Startschuss zur zweiten Saisonhälfte der Formel 3 Euro Serie

Streckenlänge: 3,629 Kilometer
Rundenrekord F3ES: 1:22,744 Minuten / Lewis Hamilton 2005
Distanz: Sa: 22 Runden / So: 29 Runden
Sieger 2008: Nico Hülkenberg / Jon Lancaster
Auf der 3,629 Kilometer langen Kurzanbindung des Nürburgrings beginnt am kommenden Wochenende die zweite Saisonhälfte der Formel 3 Euro Serie. Nach zehn Saisonrennen hat Jules Bianchi (ART Grand Prix) die Führung in der Gesamtwertung inne. Der Franzose gewann seit dem zweiten Rennwochenende des Jahres alle Samstag-Rennen. Seine Rivalen möchten diese Serie in der Eifel endlich beenden.
Erster Verfolger ist zurzeit Christian Vietoris (Mücke Motorsport), der als Tabellen-Zweiter zu den Saisonrennen elf und zwölf kommt. Für den 20-Jährigen ist es ein echtes Heimrennen, er wohnt gerade einmal 15 Minuten vom legendären Nürburgring entfernt. An die in die Landschaft der Eifel eingebettete Rennstrecke hat Vietoris gute Erinnerungen: Im vergangenen Jahr sicherte er sich dort seine erste Pole-Position in der Formel 3 Euro Serie. Auch Jules Bianchi erinnert sich gerne an das Nürburgring-Wochenende 2008. Er stand damals als Rookie in beiden Rennen auf dem Siegerpodest.
Christian Vietoris (Mücke Motorsport): „Der Nürburgring ist eine anspruchsvolle Strecke, vor allem der erste Sektor ist nicht einfach. Dort reiht sich Kurve an Kurve und es ist wichtig, die richtige Linie zu wählen. Auch für die Ingenieure ist es keine einfache Aufgabe, die optimale Abstimmung zu finden. Sie müssen einen Kompromiss suchen zwischen steilen Flügeln für den relativ langsamen ersten Sektor und hohen Top-Speed für den schnellen dritten Sektor. In der Gesamtwertung hat Jules mit 18 Punkten zwar einen relativ großen Vorsprung, aber ich gebe im Titelrennen noch nicht auf. Mein Ziel für das kommende Wochenende ist ein Sieg, am liebsten am Samstag.“

www.f3euroseries.com

Willi Steindl: mit Respekt bei der Sache

861

Büffeln für den Führerschein

Er ist derzeit der Jüngste im ATS Formel-3-Cup: Willi Steindl aus dem österreichischen Kirchberg bei Kitzbühl. Der Rookie hat dieser Tage Geburtstag, denn am 12. August wird er 17 Jahre jung und hat dann bereits zehn Formel-3-Rennen bestritten. Sein Blick zurück beschreibt die wichtige Lernphase in Deutschlands schnellster Formel-Rennserie.
„Klar hatte ich anfangs Bammel als es endlich feststand, dass ich in die Formel 3 aufsteigen würde. Die Serie gilt schließlich als das Sprungbrett schlechthin und jeder will dort fahren. Wer hat nicht von den Glanztaten in der deutschen Formel 3 beispielsweise von Michael Schumacher gehört. Also hatte ich schon Respekt vor dem Abenteuer, obwohl ich mich durch das ADAC Formel Masters gut vorbereitet sah.
Im Team HS Technik Motorsport hatte ich gleich ein gutes Gefühl, zumal unsere Familie mit meinem Ingenieur Sepp Sevignani befreundet ist was mir ein geborgenes Gefühl gibt. Aber ich will es vorweg nehmen: richtig zufrieden bin ich mit der bisherigen Saison nicht. Es ging ja ganz gut los, es gab direkt Punkte in Oschersleben und auch bei jedem Rennen danach. Dann folgte mein bislang schwärzestes Renn-Wochenende auf dem EuroSpeedway. Dort habe ich wirklich an mir gezweifelt und mich unglaublich geärgert. Doch mittlerweile weiß ich, dass auch Rückschläge zum Motorsport gehören und speziell der Formel-3-Sport richtig erlernt werden will.
In der Sommerpause vor den Rennen in Assen hatte ich genügend Zweit, mich vorzubereiten und vor allem die ersten Rennen zu reflektieren. Natürlich habe ich nicht nur mein Team HS Technik bei Wien besucht, sondern ich habe dort auch zehn Tage gearbeitet. So wurden daraus die zehn lehrreichsten Tage meines Urlaubs. Wieder zu Hause, habe ich sofort wieder an meiner Fitness gearbeitet. Meine Heimat, die Alpen, bietet mir viele Möglichkeiten, ich liebe die Berge. Ich will immer topfit sein, im Kopf klar und konditionell auf der Höhe – deswegen trainiere ich täglich mehrere Stunden.
Die Zeit, die mir dann noch bleibt, nutze ich um für meinen Führerschein zu lernen. In Österreich darf man zur Prüfung nämlich schon ab dem 17 Lebensjahr antreten. Na ja, dann geht ja auch bald die Schule wieder los. Ich gehe in Kitzbühl zur Handelsakademie und möchte die mit dem Abitur abschließen.
Viele Stunden verbringe ich auch auf dem Tennisplatz, denn seit meinem siebten Lebensjahr spiele ich begeistert. Vor meinem professionellen Einstieg in den Motorsport habe ich viele Tennisturniere bestritten. Mein Job ist es nicht nur auf der Strecke alles zu geben, ich muss mich dementsprechend vorbereiten, denn ich will überall der Beste sein.“
Übrigens: Willi Steindl wird als Neunter der Tabelle des ATS Formel-3-Cup geführt. Im ZF – auto motor und sport – Juniorpokal liegt der 17-Jährige auf dem vierten Gesamtrang. Nach dem Lehrjahr 2009 wird das Talent aus Österreich erneut im ATS Formel-3-Cup angreifen – dann mit dem Ziel, um den Meistertitel mitzukämpfen.

