dallara Volkswagen) sicherte sich seinen vierten 3.Platz der Saison.
Wieder gab es einen ordentlichen Schreckmoment im ATS Formel-3-Cup: kurz nach dem Start berührten sich Tom Blomqvist und Alon Day (beide Dallara Volkswagen), der Brite drehte sich und knallte rücklings in die Boxenmauer. Das Safety Car kam auf die Strecke bis Blomqvist aus dem Auto geborgen und die Strecke wieder frei war. Er wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Bei Day war die Radaufhängung verbogen und der Israeli musste aufgeben.
Beim Restart zur fünften Runde verteidigte Stanaway seine Führung vor Sörensen. Beinahe hätte der Neuseeländer noch das Safety Car vor der Safety-Car-Linie überholt, aber es reichte gerade noch. Es war langsamer unterwegs als ich dachte, gibt Stanaway zu. Ich musste auf jeden Fall kurz vom Gas gehen. Zu dem Zeitpunkt lag Klaus Bachler (Dallara Mercedes) noch auf dem dritten Rang, doch Van Asseldonk legte sich den Österreicher zurecht und überholte ihn wenige Runden später. Auch Markus Pommer (Dallara Mercedes) versuchte Bachler noch zu überholen, musste ihn dann aber ziehen lassen.
Richie Stanaway: Der Start heute war wirklich gut, ganz im Gegensatz zu gestern. Wir waren wieder sehr stark unterwegs und so konnte ich mir auch wieder die schnellste Runde sichern. Diesen Zusatzpunkt kann man immer gut gebrauchen. Jetzt hoffe ich nur, dass Tom okay ist.
Marco Sörensen: Um ehrlich zu sein: es war langweilig! Ich hatte einen guten Start, Richie aber leider auch. So konnte ich keinen Platz gutmachen. Dann kam das Safety Car auf die Strecke. Beim Restart war es irgendwie chaotisch und ich habe den Start verpasst.
Hannes van Asseldonk: Das war ein cooles Rennen. Von Platz sechs aus hatte ich einen richtig guten Start. Dann passierte der Unfall und das Safety Car kam auf die Strecke. Zu dem Zeitpunkt war ich schon Vierter. Auch der Restart ist mir recht gut gelungen und ich konnte Bachler schnell überholen. Ich habe dann versucht Richie und Marco zu folgen, aber das ist mir leider nicht gelungen. Jetzt muss ich mich darauf konzentrieren, mich im Qualifying zu verbessern.
Der Vorsprung schrumpft
Zwar konnte sich der Neuseeländer Richie Stanaway (Dallara Volkswagen) auch für den 14. Lauf des ATS Formel-3-Cup auf dem EuroSpeedway Lausitz die Pole-Position sichern, aber der Vorsprung zu seinen Konkurrenten ist kleiner geworden. So hat der zweitplatzierte Marco Sörensen (Dallara Mercedes) einen Rückstand von nur 0,339 Sekunden. Hinter dem Dänen wird es aber noch enger: der Brite Tom Blomqvist (Dallara Volkswagen) sicherte sich mit einem Rückstand von 0,350 Sekunden den dritten Platz und dem Deutschen Markus Pommer (Dallara Mercedes) fehlten auch nur 0,354 Sekunden auf die Spitze.
Nachdem die Piloten zur Mitte der Session wieder den obligatorischen Besuch bei ihren Teams absolvierten, um sich neue Reifen abzuholen, legte Markus Pommer eine Bestzeit vor. Zunächst konnte er die Angriffe von Stanaway noch kontern, hatte dann aber seine Reifen überfahren und verlor somit die Möglichkeit die Bestzeit zu attackieren. Im Lauf der letzten Minuten schoben sich auch noch Sörensen und Blomqvist am Deutschen vorbei. Nach meinem gestrigen Fehler war ich heute wohl einfach übermotiviert, gibt der Jo-Zeller-Racing-Pilot zu. Ein bis zwei Hundertstel wären sicherlich noch drin gewesen.
Eine kurze Nacht hatte das Team Motopark. Nach dem heftigen Überschlag von Tony Halbig im ersten Rennen musste das Fahrzeug komplett neu aufgebaut werden. Einige Teile mussten sogar in der Werkstatt in Oschersleben abgeholt werden. Doch das Team schaffte es und Halbig konnte am Qualifying teilnehmen. In seiner ersten Runde parkte er zwar kurzzeitig im Kies, konnte aber weiterfahren und erreichte den zwölften Platz.
Richie Stanaway: Ich freue mich über meine achte Saisonpole. Allerdings ist es etwas enger als gestern. Anscheinend konnten sich die anderen über Nacht etwas verbessern. Jetzt liegt mein Fokus auf einem guten Start – nicht so wie gestern. Ich will nach der ersten Kurve in Führung liegen. Wenn mir das gelingt, müssten wir schnell genug sein, um zu gewinnen.
Marco Sörensen: Wir sind auf jeden Fall mal näher rangekommen und damit bin ich zufrieden. Jetzt muss mir nur noch ein Start wie gestern gelingen. Vom reinen Speed her ist es schwer gegen Richie zu gewinnen. Aber im Rennen stehen wir eigentlich immer besser da.
Tom Blomqvist: Wir haben über Nacht ein paar kleine Änderungen vorgenommen, die das Auto schon nach vorne gebracht haben. Es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Wir waren am Mittwoch nicht bei dem Test dabei und diesen Erfahrungsrückstand merkt man schon. Aber das Auto hat sich besser angefühlt und ich denke, dass es ein interessantes Rennen wird.
Gelbe Flagge verhindert Zeitenjagd
Im ersten Qualifying des ATS Formel-3-Cup auf dem EuroSpeedway Lausitz sahen die Zuschauer zahlreiche Gelbphasen. Besonders große Auswirkungen hatte die gelbe Flagge wenige Minuten vor Ende der Session. Eigentlich genau die Zeit, in der die Piloten ihre schnellsten Runden fahren. Speziell Marco Sörensen (Dallara Mercedes) machte sie einen Strich durch die Rechnung und der Däne musste sich mit dem dritten Rang hinter dem Pole-Mann aus Neuseeland Richie Stanaway (Dallara Volkswagen) und dem Deutschen Markus Pommer (Dallara Mercedes) zufrieden geben. Nach seinem enttäuschenden Wochenende auf dem Red Bull Ring freute sich der Österreicher Klaus Bachler (Dallara Mercedes) über den vierten Startplatz.
Es standen nur noch rund fünf Minuten auf der Uhr als sich der Österreicher Rene Binder (Dallara Mercedes) drehte und entgegen der Fahrtrichtung stehenblieb. Die daraufhin geschwenkten gelben Flaggen verhinderten die Jagd auf die Bestzeit von Stanaway. Besonders hart traf es Sörensen: der Brandl-Racing-Pilot war als letzter der Spitzengruppe mit neuen Reifen aus der Boxengasse gefahren und hatte damit noch weniger Zeit als seine Konkurrenten. Die Spitzengruppe gab in den ersten beiden Sektoren stets Vollgas, immer in der Hoffnung, dass die gelben Flaggen im dritten und letzten Sektor eingezogen werden. Doch als dies zwei Minuten vor Schluss geschah, hatten die Reifen den Peak schon überschritten. Nur Stanaway konnte in der letzten Runde noch einen draufsetzen und die 1:37 min-Marke unterschreiten. Mit seiner Zeit von 1:36.885 min schnappte er sich auch noch den Zusatzpunkt für die Meisterschaft.
Richie Stanaway: Ich freue mich sehr über die Pole-Position. In den beiden gestrigen Tests lag ich immer nur auf dem zweiten Rang. Aber über Nacht konnten wir noch etwas finden und das hat funktioniert. Jetzt freue ich mich auf das Rennen und werde versuchen, so viele Punkte wie möglich zu sammeln.
Markus Pommer: Heute lief es gut für mich. Leider hatte ich auf neuen Reifen einige Runden unter Gelb. Die ersten beiden Sektoren waren sehr gut, aber ich musste die Runde dann immer abbrechen. Wenn wir freie Fahrt gehabt hätten, wäre es sicherlich zum Ende hin richtig knapp geworden. Für mich war sicherlich noch einiges drin.