www.formel3.de

57.000 begeisterte Fans

859

Großer Zuschauerandrang in Assen

Zum nun fünften Mal in Folge war der ATS Formel-3-Cup Teil des Rizla Racing Day in Assen, der 2009 sein zehnjähriges Jubiläum feierte. Das einzige Auslandsrennen der schnellsten deutschen Formel-Rennserie gehört gleichzeitig zu den beliebtesten Veranstaltungen im Kalender, immerhin bildet das Sonntagrennen des ATS Formel-3-Cup den zentralen Höhepunkt des Wochenendes. Während sich Freitag und Samstag die Zuschauerzahlen eher verhalten zeigen, bricht traditionell am Sonntag der große Fanansturm los.
Tausende Fans strömen bei freiem Eintritt zum TT Circuit – in diesem Jahr waren es 57.000! Die Veranstalter des Rizla Race Day bieten stets ein attraktives Programm mit Formel-Fahrzeugen, Super-Karts, Tourenwagen und Super-Bikes. Neben der Aktion auf dem Kurs, sorgen Musik, Gewinnspiele, Autogrammstunden, Showakts und zahlreiche, hübsche Promotion-Girls für gute Stimmung.
Beinahe hätte man einen heute sehr berühmten ehemaligen Formel-3-Fahrer in Assen begrüßen dürfen: Michael Schumacher. Er sollte eigentlich im Motorradrennen der Dutch Superbike an den Start gehen. Doch die Vorbereitungen auf sein überraschendes Formel-1-Comeback verhinderten einen Besuch in den Niederlanden.
Aus dem Fahrerlager
Der TT Circuit in Assen gehört zu den zahlreichen Rennstrecke, die Lärmtage einhalten müssen. Pro Tag darf nur eine bestimmte Zeit der Pegel überschritten werden. So standen besonders der Samstag und der Sonntag unter Beobachtung, da an diesen Tagen die meisten Rennen stattfanden. Wäre das Zeitlimit überschritten worden, hätte der Veranstalter die Rennen stoppen müssen. Für den ATS Formel-3-Cup war dies allerdings kein Thema, da die Rennen am frühren Nachmittag terminiert waren.
Van Amersfoort Racing feiert in Assen stets ein viel beachtetes Heimspiel. Wie jedes Jahr besuchen zahlreiche Gäste das niederländische Team – 140 war dieses Mal gekommen. Die konnten sich die Zeit nicht nur im Teamzelt mitten im Fahrerlager vertreiben, Van Amersfoort hatte auch eine exklusive VIP-Lounge angemietet.
Der dritte Platz von Max Nilsson im Samstagrennen kam genau zum richtigen Zeitpunkt: bei ihm und seinem Team Swiss Racing waren zahlreiche Gäste aus Schweden zu Besuch.
Bobby Issazadhe, Teamchef von Performance Racing, hatte dieses Wochenende kein Glück. Zuerst stellte die Hebebühne am Lkw ihren Dienst ein, obwohl eine Reparatur wenige Tage zuvor schon einige tausend Euro gekostet hatte, dann beschädigte Zahir Ali auch noch seinen Dallara F307 Volkswagen im ersten Qualifying so schwer, dass er nicht am zweiten Zeittraining teilnehmen konnte.
In seiner Sonntagausgabe berichtete ‚De Telegraaf’ groß über Stef Dusseldorp. Die Bild-Zeitung Hollands, die in einer Auflage von zwei Millionen Exemplaren erscheint, widmete dem ATS Formel-3-Cup eine Story über zwei Seiten.
Aus dem Fahrerfeld
Shirley van der Lof war in Assen das einzige Mädel im Feld. Rahel Frey musste mit Budgetproblemen das Wochenende ausfallen lassen. Van der Lof war in Assen mit einem neuen Monocoque unterwegs. Nach ihrem Überschlag auf dem EuroSpeedway gab’s für das alte Monocoque nur noch eine Abwrackprämie.
Das Team STROMOS ART-LINE war nach dem Lausitzring wieder mit zwei Fahrzeugen am Start. Neben Sergey Chukanov saß erneut Jesse Krohn im Arttech F24. Der Finne war bereits in Oschersleben im Rahmen der FIA GT Meisterschaft für das russische Team an den Start gegangen und konnte dabei sogar die Trophy-Wertung für sich entscheiden. Auch in Assen standen Chukanov und Krohn auf dem Siegerpodest.
Der Fahrer des Wochenendes
Einmal mehr gebührt Laurens Vanthoor diese Ehre. Der Belgier schaffte in Assen sogar die maximale Punkteausbeute: 24 Zähler. Zwei Siege, zwei schnellste Rennrunden und zwei Pole-Positions sprechen eine deutliche Sprache. Vanthoor hat nun bereist 53 Punkte Vorsprung, bei noch sechs ausstehenden Rennen und 72 zu vergebenden Punkten wird der 18-Jährige wohl vorzeitig Meister des ATS Formel-3-Cup 2009.
Der Rückkehrer des Wochenendes
Mit Harald Schlegelmilch kehrte ein bekannter Mann in den ATS Formel-3-Cup zurück. Der Lette fuhr im Team HS Technik Motorsport am Sonntag einen tollen zweiten Platz ein. Schlegelmilch hatte an gleicher Stelle in der Saison 2006 sogar drei Mal gewonnen. Damals war der ATS Formel-3-Cup beim Riza Race Day und auch beim Champcar-Rennen in Assen zu Gast gewesen.
Der Fight des Wochenendes
Am Sonntag erlebten die Besucher einen beinharten Kampf um die zweite Position. Die Viererbande um Adderly Fong, Harald Schlegelmilch, Rafael Suzuki und Stef Dusseldorp kämpfte mit dem Messer zwischen den Zähnen und bot vor allem in der Schlussphase des 30-Minuten-Rennens eine Riesenshow

www.formel3.de

Atemberaubende Zweikämpfe ums Podium

858 logo

Die 57.000 Zuschauer auf dem TT Circuit in Assen sahen im ATS Formel-3-Cup zahlreiche harte, aber faire Zweikämpfe um die Plätze auf dem Podium. Nur einer musste sich keine Sorgen machen: Der Belgier Laurens Vanthoor (Dallara F307 Volkswagen) fuhr erneut von der Pole-Position einen souveränen Start-Ziel-Sieg nach Hause. Er kassierte zum zweiten Mal in dieser Saison alle 24 möglichen Punkte. Zweiter wurde der Lette Harald Schlegelmilch vor seinem HS-Technik-Teamkollegen Rafael Suzuki (beide Dallara F307 Mercedes).
Schlegelmilch hatte eigentlich vor der Ziellinie abgebremst, um Suzuki passieren zu lassen. ″Er kämpft schließlich um die Meisterschaft″, so der Lette. Doch Suzuki bekam von der Rennleitung eine Zeitstrafe. Der Brasilianer hatte beim Start in die Einführungsrunde seinen Motor abgewürgt und später verbotenerweise Konkurrenten überholt, um auf seinen Platz zurückzukehren.
Doch der Fahrer mit dem größten Kämpferherzen war heute der Chinese Adderly Fong (Dallara F307 Volkswagen). Er hatte sich am Start auf den zweiten Platz vorgeschoben und drehte im Anschluss eine fehlerfreie Runden nach der anderen. Schlegelmilch und Suzuki warteten zunächst vergebens auf ein Mißgeschick. Doch in der 14. Runde machte der Chinese doch einen kleinen Fehler vor der Schikane, den Schlegelmilch sofort nutzt. Fong gab sich aber nicht geschlagen – ganz im Gegenteil. Durch die Schikane und die ganze Start/Ziel-Gerade lang versuchte er seinen Platz zu halten. Erst in der ersten Kurve musste er sich geschlagen geben und auch Suzuki rutschte noch durch. Wenig später startete Stef Dusseldorp (Dallara F307 Volkswagen) seinen Angriff und auch der Niederländer kam erst nach einem harten Fight vorbei. Er beendete das Rennen auf dem vierten Rang.
Ein heftiger Crash in der Schikane in der ersten Runde sorgte für eine Safety-Car-Phase. Marco Oberhauser und Marcus Pommer (beide Dallara F307 Mercedes) lagen im Zweikampf. Dann krachte Pommer in Oberhauser, hob ab und rutschte anschließend von der Strecke. Oberhauser drehte sich, woraufhin Bernd Herndlhofer (Dallara F307 Mercedes) eine Notbremsung machen musste und sich ebenfalls drehte. Der Österreicher konnte nicht weiterfahren, da ein Gang feststeckte und der Motor nicht mehr anging. Dann kam noch Jesse Krohn (Arttech F27 OPC-Challenge), der Oberhauser ebenfalls nicht mehr ausweichen konnte und über das Hinterrad abflog. Zum Glück blieb auch der Finne auf seinen vier Rädern. ″Sie haben sich vor mir gedreht und ich konnte einfach nicht mehr ausweichen″, erzählte der STROMOS ART-LINE-Pilot später.
Laurens Vanthoor: Mein Start war nicht toll, aber so gut, um vorne zu bleiben. Auch beim Restart lief alles perfekt. Ab dann konnte ich Runde für Runde meinen Abstand vergrößern. Das Auto war heute perfekt, ich konnte in jeder Kurve pushen, ohne mir Sorgen machen zu müssen.
Harald Schlegelmilch: Uns fehlt noch etwa eine halbe Sekunde auf den Sieg. Aber ich denke, wir sind jetzt in der richtigen Richtung unterwegs. Mit Fong hatte ich einen sehr, sehr langen Zweikampf. Er war gleich schnell wie wir und ich musste auf einen Fehler warten. Den hat er dann kurz vor der Schikane gemacht.
Rafael Suzuki: Ich habe beim Start in die Einführungsrunde meinen Motor abgewürgt, deswegen war mein eigentlicher Start zu vorsichtig. Meine erste Möglichkeit Adderly zu überholen, musste ich gleich nutzen. Harald hatte es vorher sehr schwer gehabt, an ihm vorbei zu kommen. Ich freue mich über die gute Leistung von Adderly, da wir sehr gute Freunde sind.

www.formel3.de

Erstes Podium für Max Nilsson

Podiumsplatz am Samstag: Max Nilsson

Nach dem ersten Rennen des ATS Formel-3-Cup auf dem TT Circuit in Assen taute sogar der sonst kühle Schwede Max Nilsson (Dallara F307 OPC-Challenge) auf. Mit dem dritten Rang fuhr er sein bestes Ergebnis seiner bisherigen Formel-3-Karriere ein. Er musste sich nur den beiden Van-Amersfoort-Piloten geschlagen geben. Der Belgier Laurens Vanthoor setzte sich von der Pole aus in Führung und fuhr einen souveränen Start/Ziel-Sieg nach Hause. Zweiter wurde sein niederländischer Teamkollege Stef Dusseldorp (beide Dallara F307 Volkswagen). Nilsson hatte einen guten Start erwischt und griff in der ersten Kurve sogar den zweitplatzierten Dusseldorp an. Doch der Schwede wollte keinen Ausfall provozieren und hielt sich zurück.
Ein tolles Rennen zeigte der Brasilianer Rafael Suzuki, der seit diesem Wochenende in HS-Technik-Diensten steht. Er ging von der elften Position ins Rennen und startete zu einer starken Aufholjagd. Drei Runden vor Schluss überholte er den viertplatzierten Sergey Chukanov und versuchte noch Max Nilsson einzuholen. Im Ziel fehlte Suzuki nur knapp eine Sekunde auf den Schweden. Großes Pech hatten seine Teamkollegen: Rückkehrer Harald Schlegelmilch würgte am Start den Motor fast ab. ″Zum ersten Mal in meinem Leben ist mir das passiert″, ärgerte sich der Lette.″ So kam er als 14. aus der ersten Runden. Wie Suzuki arbeitete er sich Platz um Platz vor und beendete das Rennen auf einem sehr guten sechsten Rang. Der Österreicher Willi Steindl (alle drei Dallara F307 Mercedes) lag in den ersten Runden im Sandwich zwischen seinen beiden Teamkollegen. Doch in der vierten Runde krachte ihm der Indonesier Zahir Ali (Dallara F307 Volkswagen) ins Heck. Steindl fiel aus und Ali holte sich in der Box eine neue Nase ab. Da wegen des Unfalles das Safety Car auf die Strecke kam, verlor der Performance-Racing-Pilot nur eine Runde.
Bei Zettl Sportsline sollte es im Rennen auch nicht gut laufen. Markus Pommer berührte Gary Hauser, woraufhin beide zurückfielen. Sein Teamkollege Nico Monien wurde in der zwölften Runde von Nicolas Marroc (alle Dallara F307 Mercedes) abgeschossen. Der Franzose bekam daraufhin von der Zeitnahme eine 30-Sekunden-Zeitstrafe.
Assen scheint ein gutes Pflaster für Trophy-Autos zu sein. Das bewies 2006 Schlegelmilch mit drei Siegen. Heute zeigte der Ukrainer Sergey Chukanov eine starke Leistung. Von Rang sechs in Rennen gestartet lag er nach der ersten Runde auf Platz vier. Dort hielt er sich fast das gesamte Rennen über, musste sich dann aber kurz vor Schluss Suzuki geschlagen geben. Auch sein Teamkollege der Finne Jesse Krohn (Arttech F24 OPC-Challenge) sicherte mit Rang sieben Punkte in der Gesamtwertung.
Laurens Vanthoor: Das war ein gutes Rennen, in dem ich versucht habe, nicht zu viel Risiko einzugehen. Ich konnte schnell einen Abstand herausfahren, der leider durch die Safety Car Phase wieder weg war. Aber auch der Restart verlief ohne Probleme.
Stef Dusseldorp: Mein Start war nicht schlecht, aber Laurens war besser. Zudem musste ich mich gegen Nilsson wehren. Aber dann konnte ich schnell einen Abstand herausfahren. Das Safety Car hat mich wieder an Laurens herangebracht. Aber er war heute zu schnell. Ich habe dann nur noch versucht den zweiten Platz sicher nach Hause zu bringen.
Max Nilsson: Endlich stehe ich auf dem Podium. Mein Start war gut, aber ich wollte kein Risiko eingehen. Nach wenigen Runden hatte ich Abstand nach vorne und hinten. Doch durch das Safety Car begann wieder alles von vorne. Aber ich konnte meinen dritten Rang halten und sicher nach Hause bringen.