Marco Sörensen: Die gelbe Flagge zum Schluss hat mich eine bessere Position gekostet. Zumindest der zweite Rang wäre auf jede Fall noch drin gewesen. Aber ich bin vier bis fünf Runden unter Gelb gefahren und im Anschluss waren die Reifen nicht mehr optimal und ich konnte meine Zeit nicht mehr verbessern.
Klaus Bachler: Ich muss sagen, dass ich mit diesem vierten Rang total zufrieden bin. Endlich stehe ich wieder weiter vorne. Stanaway fährt sicherlich in einer anderen Welt, aber die anderen sind nicht zu weit weg. Ich bin wirklich glücklich wieder mitten in der Spitzengruppe zu stehen und vom vierten Rang ist mit einem guten Start viel möglich.
Marco Sörensen: „Ich bin glücklich“
Endlich hat die Durststrecke für den Dänen Marco Sörensen (Dallara Mercedes) ein Ende: beim 13. Lauf des ATS Formel-3-Cup auf dem EuroSpeedway Lausitz holte er sich nach zahlreichen zweiten Plätzen endlich seinen zweiten Saisonsieg. Der Brandl-Racing-Pilot schoss am Start von der dritten Position nach vorne und übernahm noch vor der ersten Kurve die Führung vor dem aktuellen Tabellenführer Richie Stanaway (Dallara Volkswagen). Der Neuseeländer folgte dem Dänen fast das gesamte Rennen über wie ein Schatten. Erst Probleme mit einem zu überrundenden Fahrzeug verschafften Sörensen etwas Luft. Stanaway konnte im Anschluss zwar den Abstand wieder verringern, musste sich dann aber doch mit dem zweiten Rang hinter Sörensen zufrieden geben. Den dritten Rang sicherte sich der Brite Tom Blomqvist (Dallara Volkswagen).
Doch für Stanaway hat dieser zweite Platz kaum negative Auswirkungen. Neben den acht Punkten, sicherte er sich die Zusatzpunkte für die schnellste Rennrunde (1:38.946 min) und die Pole-Position. Damit bleibt der Abstand in der Tabelle zwischen dem Neuseeländer und Sörensen, der mit seinem Sieg ebenfalls zehn Punkte sammelte, konstant bei 25 Punkten.
Einen großen Schreckmoment gab es in der letzten Runde: Der Deutsche Tony Halbig überschlug sich in seinem Dallara Volkswagen mehrfach. Zuvor hatte er den Israeli Alon Day berührt und war über dessen Vorderrad aufgestiegen. Die Rennleitung brach das Rennen sofort mit roter Flagge ab. Halbig konnte zum Glück unverletzt aussteigen.
Für Jo Zeller Racing war das Rennen quasi schon am Start gelaufen. Markus Pommer (Dallara Mercedes) hatte bei der Einfahrt in die Startaufstellung nach der Einführungsrunde seinen Startplatz verpasst. Zwar stieß der Deutsche zurück, stand aber immer noch nicht einwandfrei. Nach dem Start musste er deswegen eine Durchfahrtsstrafe antreten und fiel vom dritten auf den zehnten Platz zurück. Sein österreichischer Teamkollege Rene Binder (Dallara Mercedes) war am Start stehengeblieben und wurde später Elfter.
Marco Sörensen: Das war ein perfekter Start. Aber es war auch das härteste Rennen der Saison. Richie hat ganz schön gepusht. Ein langsamerer Konkurrent sorgte dann für etwas Abstand zwischen uns. Ich hatte hier sicherlich nicht das schnellste Auto, aber es hat trotzdem einfach alles gepasst.
Richie Stanaway: Mein Start war leider nicht so gut. Zwar war ich eindeutig schneller als Marco, aber hier kann man nur sehr schwer überholen. Der Zwischenfall mit dem langsameren Fahrzeug war haarig, aber ich konnte immerhin den Abstand zu Marco wieder verkürzen. Durch die freie Fahrt fuhr ich sogar noch die schnellste Runde.