www.formel3.de

Die Konkurrenz wehrt sich

856

Startplatz drei für Harald Schlegelmilch

Auch wenn der Belgier Laurens Vanthoor (Dallara F307 Volkswagen) am Ende wieder die Pole-Position eingenommen hat, so war im Training für den zwölften Lauf zum ATS-Formel-3-Cup im niederländischen Assen doch eine verstärkte Gegenwehr der Konkurrenz zu spüren. So wurde der Erfolg verwöhnte Belgier noch zehn Minuten vor Ende der 30-minütigen Trainingssitzung nur auf Platz sieben notiert, sein Teamkollege Stef Dusseldorp stand gar nur auf Platz zehn. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Chinese Adderly Fong (Dallara F307 Volkswagen) als Schnellster im 22-köpfigen Starterfeld geführt. Fong musste sich allerdings nach den 30 Trainingsminuten mit dem durchaus akzeptablen fünften Platz begnügen.
Vanthoor hatte im letzten Trainingsdrittel auf dem 4,555 Kilometer langen Traditionskurs von Assen alles wieder zurecht gerückt, in 1:33.401 Minuten die schnellste Runde gedreht und sich damit die neunte Trainingsbestzeit der Saison gesichert. Neben dem souveränen Tabellenführer wird Rafael Suzuki im Sonntagrennen stehen. Dem Brasilianer, erstmals im Dallara F307 Mercedes des Teams HS Technik unterwegs, reichte eine Rundenzeit von 1:34.102 Minuten für die zweite Startposition. Nach seinem beachtlichen vierten Platz im Qualifying für den elften Lauf, konnte sich Formel-3-Rückkehrer Harald Schlegelmilch (Dallara F307 Mercedes) noch einmal steigern: seine 1:34.22 Minuten reichten für den dritten Platz in der Startaufstellung. Speziell auf dem fahrerisch sehr anspruchsvollen Kurs in der niederländischen Region Drenthe kommt der Lette optimal zurecht – seine heutigen Trainingsleistungen unterstreichen die Richtigkeit seiner drei Siege in der Saison 2006 an gleicher Stelle.
Der Franzose Nicolas Marroc konnte an seiner gute Leistung aus dem ersten Qualifying anknüpfen. Er startet von der sechsten Position aus in den zwölften Lauf. Hinter ihm steht der beste Deutsche im Feld Nico Monien (beide Dallara F307 Mercedes). Der Zettl-Sportline-Pilot war im Zeittraining für das erste Rennen nicht über den 14. Rang hinaus gekommen und konnte jetzt seine Zeit um fast zwei Sekunden verbessern.
Laurens Vanthoor: Zwischen den beiden Qualifyings haben wir etwas am Setup geändert. Ich denke, wir sind in die richtige Richtung gegangen. Aber wir werden jetzt trotzdem die Daten genauer analysieren. Stef hat, so glaube ich, nicht sein komplettes Potenzial zeigen können. Meine schnellste Runde war die erste und einzige auf neuen Reifen. Im Anschluss waren nur noch gelbe Flaggen.
Rafael Suzuki: Wir haben rausgeholt was möglich war. Vielleicht hätte ich noch ein paar Zehntel schneller fahren können, aber es hätte auf keinen Fall gereicht, Vanthoor einzuholen. Aber wir starten aus der ersten Reihe und damit bin ich sehr zufrieden. Schließlich fahre ich hier zum ersten Mal mit dem Auto. Wie es im Rennen wird, kann ich nicht sagen. Aber ich hoffe auf einen guten Start.
Harald Schlegelmilch: Wir werden immer besser. Mein Ingenieur hat jetzt die Richtung gefunden, mit der ich schon 2006 hier sehr gut gefahren bin. Aber ich denke, wir können uns noch weiter verbessern. Irgendwas wird doch gegen die beiden an der Spitze zu machen sein. Im Rennen müsste ein Podiumsplatz drin sein.

www.formel3.de

Neue Verfolger für Van-Amersfoort-Piloten

855

Startplatz 3 für Max Nilsson

Nach dem Qualifying für das erste Rennen des ATS Formel-3-Cup auf dem TT Circuit im niederländischen Assen scheint auf den ersten Blick alles beim Alten zu sein. Der Belgier Laurens Vanhtoor und der Niederländer Stef Dusseldorp (beide Dallara F307 Volkswagen) sicherten Van-Amersfoort-Racing beim Heimrennen die erste Startreihe. Vanthoor umrundete den 4,555 Kilometer langen Kurs in 1:34.073 Minuten und fuhr damit 0,385 Sekunden schneller als sein Teamkollege. Die beiden waren die einzigen, die die 1:35 Minuten Marke knackten. Doch hinter den beiden kam es zu einigen Überraschungen: Der Schwede Max Nilsson (Dallara F307 OPC-Challenge) qualifizierte sich für die dritte Startposition. Der Swiss-Racing-Pilot hielt sich von Anfang an in der Spitzengruppe auf und übernahm sogar für einige Minuten die Führung.
Neben ihm in der Startaufstellung steht morgen ein neuer, aber auch altbekannter Name: Harald Schlegelmilch (Dallara F307 Mercedes). Der Lette kehrte nach zwei Jahren Abstinenz in den ATS Formel-3-Cup zurück. Und das ausgerechnet in Assen, wo er 2006 drei Gesamtsiege in einem Trophy-Fahrzeug einfuhr. ″Es ist schön wieder in einem Formel 3 zu sitzen″, freute sich der HS-Technik-Pilot. ″Aber bis zum zweiten Qualifying können wir uns bestimmt noch steigern.″ In letzter Sekunde schaffte der Brasilianer Rafael Suzuki (Dallara F307 Mercedes) den Sprung auf die fünfte Position. Doch seine Freude währte nicht lange: er war unter gelber Flagge zu schnell gefahren und daraufhin wurde seine schnellste Rundenzeit gestrichen. Die Folge: Er fiel auf den elften Rang zurück. Auch Gary Hauser, Nico Monien, Luca Iannaccone und Francesco Lopez wurden wegen des selben Vergehens die schnellste Zeit gestrichen.
Der Franzose Nicolas Marroc (Dallara F307 Mercedes) aus dem Team Racing Experience erbte den fünften Rang von Suzuki. Eine tolle Leistung zeigte auch der Ukrainer Sergey Chukanov (Arttech F24 OPC-Challenge). Er platzierte sich in einem Trophy-Auto auf der sechsten Gesamtposition. Sein Teamkollege von STROMOS ART-LINE bewies ebenfalls sein Können und startet morgen vom zehnten Platz ins Rennen.
Laurens Vanthoor: Es war ein hartes Qualifying. Heute früh im freien Training war die Strecke sehr schmutzig und wir dachten, dass sich das bis zum Zeittraining bessern würde. Deswegen haben wir auch keine Änderungen am Fahrzeug vorgenommen. Doch die Bedingungen waren nicht viel besser und so hatte ich Balanceprobleme. In meiner fliegenden Runde musste sich ziemlich mit meinem Auto kämpfen.
Stef Dusseldorp: Im Vergleich zu heute Morgen ist der zweite Platz enttäuschend. Jetzt hatte ich allerdings etwas mit Übersteuern zu kämpfen. Zu Beginn des Qualifying hatte sich jemand gedreht und Öl oder Wasser auf der Strecke verteilt. Dort war es daraufhin rutschig und mir ist der ein oder andere Fehler unterlaufen. Mein Ergebnis ist nicht schlecht, aber es ist halt nur der zweite Platz.
Max Nilsson: Das Auto hat sich von Beginn an sehr gut angefühlt. Wir haben auch ein sehr gutes Setup gefunden. Ich fand schnell in meinen Rhythmus und so war es eigentlich recht einfach. Normalerweise ist es harte Arbeit. Die beiden Van-Amersfoort-Autos sind sehr schnell, deswegen freue ich mich über meinen dritten Platz um so mehr. Auch, dass ich kurzzeitig die Führung inne hatte, war toll.

www.formel3.de

Christian Vietoris glücklicher Sieger in Oschersleben

Lufttemperatur: 28,9 °C
Streckentemperatur: 28,8 °C
Christian Vietoris (Mücke Motorsport) gewann das Sonntag-Rennen der Formel 3 Euro Serie auf der 3,696 Kilometer langen Rennstrecke in der Motorsport Arena Oschersleben. Der Deutsche profitierte von einer 30-Sekunden-Zeitstrafe gegen insgesamt 21 Piloten, die bei gelber Flagge wegen des Unfalls von Christopher Zanella (Motopark Academy) zu schnell gefahren sind. Stefano Coletti (Prema Powerteam), der die Ziellinie als Erster überquerte, fiel aufgrund dieser Strafe auf Rang zwei zurück. Rang drei ging an Mika Mäki (Signature). In der Gesamtwertung bleibt Jules Bianchi (ART Grand Prix), der das Rennen als Sechster beendete, weiterhin in Führung. Sein Vorsprung auf Vietoris beträgt nun 18 Zähler.
Stefano Coletti gewann den Start gegen den von der Pole-Position gestarteten Mika Mäki und setzte sich vom Feld ab. Im Ziel erfuhr der Monegasse, dass er eine Zeitstrafe von 30 Sekunden erhält. Christian Vietoris, der neben Renger van der Zande (Motopark Academy) bei den gelben Flaggen als einziger Pilot ordnungsgemäß verlangsamte, wurde so als Sieger gewertet. Für den Mücke-Piloten ist es bereits der dritte Triumph in einem Sonntag-Rennen 2009.
Christian Vietoris (Mücke Motorsport): „Ich nehme die sechs Punkte für den Sieg gerne mit. Wenn die anderen Fahrer unter gelb zu schnell gefahren sein sollten, dann ist die Zeitstrafe berechtigt. Schließlich wird die gelbe Flagge nicht aus Spaß gezeigt, sondern auch, um die Sicherheit der Streckenposten zu garantieren, die am ausgeschiedenen Wagen arbeiten.“
Stefano Coletti (Prema Powerteam): „Ich habe mich im ersten Sektor nicht verbessert, als dort die gelben Flaggen geschwenkt wurden. Es kann sein, dass meine Rundenzeiten teilweise schneller wurden. Aber das lag nicht am ersten Sektor, sondern an den beiden anderen. Ich bin total enttäuscht.“
Mika Mäki (Signature): „Das Wochenende war nicht sehr gut für uns. Auch wenn ich auf Rang zwei gefahren bin, so war es nicht toll. Ich musste das ganze Rennen lang mit meinem Auto kämpfen, um es auf der Strecke zu halten. Immerhin habe ich mein erstes Podium in diesem Jahr geschafft. Ich hoffe, dass die zweite Saisonhälfte nun besser wird.“