Tom Blomqvist: Am Start konnte ich zunächst nicht in den zweiten Gang schalten und verlor deswegen kurzzeitig eine Position, die ich mir aber schnell wieder zurückholen konnte. In der zweiten Runde überholte ich auch noch Bachler. Durch die Strafe für Pommer übernahm ich Rang drei. Doch es war ein langes und heißes Rennen. Das Auto war nicht schlecht, aber leider hatte ich im Qualifying Pech mit der gelben Flagge.
Matchball für Stanaway
Stanaway steht vor dem Titelgewinn
Der Weg zum Titel im ATS Formel-3-Cup 2011 führt über Richie Stanaway – das weiß nun jeder! Wer ein Wörtchen bei der Vergabe des Meistertitels mitreden möchte, muss den Neuseeländer schlagen. Erschwerend kommt hinzu, dass der 19-Jährige mit viel Selbstverstrauen in die Niederlausitz reist: Stanaway konnte nämlich, im Rahmen der Formel 1 im belgischen Spa, bei seinem Gastspiel in der GP3 einen Sieg erringen. Mit stolz geschwellter Brust wird er deshalb am kommenden Wochenende die Saisonläufe 13 und 14 des ATS Formel-3-Cup auf dem EuroSpeedway Lausitz angehen.
Vor knapp drei Wochen feierte Stanaway einen Doppelsieg am Red-Bull Ring, womit er neun von zwölf Rennen für sich entscheiden konnte. Deshalb sollte man auf dem EuroSpeedway Lausitz am 03. und 04. September besonders den weißen Dallara-Volkswagen mit der Startnummer 5 im Auge behalten, der vom niederländischen Team Van Amersfoort Racing eingesetzt wird. Auf der ostdeutschen Piste bei Senftenberg kann Stanaway nämlich schon den ersten Matchball verwandeln und sich die Krone im SONAX Rookie-Pokal aufsetzen. Die mit 10.000 Euro dotierte Wertung führt er ebenfalls souverän an.
Spannung versprechen zudem zahlreiche Kämpfe im Mittelfeld. Vor allem hinter dem Dänen Marco Sörensen, der im Dallara-Mercedes die zweiten Plätze scheinbar gepachtet hat – Sörensen liegt auch deshalb recht klar auf dem zweiten Tabellenplatz. Sehr eng und immer spektakulär geht es um Klaus Bachler und Tom Blomqvist zu, die punktgleich auf dem dritten Platz der Tabelle liegen. Überhaupt merkt man deutlich, dass mit jedem Formel-3-Kilometer mehr die Lehrkurve bei den Piloten ansteigt: Alon Day, Hannes van Asseldonk, Markus Pommer, Rene Binder und auch Tony Halbig mischen nun kräftig im Vorderfeld mit.
Vor allem der dritte Tabellenplatz ist im ATS Formel-3-Cup heiß umkämpft. Punktgleich stehen Klaus Bachler und Tom Blomqvist mit je 53 Zählern da, knapp gefolgt von Alon Day, der bislang 47 Punkte sammeln konnte. Doch auch auf Hannes van Asseldonk sollte man achten. Der Niederländer kassierte letztens hinter Stanaway und Sörensen die drittmeisten Punkte. Nach drei dritten Plätzen in Folge, habe ich in der Lausitz Rang zwei im Visier, folgert Van Asseldonk. Doch dieses scheinbar logische Aufstiegsprinzip kann man im hart umkämpften Formel-3-Sport nicht unbedingt voraussetzen.
Und genau dies macht den Reiz im ATS Formel-3-Cup aus: Zufälle sind nicht kalkulierbar. Der Weg zum Sieg und Erfolg führt über eiserne Disziplin, Talent, technisches Verständnis sowie Konzentration – und diese Voraussetzung bringen alle mit, die in der schnellsten deutschen Formel-Rennserie antreten.
Exklusivität im ATS Formel-3-Cup
Edoardo Mortara
(22.08.2011) Am Red-Bull Ring nahm die Zukunft des ATS Formel-3-Cup weiter Formen an. Für die Saison 2012 stehen in Deutschlands schnellster Formel-Rennserie zahlreiche Neuerungen an. Richtungsweisend ist der neue Exklusivmotor von Volkswagen Motorsport mit 250PS und einem Push-to-Pass-System, das für spannendere Rennen und taktische Manöver sorgen wird. Das neue Triebwerk bewirkt zusätzlich eine Senkung der Motorenkosten um rund zwei Drittel. Darüber hinaus wird ab dem kommenden Jahr die Chassis-Generation der Baujahre 2008 bis 2011 im ATS Formel-3-Cup zugelassen.