www.f3euroseries.com

Harald Schlegelmilch ist wieder da

851 logo

Schlegelmilch fuhr bereits 2006 im Cup

(02.08.2009) Zwei Fahrer wechseln die Teams, ein alter Bekannter kehrt zurück und leider verlässt ein Fahrer den Cup. Der ATS Formel-3-Cup sorgt auch in der kurzen Sommerpause, die am kommenden Wochenende in Assen endet, für Aufmerksamkeit und positive Schlagzeilen. Der Brasilianer Rafael Suzuki löste das Fahrerdomino in Deutschlands schnellster Formel-Rennserie aus.
„Es war allen bewusst, dass Rafael nicht das gesamte Budget für die komplette Saison aufbringen konnte. Er wollte so viele Rennen und so erfolgreich wie möglich fahren“, kommentiert Bobby Issazadhe das vorläufige Aus seines Piloten. Der umtriebige Teamchef von Performance Racing präsentiert jedoch im gleichen Atemzug seinen Neuzugang: „Ab dem Rizla Race Day wird Ali Zahir im Cockpit sitzen, schließlich hat er den gleichen Sponsor wie unser Stammpilot Adderly Fong“. Der Indonesier macht damit seinen bisherigen Platz bei Jo Zeller Racing frei. Den wird Bernd Herndlhofer einnehmen. Der Österreicher konnte im Team HS Technik seine Ziele nicht erreichen und sucht nun sein Glück an der Seite von Rahel Frey. „So richtig weiß keiner, warum meine Erfolge ausblieben, jedenfalls habe ich mich im Guten von meinem bisherigen Team getrennt“, klärt Herndlhofer auf.
Selbstverständlich bleibt ein Platz in einem Spitzenteam des ATS Formel-3-Cup nicht lange frei. So sorgt der neue Fahrer im Dallara-Mercedes bei HS Technik Motorsport für positive Gedanken an alte Erfolge: Harald Schlegelmilch. Der Lette sorgte 2006 für Furore im deutschen Formel-3-Sport. Sieben Mal stand Schlegelmilch auf dem Siegerpodest, drei Mal holte er den Triumph in der zentralen Wertung – obwohl er damals mit einem Vorjahresfahrzeug an den Start ging. „Ich habe tolle Erinnerungen an meine Fofrmel-3-Zeit in Deutschland und an das Team HS Technik, schließlich konnte ich die Trophy- und auch noch die Rookie-Wertung gewinnen.“ In der Gesamtwertung belegte Schlegelmilch 2006 den dritten Platz, vor Renger van der Zande auf Rang vier und Nico Hülkenberg auf Rang fünf.
In der Formel-3-Euroserie schaffte der Lette im Folgejahr einen Sieg auf dem Nürburgring, ehe er 2008 im Int. Formel Masters den vierten Tabellenplatz belegen konnte. „Ich beobachte den ATS Formel-3-Cup ständig und weiß, dass sich die Serie in den letzten Jahren enorm entwickelt hat. Deshalb wird es nicht einfach, an die alten Erfolge anzuknüpfen“, dämpft Schlegelmilch allzu große Erwartungen. Harald Schlegelmilch wurde am 06. Dezember 1987 im lettischen Riga geboren. Sein Vater Vladislavs betreibt die Rennstrecke Sporta Komplekss in Ropazi.

www.formel3.de

Fünfter Saisonsieg für Jules Bianchi

Lufttemperatur: 28,4 °C
Streckentemperatur: 32,7 °C
Bei der Rückkehr der Formel 3 Euro Serie auf die 3,696 Kilometer lange Rennstrecke in der Motorsport Arena Oschersleben siegte Jules Bianchi (ART Grand Prix) in seinem Dallara-Mercedes erneut. Der 19-jährige hatte im Ziel einen Vorsprung von über zehn Sekunden auf den Zweitplatzierten Valtteri Bottas (ART Grand Prix). Roberto Merhi (Manor Motorsport) überquerte die Ziellinie als Dritter. Mit seinem fünften Triumph in der Saison 2009 baute Bianchi sein Punktekonto auf 60 Zähler aus. Er hat damit 23 Punkte mehr als Christian Vietoris (Mücke Motorsport), der das Rennen als Vierter beendete und in der Gesamtwertung weiterhin Zweiter ist.
Das neunte Saisonrennen war schon nach dem Start entschieden. Von der Pole-Position gewann Bianchi den Sprint zur ersten Kurve und konnte sich vom Feld absetzen. Hinter ihm gewann Bottas das Duell gegen Merhi um den zweiten Platz. Der Finne, der in der Gesamtwertung auf Platz vier klettert, war in Oschersleben bester Rookie vor dem Fünftplatzierten Alexander Sims (Mücke Motorsport). Als schnellster Volkswagen-Pilot sah der Franzose Jean Karl Vernay (Signature) auf Rang sechs das Ziel.
Jules Bianchi (ART Grand Prix): „Das Rennen war phantastisch: Pole-Position, schnellste Rennrunde und Sieg, mehr geht nicht. Dennoch war es nicht einfach. Man muss bis zum Ziel konzentriert sein, sonst passiert es hier schnell, dass man neben der Piste landet. Ich bin froh, dass ich meinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter vergrößern konnte.“
Valtteri Bottas (ART Grand Prix): „Jules war verdammt schnell, ich hatte keine Chance. Er hatte im Gegensatz zu mir zwar neue Reifen, aber das macht keine zehn Sekunden aus. Ich muss mit meinem zweiten Platz zufrieden sein. Ich bin immer noch Rookie und verbessere mich von Rennen zu Rennen.“
Roberto Merhi (Manor Motorsport): „Mein Start war gut, ich konnte mit Valtteri Bottas um Platz zwei kämpfen. Leider setzte er sich durch. Ich habe dann versucht, ihm zu folgen, bis mir ungefähr in der zehnten Runde ein Fehler unterlief und ich kurz neben der Strecke war. Danach habe ich mich darauf konzentriert, Rang drei ins Ziel zu bringen.“

www.f3euroseries.com

Jules Bianchi holt zweite Pole Position der Saison

Lufttemperatur: 25,5 °C
Streckentemperatur: 26,8 °C
Jules Bianchi (ART Grand Prix, 1:20,706 Minuten) sicherte sich in der Motorsport Arena Oschersleben seine zweite Pole Position der Saison 2009. Der Gesamt-Führende der Formel 3 Euro Serie verwies seinen finnischen Teamkollegen Valtteri Bottas (ART Grand Prix, 1:20,838 Minuten) auf den zweiten Rang. Christian Vietoris (Mücke Motorsport, 1:20,847 Minuten), Zweitplatzierter der Gesamtwertung der Formel 3 Euro Serie, brauchte für seine schnellste Runde nur 0,009 Sekunden länger als Bottas und war damit Dritter des Qualifyings. Als Vierter reihte sich der Spanier Roberto Merhi (Manor Motorsport, 1:21,116 Minuten) ein.
Jules Bianchi eroberte die Spitze vier Minuten vor Ende der Session, als er Valtteri Bottas von der ersten Position verdrängte. Am Ende des 30-minütigen Qualifyings hatten 13 Fahrer weniger als eine Sekunde Rückstand auf die Bestzeit des Franzosen, unter ihnen auch Rückkehrer Renger van der Zande (Motopark Academy, 1:21,328 Minuten). Tom Dillmann (HBR Motorsport, 1:21,957 Minuten), zweiter Rückkehrer in die stärkste Nachwuchsserie der Welt, belegte in seinem ersten Qualifying dieses Jahres Position 17.
Jules Bianchi (ART Grand Prix): „Beim Pre-Event-Test heute Mittag hatte ich noch Probleme mit einem übersteuernden Auto, aber wir haben gut gearbeitet und ich habe meinen Fahrstil angepasst. Im Qualifying ist mir in meiner schnellsten Runde ein kleiner Fehler unterlaufen, der sicher 1,5 Zehntelsekunden gekostet hat. Es hat aber zur Pole gereicht und darüber bin ich glücklich.“
Valtteri Bottas (ART Grand Prix): „Das war nicht so wie ich es mir nach dem Pre-Event-Test vorgestellt hatte. In einer meiner schnellen Runden bin ich in der Hotel-Kurve ins Kiesbett gerutscht und habe mir dabei den Frontflügel beschädigt. Aber der zweite Startplatz ist auch noch keine Katastrophe für mich, noch ist alles möglich.“
Christian Vietoris (Mücke Motorsport): „Wieder einmal hat mein Qualifying nicht nach Plan funktioniert. In meiner letzten schnellen Runde, als die Reifen gerade die richtige Temperatur erreicht hatten, hat sich Stefano Coletti vor mir gedreht und ich musste den Versuch abbrechen.“

Rückkehr der Formel 3 Euro Serie in die Magdeburger Börde

Streckenlänge: 3,696 Kilometer
Rundenrekord F3ES: 1:19,183 Minuten* / Lewis Hamilton 2005
Distanz: Sa: 22 Runden / So: 30 Runden
Sieger 2008: nicht gefahren
Am kommenden Wochenende fahren die Piloten der Formel 3 Euro Serie zum ersten Mal seit drei Jahren wieder auf der mittlerweile 3,696 Kilometer langen Strecke in der Motorsport Arena Oschersleben. Damals feierte Sébastien Buemi seinen ersten Erfolg in der stärksten Nachwuchsserie der Welt. Mittlerweile hat es der Schweizer bereits bis in die Formel 1 geschafft und startet in dieser Saison für das Team Toro Rosso. Nun kommt der Franzose Jules Bianchi als Tabellenführer an die Rennstrecke nahe Magdeburg.
Bianchi reist voller Selbstvertrauen nach Oschersleben, schließlich hat er vor zwei Wochen in Zandvoort gleich beide Rennen für sich entscheiden können. In der Ära der Reversed-Grid-Regelung beim Sonntagsrennen ist das vor Bianchi nur Sebastian Vettel gelungen. Zwei Piloten feiern am kommenden Wochenende ihr Comeback in der Formel 3 Euro Serie: Tom Dillmann (HBR Motorsport) ersetzt Kevin Mirocha und Renger van der Zande (Motopark Academy) übernimmt beim Heimspiel seines neuen Teams einmalig den Platz des gesundheitlich angeschlagenen Finnen Atte Mustonen. Adrien Tambay (ART Grand Prix) muss wegen einer Verletzung, die er sich beim Fußballspielen zugezogen hat, auf seinen Start verzichten.
Renger van der Zande (Motopark Academy): „Ich freue mich, wieder in der Formel 3 Euro Serie zu fahren. Ich hoffe, meinem Team Motopark Academy, das ja in diesem Jahr erst in die Formel 3 eingestiegen ist, mit meiner Erfahrung etwas helfen zu können. Man braucht in Oschersleben ein gutes Auto und einen guten Fahrer, um schnell zu sein. Die Schlüsselstelle ist meiner Meinung nach die Schikane, dort kann man viel Zeit gewinnen oder verlieren. Ich glaube nicht, dass ich einen Vorteil habe, weil ich schon Rennen in Oschersleben gefahren bin, denn Rennfahrer lernen neue Strecken normalerweise sehr schnell.“
* Streckenlänge 2005: 3,667 Kilometer

www.f3euroseries.com

Ziel: FIA GT Championship

850 logo

Max Nilsson (li.) gibt Autogramme

(27.07.2009) Blond, kühl und nicht sehr redselig – Max Nilsson ist ein typischer Schwede und so etwas wie eine feste Institution im ATS Formel-3-Cup! Der 29-Jährige ist nach dem Italiener Luca Iannaccone der dienstälteste Pilot in Deutschlands schnellster Formel-Rennserie. Vier Jahre sitzt Nilsson schon in einem Formel-3-Auto, und seit 2006 – also von Beginn an – arbeitet er mit dem Swiss Racing Team zusammen.
In der aktuellen Saison will er noch mehr Erfahrungen sammeln und vor allem seinen Fahrstil verbessern, denn sein Blick richtet sich endgültig weg vom Formelsport hin zu den Sportwagen.
Im ATS Formel-3-Cup blieb dem Schweden bisher leider ein Podiumsplatz verwehrt. Vergangenes Rennwochenende auf dem EuroSpeedway Lausitz war Nilsson nahe dran: lange lag er auf dem dritten Rang, wurde aber kurz vor Schluss von Nico Monien kassiert. Dabei ist Nilsson dafür bekannt, dass er sich ähnlich wie Jarno Trulli in der Formel 1 extrem breit machen kann und dass er deshalb nur schwer zu überholen ist. Viele Piloten haben sich an ihm schon die Zähne ausgebissen. Speziell im vergangenen Winter konnte der Schwede einen Performance-Sprung machen. ″Er hat sich besonders im Qualifying verbessert″, findet sein Teamchef Othmar Welti.
Max Nilsson hat in den letzten Jahren die Entwicklung des ATS Formel-3-Cup miterlebt, sein Urteil hat also Gewicht: ″Die Qualität der Fahrer und Teams hat sich enorm gesteigert″, berichtet der Swiss-Racing-Pilot. ″Besonders die Analyse der Daten hat sich verbessert. Auch die Menge an die Daten, die die Teams mittlerweile sammeln, ist enorm.″
Für den Schweden wird allerdings immer klarer, dass er langsam zu alt ist, um sich im Formelsport weiter nach oben arbeiten zu können: ″Aber ich liebe den Motorsport und will auf jeden Fall weitermachen.“ Deswegen hat er sich nach einer neuen Möglichkeit umgesehen und sie auch gefunden: Sportwagen. Allerdings konnte er für die laufende Saison noch kein gutes Cockpit ergattern. ″Auch deswegen habe ich mich für ein weiteres Jahr im ATS Formel-3-Cup entschieden″, erklärt der 29-Jährige aus Osby. ″Hier kann ich am meisten lernen und mich mit starken Piloten und Teams messen.″
Für die kommende Saison ist schon jetzt auf der Suche nach einem Sportwagen-Cockpit. Da kam ihm der Ausflug des ATS Formel-3-Cup zur FIA GT Meisterschaft in Oschersleben gerade recht: ″Dort habe ich natürlich die Chance genutzt und einige Gespräche geführt.“ Bereits jetzt vereinbarte Testfahrten sollen sein Können im Sportwagen beweisen und ihm für 2010 vielleicht ein Cockpit in der FIA GT sichern.