In immer mehr Rennserien setzen sich Systeme durch, mit denen die Piloten zusätzliche Power abrufen können. Das soll Überholvorgänge erleichtern und die Rennen für die Zuschauer damit interessanter gestalten. In der Formel 1 setzen die Verantwortlichen auf das KERS-System und im ATS Formel-3-Cup auf den Volkswagen Power Engine und den Push-to-Pass-Knopf. Damit weitet der Formel-3-Cup seiner Aufgabe als Nachwuchsschule aus. Die Piloten lernen das System im Qualifying zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen, um die Zeiten zu verbessern und im Rennen unter anderem Überholvorgänge einzuleiten.
In jeder Session stehen den Piloten zehn Schüsse über jeweils zehn Sekunden zur Verfügung – der Motor liefert dann 20 PS mehr. Bisher galten die Werte 220 Basis-PS und 30 Zusatz-PS. Nach Erfahrungen aus den Testfahrten am Red-Bull Ring plant man jedoch eine leichte Korrektur: durch Änderungen im Kolbenbereich, verfügt der Motor künftig über 230 Basis-PS und 20 Zusatz-PS. Der Boost, nach der Betätigung des Knopfes, ist bei 30 zusätzlichen PS einfach zu extrem, erklärt Audi-Pilot Edoardo Mortara, der den Motor testete. Überholmanöver sollen zwar gefördert werden, jedoch auch nicht zu leicht zu gestalten sein.
Der Italiener war nach den vier Testsessions von dem neuen System überzeugt: Der Motor ist schon sehr gut fahrbar. Der Volkswagen Power Engine mit dem Push-to-Pass-System, der von dem sehr erfahrenen Tuner Spieß betreut wird, hat nicht nur Auswirkungen auf die Rennen, sondern vor allem auch auf das Budget der Teams. So gilt die günstige Kostenformel ein Euro pro Kilometer. Der neue Motor muss erst nach 10.000 Kilometern revidiert werden und kann demnach für eine komplette Saison genutzt werden, ehe Revisionskosten anfallen. Die Teams können den Motor im ersten Jahr für knapp 35.000 Euro (inkl. Revision) leasen, im zweiten Jahr wird er dann zum Kauf angeboten. Normalerweise steigen die Motorenkosten pro Saison bis rund 85.000 Euro. Damit unterstreicht man im ATS Formel-3-Cup einmal mehr die günstige Kosten-Nutzen-Rechnung.
Die Teams sind jedoch nicht gezwungen, ein Chassis der Folgegeneration zu kaufen. Der neue Motor kann auch in die derzeitige Chassis-Generation der Baujahre 2002-2007 eingebaut werden. Alle Fahrzeuge, die mit dem Volkswagen Power Engine an den Start gehen, sammeln Punkte in der Cup-Wertung. Boliden der Baujahre 2002 bis 2007, die mit den momentan aktuellen Motoren ausgestattet sind, werden in der Trophy-Wertung zusammengefasst.
Diese Neuerungen haben bereits ihr Wirkung gezeigt: Das Team Eurointernational Racing wird kommende Saison im ATS Formel-3-Cup an den Start gehen. Der neue Motor war für mich das Hauptkriterium, um dem ATS Formel-3-Cup die Priorität zu geben, so Teamchef Antonio Ferrari. Er hat sich am Red Bull Ring nicht nur für die Testfahrten des Volkswagen Power Engine interessiert, er hat sich auch schon mit Rädern von ATS für 2012 eingedeckt, die ja weiterhin exklusiv genutzt werden.
Der ATS Formel-3-Cup 2012 bietet mehr und verringert die Kosten. Spannender Motorsport, eine perfekte Ausbildung für Fahrer sowie finanziell interessante Bedingungen für die Teams bringen die schnellste deutsche Formel-Rennserie in eine Exklusivstellung und machen sie bereit für den Weg in die Zukunft.