www.formel3.de

Die Familie ist das Team

849 logo

Gary und David Hauser

Gary und David Hauser sind das einzige Brüderpaar, das bisher im ATS Formel-3-Cup an den Start gegangen ist und um das Ganze noch spezieller zu machen, gehen die beiden auch noch im Team ihres Vaters an den Start. Sowohl neben und auch auf der Strecke sind die Brüder ein eingespieltes Team: man hilft sich gerne mal, um gegenüber der Konkurrenz ein paar Plätze gut zu machen.
So sieht man die beiden auch auf der Zeitenliste im Qualifying oft im Doppelpack hintereinander. Klar, dass bei der späteren Analyse der Daten Gary und David eng zusammenarbeiten.
Im Team Racing Experience zu starten, das vom Vater Christian Hauser geleitet wird, stellen sich viele eher anstrengend vor, für die Brüder ist das aber ganz alltäglich. ″Das war schon immer so, das kennen wir gar nicht anders″, erklärt David. Allerdings gibt es bei den Hausers eine klare Trennung zwischen Rennsport und Familie. ″Familie hin oder her. An der Rennstrecke läuft alles professionell ab″, berichtet Gary. Sein Bruder ergänzt: ″Es geht wirklich immer darum, wie wir uns alle verbessern können. Mein Vater sagt uns immer klar und deutlich, was gut und was nicht so gut läuft.″
Durch ihren Papa sind die beiden überhaupt erst zum Motorsport gekommen. Christian Hauser ist selbst Rundstrecken- und Bergrennen gefahren. ″Motorsport gehörte schon immer zu unserem Leben. Seit wir geboren wurden, sind wir schon mit zu den Rennstrecken gefahren″, erzählte David.
″Wir gehen nicht zur gleichen Schule″, kommt von David wie aus der Pistole geschossen, als er auf das Verhältnis zu seinem Bruder daheim angesprochen wird. ″Auf der Strecke verstehen wir uns super, da wir professionell miteinander umgehen. Aber zu Hause fliegen schon mal die Fetzen – wie es unter Brüdern eben so ist.″
Dennoch scheint der eine den anderen mehr zu brauchen, als sie selber denken. Letztens musste Gary Hauser ein Rennwochenende ohne seinen Bruder auskommen. David war zu Hause geblieben, da er mitten im Abitur steckte. Doch in seinen Gedanken war er auf der Rennstrecke: ″Ich habe über die Internetseite www.formel3.de die Zeiten verfolgt, um zu sehen, wie es bei Gary läuft″, gibt der ältere Bruder zu. Für den ″Kleinen″, war die Zeit außerhalb des Fahrzeuges am Schlimmsten: ″Im Training und Rennen war es nicht so tragisch, da ist man eh auf sich alleine gestellt. Aber ansonsten hat mir was gefehlt und ich habe immer gehofft, dass David gleich um die Ecke kommt.″
Wie ihre motorsportliche Zukunft aussieht weiß das schnelle Brüderpaar noch nicht. ″Im Moment ist es sehr schwer, neue Sponsoren zu finden″, berichten die beiden. ″Dabei sind wir die einzigen Luxemburger, die professionell Rundstreckensport betreiben. Doch die Wirtschaftskrise macht auch vor dem Motorsport nicht Halt.“ Deswegen schaut man immer aus das Budget und schränkt sich auch beim Testen ein – erst ein einziger Testtag wurde in der aktuellen Saison absolviert. ″Man muss sich das immer wieder klar machen, dass im Moment einfach nicht mehr möglich ist″, meinte David, ohne den Hinweis zu vergessen: „Gemeinsam kriegen wir das schon hin.“

www.formel3.de

Jules Bianchi holt Zandvoort-Double

#1 Jules Bianchi (ART Grand Prix Dallara F308 / Mercedes)

Jules Bianchi (ART Grand Prix) war der dominierende Mann des Wochenendes der Formel 3 Euro Serie in Zandvoort. Der Franzose gewann nach dem Rennen am Samstag auch den Lauf am Sonntag. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Sam Bird (Mücke Motorsport) betrug nach 26 Rennrunden über sechs Sekunden. Der US-Amerikaner Jake Rosenzweig (Carlin Motorsport) freute sich als Dritter über seinen ersten Podestplatz in der Formel 3 Euro Serie. Bianchis Vorsprung in der Gesamtwertung ist mit seinem vierten Saisonsieg auf nunmehr 17 Punkte angewachsen. Rang zwei in der Gesamtwertung belegt weiterhin Christian Vietoris (Mücke Motorsport), der als Vierter über die Ziellinie fuhr.
Jules Bianchi gewann vom achten Startplatz aus auch das zweite Rennen des Wochenendes. Seit es in der Formel 3 Euro Serie die Reversed-Grid-Regelung gibt, ist Bianchi erst der zweite Nachwuchsfahrer, dem an einem Wochenende zwei Siege und eine Pole-Position gelangen. Vor drei Jahren auf dem Nürburgring schaffte dieses der aktuelle Formel-1-Pilot Sebastian Vettel.
Jules Bianchi (ART Grand Prix): „Das Rennen war phantastisch. Mein Auto war an diesem Wochenende toll, ich hatte noch nie ein so gutes Auto. Ich freue mich, dass ich nun auch einen guten Vorsprung in der Gesamtwertung habe. Aber noch ist nichts entschieden und wir müssen weiter hart arbeiten.“
Sam Bird (Mücke Motorsport): „Jules war heute nicht zu bezwingen. In der ersten Rennhälfte lief es für mich gut und ich konnte mir einen Vorsprung erarbeiten. Gegen Rennende bauten meine Reifen ab. So hatte Jules leichtes Spiel, mich zu überholen. Mein Podestplatz ist zwar schön, aber ich habe das Rennen lange angeführt und hätte natürlich auch gerne gewonnen. “
Jake Rosenzweig (Carlin Motorsport): „Meine Saison begann schwierig und umso mehr freue ich mich über meinen ersten Podiumsplatz in der Formel 3 Euro Serie. Christian Vietoris hinter mir war zum Glück nur an den Stellen der Strecke schneller, an denen man nicht überholen kann. So konnte ich meinen dritten Platz gegen ihn verteidigen. Ich hoffe, dass es nun so weitergeht und wir vielleicht auch mal am Samstag auf das Podest fahren können.“

www.f3euroseries.com